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Badegespräch — >,Ach Fräulein Lieschen — ich denke es mir herrlich, so nebcn Ihnen durch die schim-

mernde Flut zu schwimmen!"

— „Ich kann aber gar nicht schwimmen!" — „Golt sei Dank! Ich nämlich auch nicht!"

Die Doktorarbeit

„Knolle," sagte ich warm, „laß uns zum Professor Ä'.
gehen, laß dich untersuchen! Du bist ja verrückt."

„Nein, du bist verrückt," erregte sich Knolle, „ich hab's
schon vorhin gemerkt." slnd dann erzählte er mir in wohl-
gesetzter Rede, die mich von seiner Normalität überzeugte,
daß er wirklich eine Doktorarbeit schriebe: über die Wir-
kungen des Alkohols auf die geistigen Fähigkeilen.

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Er machte Selbstversuche, trank jcden Morgen Alkohol
in Limonade und strich dann in einem Text Buchstaben aus,
einen Tag die „i", den andern Tag die „e" usw. Er ver-
glich die Arbeitszeiten in alkoholisiertcm und in nichtalko-
holisiertem Zustand miteinander, kontrollierte das Eintreten
der Ermüdung und das Auftreten von Arbeitsunlust »nd
bekam den Alkohol von der Klinik gestellt. Ich war ganz platt.

„Es ist eine große Sache," sagte er, „abersehr aufreibend!"
 
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