Ill a
^
^ L -T- L.W ^ "
— „Lereinspaziert, meine Lerrschaften! Leute können wir Zhnen ctwas
zeigen, was außer mir noch keines Menschen Auge iah, scit die Welt steht."
— „Kunstsiück — die Iungen, die seine Katze heute bekommen hat!"
Wle der Rotödcner Lulle us d' Zwlschcschdatlo komme-wisch
glei. Aber dah Sie et g'schiebert hänt, gucke Se, des freit
mi jeht rächtschaffe. Au koi kloi Bissele ette?"
„Bei meiner Seligkeit — au koi biffele ette. I haon
"o nie niemand b'schdohle oder bedroge, bewahr mi der
Demmell Ond g'hamschdert hab i au nie net."
„Isch denn dces mcglich? G'hamschdert hänt se sonscht
älle, die en dere Zeit raufkomme zu ons, ond mer druckt
e» Aug zu halt, ond onser Lerrgott denkt: „Se hänt's
schwer jetzt uf der Erd," denkt onser Äerrgott, „wo's so
g"»PP zugoht jetztet, ond do g'luschdet se's als nach eme
^reckele Botter oder e baar Oier. Wenn mir koin reilasse
p>ellte, der dronte net so e bißele g'hamschdert hot — no
ü>8r onser Lemmel bald leer."
„Dees isch aber et rächt, ond 's Lamschdere isch allbott
»» e Send. D' hohe Obrigkeit z' hintergehe — noi, des
dät i om koin Breis der Welt et."
Dem heilige St. Bedrus hot der Ma emmer beffer
8 salle. So en chrlicher, redlicher Ma, dcr net emol e biffele
hamschtere dut! Des isch jo en Gottswonder.
»D' hohe Obrigkeit geil ons jo ällcs, was mir zom
Lebe brauchet," hot der Luile weiterg'sagt: „Brot ond Ebbiere
°»d Angersche ond Kohlrabe — was will mer maih? Ond
as scine Kärtle griegt mer jede Monat e Breckele Käs ond
sechsesechzig ond e halbs Gramm Botter. S' isch jo wohr,
der Votter isch männigmol scho e biffele ranzigd, bis mer
ehn kriegt, weil daß mer'n so arg lang ufhcbt, ond am Käs
*sch meh' Rend' als woichs, — au, weil mer chn so lang
liege laßt, ehb der vätterliche Kommunalrot ehn ons geit.
Aber 's langt älleweil no, ond am Longer isch no koi's von
ons g'schdorbe. Seh jetzt i vielleicht moger aus ond onder-
ernährt?"
Emmer besser hot dem heilige St. Bedrus sei B'such
g'salle.
„I seh' koi Lendernis, daß i Sie net glei heit no 'rei
laß en de Lemmelssaal," hot er g'moint. „Af d' Zwische-
statio, wo sonscht onsere meeschde Leitle z'erschte hikommet,
brauch i Sie net z' brenge. Aber bro forma, wisset Se,
muß ich Sie doch z'erschde bei onserm Lerrgotl a'melde. Er
isch d' oberschde Inschdanz, ond ohne sei Erlaubnis ond sein'
Sege derf net emol i jemand neilasse. Warte Sie do, vor
mei'm Läusle, gelt, bis i wieder do ben — 's währt koine
drei Minitle."
Ond dodermit hot der heilige St. Bedrus den große
Lemmelsschlissel g'langt, hot ehn en sein Sack neig'schobe
ond ischt furtg'schdaffelt.
's hot aber scho e gut's Viertelschtindle dauert, ehb
er wieder da g'wese-n-isch.
„Was isch's?" hot sei B'sucher g'frogt. „Komm i nei,
en de Lemmelssaal?"
E Weile lang hot der heilige St. Bedrus g'schwiege
ond sich blos em G'nack kratzet. Na endlich sächt er:
„Io, gucke Se, Luile, — des isch so e Sach. Onser'm
Lerrgott hot's et so rächt g'falle, daß Sie so firchdich brav
ond rechtschaffe send."
