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https://doi.org/10.11588/diglit.3308#0151
LdukMäes unä äie Aasleckur
„vckmen 8ie ein Sihbsä tsglich,"
8prach ru Nerm Nuguftuz 8ubr
vcr Nsluibeilkunä'ge Xräglich,
„Icgenäwo in äer Nslur!
öeller rirlrulieren äsnn äie
8älte,
llnä 8ie kriegen vvieäcr neue
Krälte."
8ubr nun billigt äs; llerlsbren,
llrelllich linäet er äen llat;
Lr ill übrigcnr leit
Zsbren
Nm llvmnalium 8tuäienrst.
llrsuenä äem naturkeilkunä'gen
Msnne
8iht er in nsturgelchslkncr
lllsnne.
voch e; vvill ibm Irevel lcheinen,
vah äie 2eit lo nuhlos geht.
Lwielach vuhen ru vereinen,
lllss äen weilen Msnn verrät,
k)Lt er l>ch äem 8tuäium
überlsslen
In äem 6>ement, äem kslt unä
nallen.
ven llkukväiäe; ltuäierl er,
8uchenä msnche Konjektur.
2eil vergellenä lslt erlriert er,
llnä lo vvirkl äie lllallerkur,
8tsll äsl> lie Hugustus 8ubr
rum beile,
2iemlich lchäälich nun im
Segenteile.
8ukr gebt er am knäe KIZglich,
voch er merkt, wober äs; rllbrt,
llnä lo lpricht er äsnn ru
Kräglich:
„vier ist nicht äurch 8ie pslliertl
vsh äie Kur nicht richlig
vorgenommen,
Ilt äurch äen llkukväiäer
gekommen."
Kräglich sber nun verärieht äsr,
llnä er Zuhert lehr empört:
„ver llhukväiäer, - vver ilt äsr?
hsb' noch nichtr von ihm gekört.
Ilt vvohl llllepslb, äcr 8ie ru
lloäe
lloch kuriert nach 8r?.llicher
Melboäe!"
—on.
SI
— „Mit dem Steuerzahlen, Albert, ist das grad' so wie
mit dem Sterben: bei die andern Leut' kommt einem das
ganz selbstverständlich vor."
148
Der Spekulatius-Schorschle
Von Svphie von Adslung
So heißet mir ehn seit daz'mol, wo er den domme
Streich g'macht hot — des werd jehtet e Merteljährle her
sei oder so 'rom — ond en arg dommer war's.
Sonscht isch mei Schorschle gar net einer vo de Dömmscht
— bewahres. Die Mita'gschlellte hänt ehn gern, jo wäger
wohr, ond sei Prinzipal au. E bissele schusselig isch er
freilich. L>a no, onsere Fehler häbet mir älle, sell isch g'wiß,
ond als Leiliger isch no koiner uf d' Welt komme. Mer
schdell sich's aber au vor, wie langweilig daß des wär, wenn
älle Leit so 'romzoddle dätet durch's Lebe mit eme Lcilige-
schei om de Kopf ond Lilgestengel en de Länd. I sir mein
Deil denk mir des abg'schmackt.
Der Schorschle isch als Packer an dere große Bomboh-
fabrik von Schmälzle ond Co. ag'schdellt. Do hot er de
ganze Vormiddag die Schächkele, die d' Fabrikmädle mit
Zuckerle ei'fillet, en Kischte z' verpacke. Middags aber hot
er meeschdens Ausgäng z'mache. 's isch ebig desselbig,
Dag om Dag, ond wenn ehm et manchsmol ei's vo de Mädle
e Landvoll Bombohle hehlenge hi'schdreckc dät: — „Do,
Schorschle, hosch ebbes zom Schlotze —" no dät er ver-
zwatsle vor Langweil.
Der Schorschle isch erscht achzeh Iohr alt ond e Waisle.
Bloß en Onkel hot er en Zirich, der hot's gut mit seine Fränkle.
Der schickt ehm zom Geburtsdag als e Päckle Schoklad, denn
mei Schorschle mag Schlecksach arg gern. Ietzt, vor sei'm
letzschde Geburtsdag, wie-n-er zom Buchhalter sächt: „Sie,
Lerr Buchhalter, wisse Se was? Wette, daß mir mei Onkel
en Zirich desmol wieder Schoklad schicke dut — des isch
nämlich mei Aellerhegschts!" — na sächt der zu n' ehm:
„Boppel du! Bisch erscht heit auf onser Erd 'ronterg'falle,
daß d' net weischt, wie firchdig hoch der Frank jetzt schtoaht?
