Anangenehme Zustimnmng — „Es ist doch klar, daß
die Lämmles uber ihre
Verhältnisse leben. Denken Sie doch nur: wenn wir bei der
Frau mal zum Kaffee sind, — immer diese Menge Kuchen!"
— „Freilich, freilich, liebe Frau Kunze, — es geht nicht
überall so sehr sparsam zu wie bei Ihnen."
Rücksichtsvoll
— „Da ist ein Mann, der um etwas übriggebliebenes Essen
bittet, gnädige Frau!"
— „'n Teller Kartoffeln kann er kriegen!"
— „Er scheint bessere Tage gesehen zu haben!"
— „Dann geben Sie ihm eine Serviette dazu!"
's Zchloß
lln hätt > sel! Lchloh,
lln vvärs ebbe mi,
wei, cles müestt är e Läbe si,
vo wot i mr Imiäe gunne,
lllo äer Lpringbrunne ruscht
lm vannegrunä,
Zpielti brl weger e Lkinäli gsunä
Mit äe Lhielelltelni blm Lrunne.
ll>o äer Zpringbrunne rulcht
Im llaunegrunä,
Lkültti ml LchZHIi alli Ltunä,
Od's LternII lchinti, ob ä' Lunne.
lln kätt I le>> Lchloh,
lln vvärs ebbe mi,
MUcltt au e tiner, uriger Ai
Im ?ah l> >m Lkeller »näe.
lln käit i lell Lchloh, lllo äe Lpringbrunne rulcht
lln wärr ebbe mi, lm Oannegrunä,
IllkrtimiLchätzli insekämmerlini, wot i mr amig ^ur Obeältunä
vr Munälchi lächt lls jo numme. Mit em lllibli e Lkrllsli gunne.
— voch i ka jo ke Lchloh,
lln ke Lchähli ilch mi,
§o arm wie ne Okilchemus i bi,
lln i trink numme llialler am llrunne.
paul 5ättcle
Die benühte Gelegenheit
Weitblickend
Der etwas weltfremde Lerr Cappes richtete einige Fragen
an mich. „Ach bitte, sagen Sie mir doch: wenn man zins-
tragende Papiere hat, da muß man doch Kuponsteuer zahlen,
nicht wahr?"
„Freilich, leider."
„!lnd überhaupt: man muß da dem Finanzamt ein
Verzeichnis seiner Wertpapiere einreichen, glaube ich."
„Allerdings, — fo ohne weiteres läßt sich das kaum
vermeiden."
Lerr Cappes dachte nach. „Lm, — das wäre dann
wirklich so 'ne Sache. And wenn man das Geld einer Bank
auf Zinsen gibt, — dann teilt sie das wohl dem Finanz-
amt mit?"
„Die Banken sind freilich verpflichtet, über die Depots
dem Finanzamt Mitteilung zu machen."
„Verflucht! Aber wenn man nun einer Bank Geld
gegen Kassenschein gibt, — geht das ohne Namensnennung?
Ich meine, ob es solche Kassenscheine su portsur gibt."
„Tut mir leid, Lerr Cappes, das kann ich Ihnen im
Augenblick nicht sagen."
„Schade. Aber gesetzt den Fall, man kriegte solche
Kassenicheine und wollte sie dann ordentlich verwahren, —
muß eine Bank auch von der Vermielung eines Sase das
Finanzamt unterrichten?"
„And ob, Lerr Cappes!"
Cappes schüttelte betrllbt den Kopf. „Das ist aller-
dings sehr fatal. Na, ich werde mal weiter nachdenken."
Ietzt erlaubte ich mir eine Frage. „Sie scheinen ja in
der angenehmen Lage zu sein, Lerr Cappes, einiges Kapital
anlegen zu müssen?"
Da erklärte Cappes mit einem halben Nicken: „Nun,
so eilig ist das nicht. Aber man muß an alles denken.
And wissen Sie: gestern habe ich mir ein Lotterielos gekauft."
—on.
