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Das Goldwundcr

schlug. Das giug aber leider nicht, und Zeuike mußte sich
in die fatale Gewißheit ergeben, daß sein unerwarteler Ver-
niögenszuwachs samt den seltsamen Llmständen sehr bald
einem großen Publikum bekannt sein würde.

Nichtig: schon um Mittag des nächsten Tages sprach
ganz Pusterberg davon, und am Abend brachte der „Puster-
bcrger Anzeiger" einen längeren Artikel: „Ein Aufsehen
erregender Goldfund in unserer Stadt." In allen Ääusern,
an allen Stammtischen, an allen Straßenecken, — überall
wurde von dcm gefundenen Golde gesprochen. Aus den an-
fänglich wirr durcheinanderlaufenden Betrachtungen des
Falles schälten stch dann allmählich folgende vier Fragen
heraus mit den schließlich ganz llar gestelllen Antworten:

Wer hat das Gold im Keller des Zemkeschen Lauses
vcrstcckt? — Nun, das war, auch ohne die enlsprechende
^lngabe L^oslowskis, sclbstverständlich: Zemke scnior.

Wann hatte der alte Zemke das Gold vergraben? —
Jn dem Kästchen hatte Zeitungspapier gelegen, eine Num-
mer des „Pusterberger Anzeigers" vom 15. April 1915.
Der „Anzeiger", der Bruno Zemke inteiviewt halte, be-
richtcte das mit großem Stolz, was aber eigentlich dumm von
ihm war, denn es war ja daraus zu schließen, daß der alte
Zemke die Zeilung — und gar trotz der Kriegszeit — regel-
mäßigen ^lufhebens gar nicht für wert erachtet hatte. Vor
dcm 15. April 1915 konnte also August Zemke das Gold

nicht vergrabcn haben; die ^lnnahme lag nahe, daß es
ciniae Tage darauf geschehen war. Aus noch zu erörtern-
den Gründen einigle sich die allgemeine Meinunq schließlich
auf den 18. April 1915.

Wie war August Zemke zu dem Golde gekommen? —
Nun, danach brauchte man eigentlich nicht zu fragen; das
war eine Nebensache. Warum sollte der Mensch denn nicht
Gold gehabt haben?

Warum hatte der alte Zemke das Gold verstcckt? —
Aber das war eine törichte, ja ganz blödsinnige Frage.
Wenn jemand in Kriegszeiten Gold versteckt, braucht man
nach dem Warum gar nicht zu sragen. Das ist eine voll-
kommen begreifliche Landlung.-—

So weit war alles schön klar. Aber nun kam noch
cine Frage, die am schwersten wiegende und dcshalb am
meisten auf allen Anlcil nehmenden Gemütern lastendc:
Wie hatle man sich zu der so überaus seltsamen Enldcckung
durch Friedrich Koslowski zu stellen? Der Mann hatle
doch entschieden nichts von dem Eingraben des Goldes
gewußt. Iahre warcn darüber vcrgangen, ohne daß er
auch nur die leiseste Andeutung eines solchen Wissens ge-
macht hälte. Und nun auf einmal, mitten in der Nacht,
noch dazu im Zustande der Besoffenheit, schaut der Mann wie
ein Lellseher das einstige verborgene Tun des alten Zemke.
Ia, er vermag sogar gcnau die Slelle anzugeben, wo das
Gold zu finden ist. Wie, aber bitte: wie ist das zu er-


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unter ^n^nbe 1bre8 Vorn3men5,
Oubr unä 7^38 6er Oeburt ein.
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llamdurg 36 L 16, ^eklieljfued 80.

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xgr. ecbt. KuN8tvoIIe illu8t.
?rei5li5te in'l'iesüruck, über 1400
/Vbbilü., 10 /VI. u. porto. /Vlbum-
Ii8te xr3t. 8. Lalutli, »erlin,
b/eue lZ3^reullier8tr. 3. Oes;r. 1893
biücb^te öergblunL lür /Vnlruul.

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