Leit, zom Beischbiel, guck, do schtoahts em Blältle z' lese:
Schweiz. Londert Franke gleich 3700 Mark. Dreidauset-
siebenehondert Mark. Schreib doch deim Onkel, er soll der
en Scheile schicke, na kascht dir selber Schoklad kaufe, so
viel de magscht, ond no ebbes anders derzu." „La, des
wär net so ibel," meint der Schorschle: „Des tu-n-i," ond
er hot no am selbigte Dag an de Onkel g'schriebe. Ietzt,
e Dägener fenfe druf — schickt mei Onkel richtig en ei-
g'schriebene Brief mit eme Scheile — en Zeh'frankeschei,
e bissele dreckig — aber beim Geld, des woiß mer, kommt's
uf d' Sauberkeit z'letschte a. Lotz Leide nei, hot mei
Schorschle do e Mordsfreid g'hätl Er isch koi großer
Nechner, der Schorschle; aber mit e bissele Kopfzerbreche
hot er's doch rausbrocht: wenn mer fir hondert Franke
drei daused siebehondert Mark kriegt, nachher kriegt mcr
fir zehne dreihondert ond siebezig. Dreihondert ond siebezig
Märkle! De'sch e klois Vermege, sogar jetztet, wo d' Mark
so wenig wert isch — „Valuta" hoißt mer's. Also der
Schorschle schbrengt glei wieder zom Buchhalter, seim Frcind,
ond zeigt ehm de Schei. „Sie, Lerr Grommedaler, wo lös
i jeht mein Schei' ei? En der Bank, verschdeht sich, aber
en welcher? I geh glei heit Middag hi'."
„Boppel du," sächt der Buchhalter wieder — er redt
ehn meeschdens mit „Boppel du" a' — „z'erschde fragscht
uf der Bank — wie heit der Kurs schtoht. Ond na sragscht
no en ere andere Bank, oder en zweie, der Sicherheit halbcr,
ond de well dir am meeschde geit, do duscht dein Schei' ei-
wechsle. Verschtohscht?"
„Io i verschtoh," ond der Schorschle kratzt sich em G'nack.
„Ond, Schorschle, merk ders fei: onter dreidausetond-
siebehondert firs Londert — gibscht dein Schei net her. Der
Kurs wechselt älle Fengerlang. Ka sei, er schteigt no meh,
ka sei, er fallt wieder. Du aber sei g'scheidt, heerscht?"
„vckmen 8ie ein Sihbsä tsglich,"
8prach ru Nerm Nuguftuz 8ubr
vcr Nsluibeilkunä'ge Xräglich,
„Icgenäwo in äer Nslur!
öeller rirlrulieren äsnn äie
8älte,
llnä 8ie kriegen vvieäcr neue
Krälte."
8ubr nun billigt äs; llerlsbren,
llrelllich linäet er äen llat;
Lr ill übrigcnr leit
Zsbren
Nm llvmnalium 8tuäienrst.
llrsuenä äem naturkeilkunä'gen
Msnne
8iht er in nsturgelchslkncr
lllsnne.
voch e; vvill ibm Irevel lcheinen,
vah äie 2eit lo nuhlos geht.
Lwielach vuhen ru vereinen,
lllss äen weilen Msnn verrät,
k)Lt er l>ch äem 8tuäium
überlsslen
In äem 6>ement, äem kslt unä
nallen.
ven llkukväiäe; ltuäierl er,
8uchenä msnche Konjektur.
2eil vergellenä lslt erlriert er,
llnä lo vvirkl äie lllallerkur,
8tsll äsl> lie Hugustus 8ubr
rum beile,
2iemlich lchäälich nun im
Segenteile.
8ukr gebt er am knäe KIZglich,
voch er merkt, wober äs; rllbrt,
llnä lo lpricht er äsnn ru
Kräglich:
„vier ist nicht äurch 8ie pslliertl
vsh äie Kur nicht richlig
vorgenommen,
Ilt äurch äen llkukväiäer
gekommen."
Kräglich sber nun verärieht äsr,
llnä er Zuhert lehr empört:
„ver llhukväiäer, - vver ilt äsr?
hsb' noch nichtr von ihm gekört.
Ilt vvohl llllepslb, äcr 8ie ru
lloäe
lloch kuriert nach 8r?.llicher
Melboäe!"
—on.
SI
— „Mit dem Steuerzahlen, Albert, ist das grad' so wie
mit dem Sterben: bei die andern Leut' kommt einem das
ganz selbstverständlich vor."
148
Der Spekulatius-Schorschle
Von Svphie von Adslung
So heißet mir ehn seit daz'mol, wo er den domme
Streich g'macht hot — des werd jehtet e Merteljährle her
sei oder so 'rom — ond en arg dommer war's.