„Auf was wartet ihr denn da?" — „Ach, wir warten nur,
bis Papa fest einschläft — da— — — — — —-
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die Lämmles uber ihre
Verhältnisse leben. Denken Sie doch nur: wenn wir bei der
Frau mal zum Kaffee sind, — immer diese Menge Kuchen!"
— „Freilich, freilich, liebe Frau Kunze, — es geht nicht
überall so sehr sparsam zu wie bei Ihnen."
Rücksichtsvoll
— „Da ist ein Mann, der um etwas übriggebliebenes Essen
bittet, gnädige Frau!"
— „'n Teller Kartoffeln kann er kriegen!"
— „Er scheint bessere Tage gesehen zu haben!"
— „Dann geben Sie ihm eine Serviette dazu!"
's Zchloß
lln hätt > sel! Lchloh,
lln vvärs ebbe mi,
wei, cles müestt är e Läbe si,
vo wot i mr Imiäe gunne,
lllo äer Lpringbrunne ruscht
lm vannegrunä,
Zpielti brl weger e Lkinäli gsunä
Mit äe Lhielelltelni blm Lrunne.
ll>o äer Zpringbrunne rulcht
Im llaunegrunä,
Lkültti ml LchZHIi alli Ltunä,
Od's LternII lchinti, ob ä' Lunne.
lln kätt I le>> Lchloh,
lln vvärs ebbe mi,
MUcltt au e tiner, uriger Ai
Im ?ah l> >m Lkeller »näe.
lln käit i lell Lchloh, lllo äe Lpringbrunne rulcht
lln wärr ebbe mi, lm Oannegrunä,
IllkrtimiLchätzli insekämmerlini, wot i mr amig ^ur Obeältunä
vr Munälchi lächt lls jo numme. Mit em lllibli e Lkrllsli gunne.
— voch i ka jo ke Lchloh,
lln ke Lchähli ilch mi,
§o arm wie ne Okilchemus i bi,
lln i trink numme llialler am llrunne.
paul 5ättcle
Die benühte Gelegenheit
Weitblickend
Der etwas weltfremde Lerr Cappes richtete einige Fragen
an mich. „Ach bitte, sagen Sie mir doch: wenn man zins-
tragende Papiere hat, da muß man doch Kuponsteuer zahlen,
nicht wahr?"
„Freilich, leider."
„!lnd überhaupt: man muß da dem Finanzamt ein
Verzeichnis seiner Wertpapiere einreichen, glaube ich."
„Allerdings, — fo ohne weiteres läßt sich das kaum
vermeiden."
Lerr Cappes dachte nach. „Lm, — das wäre dann
wirklich so 'ne Sache. And wenn man das Geld einer Bank
auf Zinsen gibt, — dann teilt sie das wohl dem Finanz-
amt mit?"
„Die Banken sind freilich verpflichtet, über die Depots
dem Finanzamt Mitteilung zu machen."
„Verflucht! Aber wenn man nun einer Bank Geld
gegen Kassenschein gibt, — geht das ohne Namensnennung?
Ich meine, ob es solche Kassenscheine su portsur gibt."
„Tut mir leid, Lerr Cappes, das kann ich Ihnen im
Augenblick nicht sagen."
„Schade. Aber gesetzt den Fall, man kriegte solche
Kassenicheine und wollte sie dann ordentlich verwahren, —
muß eine Bank auch von der Vermielung eines Sase das
Finanzamt unterrichten?"
„And ob, Lerr Cappes!"
Cappes schüttelte betrllbt den Kopf. „Das ist aller-
dings sehr fatal. Na, ich werde mal weiter nachdenken."
Ietzt erlaubte ich mir eine Frage. „Sie scheinen ja in
der angenehmen Lage zu sein, Lerr Cappes, einiges Kapital
anlegen zu müssen?"
Da erklärte Cappes mit einem halben Nicken: „Nun,
so eilig ist das nicht. Aber man muß an alles denken.
And wissen Sie: gestern habe ich mir ein Lotterielos gekauft."
—on.
„Auf was wartet ihr denn da?" — „Ach, wir warten nur,
bis Papa fest einschläft — da— — — — — —-
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