„Des hot ehm net g'falle?" Mei Luile fahrt en d' Leecht,
7
^
^ L -T- L.W ^ "
— „Lereinspaziert, meine Lerrschaften! Leute können wir Zhnen ctwas
zeigen, was außer mir noch keines Menschen Auge iah, scit die Welt steht."
— „Kunstsiück — die Iungen, die seine Katze heute bekommen hat!"
Wle der Rotödcner Lulle us d' Zwlschcschdatlo komme-wisch
glei. Aber dah Sie et g'schiebert hänt, gucke Se, des freit
mi jeht rächtschaffe. Au koi kloi Bissele ette?"
„Bei meiner Seligkeit — au koi biffele ette. I haon
"o nie niemand b'schdohle oder bedroge, bewahr mi der
Demmell Ond g'hamschdert hab i au nie net."
„Isch denn dces mcglich? G'hamschdert hänt se sonscht
älle, die en dere Zeit raufkomme zu ons, ond mer druckt
e» Aug zu halt, ond onser Lerrgott denkt: „Se hänt's
schwer jetzt uf der Erd," denkt onser Äerrgott, „wo's so
g"»PP zugoht jetztet, ond do g'luschdet se's als nach eme
^reckele Botter oder e baar Oier. Wenn mir koin reilasse
p>ellte, der dronte net so e bißele g'hamschdert hot — no
ü>8r onser Lemmel bald leer."
„Dees isch aber et rächt, ond 's Lamschdere isch allbott
»» e Send. D' hohe Obrigkeit z' hintergehe — noi, des
dät i om koin Breis der Welt et."
Dem heilige St. Bedrus hot der Ma emmer beffer
8 salle. So en chrlicher, redlicher Ma, dcr net emol e biffele
hamschtere dut! Des isch jo en Gottswonder.
»D' hohe Obrigkeit geil ons jo ällcs, was mir zom
Lebe brauchet," hot der Luile weiterg'sagt: „Brot ond Ebbiere
°»d Angersche ond Kohlrabe — was will mer maih? Ond
as scine Kärtle griegt mer jede Monat e Breckele Käs ond
sechsesechzig ond e halbs Gramm Botter. S' isch jo wohr,
der Votter isch männigmol scho e biffele ranzigd, bis mer
ehn kriegt, weil daß mer'n so arg lang ufhcbt, ond am Käs
*sch meh' Rend' als woichs, — au, weil mer chn so lang
liege laßt, ehb der vätterliche Kommunalrot ehn ons geit.
Aber 's langt älleweil no, ond am Longer isch no koi's von
ons g'schdorbe. Seh jetzt i vielleicht moger aus ond onder-
ernährt?"
Emmer besser hot dem heilige St. Bedrus sei B'such
g'salle.
„I seh' koi Lendernis, daß i Sie net glei heit no 'rei
laß en de Lemmelssaal," hot er g'moint. „Af d' Zwische-
statio, wo sonscht onsere meeschde Leitle z'erschte hikommet,
brauch i Sie net z' brenge. Aber bro forma, wisset Se,
muß ich Sie doch z'erschde bei onserm Lerrgotl a'melde. Er
isch d' oberschde Inschdanz, ond ohne sei Erlaubnis ond sein'
Sege derf net emol i jemand neilasse. Warte Sie do, vor
mei'm Läusle, gelt, bis i wieder do ben — 's währt koine
drei Minitle."
Ond dodermit hot der heilige St. Bedrus den große
Lemmelsschlissel g'langt, hot ehn en sein Sack neig'schobe
ond ischt furtg'schdaffelt.
's hot aber scho e gut's Viertelschtindle dauert, ehb
er wieder da g'wese-n-isch.
„Was isch's?" hot sei B'sucher g'frogt. „Komm i nei,
en de Lemmelssaal?"
E Weile lang hot der heilige St. Bedrus g'schwiege
ond sich blos em G'nack kratzet. Na endlich sächt er:
„Io, gucke Se, Luile, — des isch so e Sach. Onser'm
Lerrgott hot's et so rächt g'falle, daß Sie so firchdich brav
ond rechtschaffe send."
„Des hot ehm net g'falle?" Mei Luile fahrt en d' Leecht,
7