Der uotwrndige Bart
Zuerst erkannte ich Lans Ludwig Wullen-
kamp gar nicht, so sehr verändert hatte er sich
i» den sechs Wochen, die ich ihn nicht gesehen
hatte. Ich gab meiner Verwunderung dis-
kreten Ausdruck. „Nanu, — Sie im Schmucke
eines zwar noch jungen, aber sntschieden blü-
henden,wachsendenundgedeihendenVollbartes?
Laben Sie nicht immer verkündigt, daß zu
einer anständigen männlichen Physiognomie
einzig und allein die glatte-"
Wullenkamp unterbrach mich. „Labe ich
allerdings! !lnd ich bin auch jetzt noch der
Meinung, daß der Mensch anstandshalber glatt
rasiert sein muß, — alte Damen ausgenommen,
die keinen Wert mehr auf ihr Aeußeres legen.
Vollbärte vollends finde ich gräßlich, scheußlich,
widerwärtig. Aber was will ich machen? Vor-
läufig bin ich zu sehr im Dalles. Erst muß ich
Strämelberg bezahlen, ehe ich mich wieder von
meinem Bart befreien kann. Da staunen Sie,
was? Ist aber ganz einfach. Die Sache war
nämlich so.
Also, vor sechs Wochen habe ich eines
Morgens das Pech, daß mir meine Rasierseife
in den Spuckeimer fällt. Pfui Teufel! Ich gehe
also unrasiert von Lause fort und ausnahms-
weise einmal zu einem Barbier. Käum sitze ich
vor dem Spiegel und werde grade eingeseift,
da geht die Tür auf, und Strämelberg kommt
herein. Jch bin Strämrlberg einiges Geld
schuldig und hatte deshalb Begegnungen mit
ihm nach Möglichkeit vermieden. Ietzt trium-
phiert der Kerl. „Ah, sieh da!" sagt er; „wie
gut, daß ich Sie mal treffe! Wann werde ich
mein Geld kriegen?"
Scheußliche Situation, was? Der Varbier
grinst natürlich, aber harmlos, während Slrämel-
berg gradezu teuflisch grinst. Ich gebe mir den
Anschein großer Gelassenheit und sage kühl:
„Ort und Stunde scheinen mir zu Mahnungen
schlecht gewählt, Lerr Strämelberg."
„Ach was," meint der Kerl, „ich bin sroh,
daß ich Sie mal zu fassen gekriegt habe."
„Zum Donnerwetter," sage ich, „so warten
Sie wenigstens, bis ich rasiert bin."
L—L
8sik!lM>(öN
! Ollefle srei.
_ s LtZliälß.^nkguf.
Mllmbeig, Wnrlmg!V!,
xsr. eckt. Kun8lvolle i>lU8t.
^reisli^te in lieläruck. über 1400
^bbilcl., 20 lVI. u. porto. /Ubum-
U8te ßsgt. 8. ^uluill, vei^Iin,
^eue Ua)treu1ber8tr. 3. Oexr. 1893
5?öcb8te Ue23klun8 sür Xnkaut.
Buchführung,
Nrilndl. Untcrweitung F. Simon,
Akrlin VV. L5, Magdcburgerstr.
Erlangen Sie gratisProbebrieftl
WtM80ll6l1§i6
ZIulilLlLi'uiig in Verxf2N8sen-
beit, Oexenvvurt u. ^ukunkt?
unler -Vnxsbe Ib^e5 Vorn3men5,
ä3br unä l'ZA äer Oedurt ein.
^Zlilreicbe V3nk5ckreiben. äus-
kunkt xr3t. ^isti « - Vei'Iuj,,
üsmburg 36 L 16, 8ckUeÜsLcii 80.
rslibüs-
/tpparute
UNtl
Illusionen.
bl8te xrLtls uncl trunko.
III. slimlli->ll!f!tes. keliiii tVi iS.
I'rieäriokstraLs 17.
l.oeki8L8 üaar -Ll
bocken-L55enr kl35cbe ^k. 22.—
8omm6r8pro88enL
scbnell 8ommer5pro58en,.0er3t"
Oo8e IVt. 19... Ver53nä Lttmous,
Lerllu 7 rrlelleuLu, Puben55tr.42.
PKotO-
U/«Nbs«srI»
1 S 2 2
2L000 Hsrk in dsr
6.-6. vsreZves? 121
v_^
Wsl-
3pp3r3le lür
biedb3ber
u. Kün8tler.
III. I<3l3l08
§r3tl8 u. lr.
Islugrleliui g 15,
, äskob8tr. 7.
Sriefmsrken
100 Krie^smLrk.IKs/IK,
300 KrieZ5M. 150 s/lark,
500KrieZ8m.325lVl3rk,
I000Krie§5M.l275 sVIK.
^li ^eitun^, prei^liste
K08tenl08. ^ldert rrleäemaan,
Lelpr g. ?Ioüpl2t2 6/20.
hcrvorragcno bcwahct bc>
Gicht
üiheiiiM
Mias
GrWe
Hexenschuß
Nerveilschiilerzen
Togat sttllt die Schmcrze» und scheidet die Harnsäure aus.
In allen Apothckcn erhättlich. öest. 64,3°/° /Vciä. acet. ssllc.,
ll-IV6"/° Lbinin. I2,k"/o k.ttbium, aä >l>0 ^m^Ium. Aussühri.
Broschllrc gratis und franko llabeili llkaemacla, IViuncben 27.
^.Ileillixo IllssrstsllsllllLllms: kuüoll tzlosse, ^.llllvllesll-ltlx^säitioll.
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Zuerst erkannte ich Lans Ludwig Wullen-
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