Sonscht isch mei Schorschle gar net einer vo de Dömmscht
— bewahres. Die Mita'gschlellte hänt ehn gern, jo wäger
wohr, ond sei Prinzipal au. E bissele schusselig isch er
freilich. L>a no, onsere Fehler häbet mir älle, sell isch g'wiß,
ond als Leiliger isch no koiner uf d' Welt komme. Mer
schdell sich's aber au vor, wie langweilig daß des wär, wenn
älle Leit so 'romzoddle dätet durch's Lebe mit eme Lcilige-
schei om de Kopf ond Lilgestengel en de Länd. I sir mein
Deil denk mir des abg'schmackt.
Der Schorschle isch als Packer an dere große Bomboh-
fabrik von Schmälzle ond Co. ag'schdellt. Do hot er de
ganze Vormiddag die Schächkele, die d' Fabrikmädle mit
Zuckerle ei'fillet, en Kischte z' verpacke. Middags aber hot
er meeschdens Ausgäng z'mache. 's isch ebig desselbig,
Dag om Dag, ond wenn ehm et manchsmol ei's vo de Mädle
e Landvoll Bombohle hehlenge hi'schdreckc dät: — „Do,
Schorschle, hosch ebbes zom Schlotze —" no dät er ver-
zwatsle vor Langweil.
Der Schorschle isch erscht achzeh Iohr alt ond e Waisle.
Bloß en Onkel hot er en Zirich, der hot's gut mit seine Fränkle.
Der schickt ehm zom Geburtsdag als e Päckle Schoklad, denn
mei Schorschle mag Schlecksach arg gern. Ietzt, vor sei'm
letzschde Geburtsdag, wie-n-er zom Buchhalter sächt: „Sie,
Lerr Buchhalter, wisse Se was? Wette, daß mir mei Onkel
en Zirich desmol wieder Schoklad schicke dut — des isch
nämlich mei Aellerhegschts!" — na sächt der zu n' ehm:
„Boppel du! Bisch erscht heit auf onser Erd 'ronterg'falle,
daß d' net weischt, wie firchdig hoch der Frank jetzt schtoaht?
Leit, zom Beischbiel, guck, do schtoahts em Blältle z' lese:
Schweiz. Londert Franke gleich 3700 Mark. Dreidauset-
siebenehondert Mark. Schreib doch deim Onkel, er soll der
en Scheile schicke, na kascht dir selber Schoklad kaufe, so
viel de magscht, ond no ebbes anders derzu." „La, des
wär net so ibel," meint der Schorschle: „Des tu-n-i," ond
er hot no am selbigte Dag an de Onkel g'schriebe. Ietzt,
e Dägener fenfe druf — schickt mei Onkel richtig en ei-
g'schriebene Brief mit eme Scheile — en Zeh'frankeschei,
e bissele dreckig — aber beim Geld, des woiß mer, kommt's
uf d' Sauberkeit z'letschte a. Lotz Leide nei, hot mei
Schorschle do e Mordsfreid g'hätl Er isch koi großer
Nechner, der Schorschle; aber mit e bissele Kopfzerbreche
hot er's doch rausbrocht: wenn mer fir hondert Franke
drei daused siebehondert Mark kriegt, nachher kriegt mcr
fir zehne dreihondert ond siebezig. Dreihondert ond siebezig
Märkle! De'sch e klois Vermege, sogar jetztet, wo d' Mark
so wenig wert isch — „Valuta" hoißt mer's. Also der
Schorschle schbrengt glei wieder zom Buchhalter, seim Frcind,
ond zeigt ehm de Schei. „Sie, Lerr Grommedaler, wo lös
i jeht mein Schei' ei? En der Bank, verschdeht sich, aber
en welcher? I geh glei heit Middag hi'."
„Boppel du," sächt der Buchhalter wieder — er redt
ehn meeschdens mit „Boppel du" a' — „z'erschde fragscht
uf der Bank — wie heit der Kurs schtoht. Ond na sragscht
no en ere andere Bank, oder en zweie, der Sicherheit halbcr,
ond de well dir am meeschde geit, do duscht dein Schei' ei-
wechsle. Verschtohscht?"
„Io i verschtoh," ond der Schorschle kratzt sich em G'nack.
„Ond, Schorschle, merk ders fei: onter dreidausetond-
siebehondert firs Londert — gibscht dein Schei net her. Der
Kurs wechselt älle Fengerlang. Ka sei, er schteigt no meh,
ka sei, er fallt wieder. Du aber sei g'scheidt, heerscht?"