Schade — „Gestern auf d' Nacht HÄb' i an wunder-
baren Pelzmantel g'funden!"
— „Last'n mitg'nommen?"
— „Na, es is no a Ausländer drinng'steckt!"
Der Bohnenkönig
Am Dreikönigstag waren wir bei Frau Boldt zum
Tee, — eine ganz kleine Gesellschaft, nur sechs Personen.
Köditz war auch darunter. Der Kerl muß immer dabei sein,
wenn es etwas Gutes gibt.
Es gab etwas sehr Gutes. Frau Boldt hatte eine Torte
backen laffen, eine gewaltige Torte, eine Torte, die für zwanzig
Leute mit großem Appelit gereicht hätte, eine Torte, die min-
destens dreitausend Mark gekostet hatle. Frau Boldt sagte
uns das freilich nicht direkt, das wäre ja unfein gewesen,
und Frau Boldt ist bereits seit einem Iahr eine sehr feine
Dame. Ganz flüchtig, wohl mehr wider Willen entschlüpfte
es ihr, als von den Preisen im allgemeinen gesprochen wurde.
„Ia, und erst in den Konditoreien! Ein Baumkuchen ist unker
viertausend Mark nicht zu haben, eine Torte kostet drei-
tausend." —
Frau Boldt hatte in die Torle eine Bohne hineinbacken
lassen, um den alten freundlichen Brauch des Bohnenfestes
aufrecht zu erhalten. Sie erzählte uns, schon seit Genera-
tionen hätte es in ihrer Familie am Dreikönigstag immer
einen Kuchen mit einer Bohne gegeben. Köditz grinste heim-
lich dazu; er hatte seine besonderen Gedanken über die der
Frau Boldt vorangegangenen Generationen.
Aber eigentlich war das unpassend von ihm. Denn er
bekam doch von Frau Boldt Torte vorgesetzt, ausgezeichnete
Torte, und er hatte sehr großen Appetit darauf. Köditz ißt
gern Kuchen, besonders Torte.
Wir waren nun alle gespannt darauf, wer die Bohne
erwischen und demgemäß Bohnenkönig werden würde. Aber
die erste Runde ging vorüber, nämlich der Konsum je eines
Stücks Torke pro Kopf, ohne daß sich jemand mit der Bohne
meldete. „Run, das wäre ja auch nicht das Nechte gewesen,"
meinte Frau Boldt liebenswllrdig, „ein bißchen länger muß
die Erwartung doch dauern." And dann teilte sie wieder
Torte aus. „O, wir werden sie schon finden!" sagte Köditz.
Er hätte sich wohl am liebsten gleich zwei Stücke auf einmal
geben lassen. Er genoß, er schwelgte, er fraß beinahe.
Aber die Bohne blieb verborgen. „Drinnen muß sie sein,"
sagte Frau Boldt. „Das wäre ja noch schöner, — der Krach,
den ich mit dem Konditor machen würde!" — „O, stcher ist
sie da!" munterte Köditz uns auf. „Suchen wir nurl Suchen
wir, bis wir sie gefunden haben!" Er hätte sich durch solche
Torte nach dem Schlaraffenland hindurchfressen können, was
doch, glaube ich, drei Meilen ausmacht. Sonst aber war
O35 Origiri3! süsr I^ogelpoliersieikie
Osbersll erlisltlicb.
L 505L?>-I. 48.
potsäsrrier 8lrssss l22.
0/
Na-iosarv
O3äj083n de8ser1 623 ölerven8zr8tem auf, de88ert 635 Llut, dedt
äen ^ppetit unä 8cdl3k, clie 8Ld3kken5kr3ft unä 8Ld3kken8kreuäi§-
deit! pe8uIiertäieI)3rmt3tiZkeitunäI)3rmtr3§deit! p3lijo53N re§1c!en
81okdvecd56l 3N, 8cdeic1et tt3rn83ure 3U8, nocturcd viele Krankdeiten
verkütetvlercien, de80Näer8/Vrterienverk3lkun§, Ü38 §ekürcdtste deiclen
äe8 ^Iter8, verdütet Oicdt, pkeuma unä ?oä3^r3. P3äj083n verdütet
pickeln unä unreinen leint, M3cdt kri8cd, krod, 8cdön unci el38ti8cd,
Kur2 Ze83§t, 68 i8t ÜL8 be8te 8cdöndeil8- unä Verjün^un^8Mittel!
Kädere^ erkädrt M3N äurck ko1§encie 8cdrikt, ?rei8 50 Mk.kranko: „VVie
ver^ckakkt man 8icd xe8uncie8klut sur WieäererlanAuntzs unä Or-
baltunx cler Oe8unc1dei1." Oie868 6ucd 8oIlte jecie üderreu^te /^iutter
Ie8en! v3rin kinciet M3N >^3dere8 üder Verdütun§ von 8cdw3cde-
2U8t3ncien, Llut^rmut, 8leicd8ucdt. Vrd3ltun§ cler 8cdönkeit U5vv.
Ru»I,j«8an-V«r8»nlI, UninsturA, irnt1.jnp«8lli«r.
mi> <isrn irlnvsrrsn Xopt
V-H5 8k87k rU3NLLkrpkl.kQk
Sommmmee
Dn'oüeg oei s-isnlleike
<8egr. I^Hi
Äettvivnn «öegc.ISSl
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baren Pelzmantel g'funden!"
— „Last'n mitg'nommen?"
— „Na, es is no a Ausländer drinng'steckt!"
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Am Dreikönigstag waren wir bei Frau Boldt zum
Tee, — eine ganz kleine Gesellschaft, nur sechs Personen.
Köditz war auch darunter. Der Kerl muß immer dabei sein,
wenn es etwas Gutes gibt.
Es gab etwas sehr Gutes. Frau Boldt hatte eine Torte
backen laffen, eine gewaltige Torte, eine Torte, die für zwanzig
Leute mit großem Appelit gereicht hätte, eine Torte, die min-
destens dreitausend Mark gekostet hatle. Frau Boldt sagte
uns das freilich nicht direkt, das wäre ja unfein gewesen,
und Frau Boldt ist bereits seit einem Iahr eine sehr feine
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„Ia, und erst in den Konditoreien! Ein Baumkuchen ist unker
viertausend Mark nicht zu haben, eine Torte kostet drei-
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Frau Boldt hatte in die Torle eine Bohne hineinbacken
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aufrecht zu erhalten. Sie erzählte uns, schon seit Genera-
tionen hätte es in ihrer Familie am Dreikönigstag immer
einen Kuchen mit einer Bohne gegeben. Köditz grinste heim-
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Frau Boldt vorangegangenen Generationen.
Aber eigentlich war das unpassend von ihm. Denn er
bekam doch von Frau Boldt Torte vorgesetzt, ausgezeichnete
Torte, und er hatte sehr großen Appetit darauf. Köditz ißt
gern Kuchen, besonders Torte.
Wir waren nun alle gespannt darauf, wer die Bohne
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Aber die Bohne blieb verborgen. „Drinnen muß sie sein,"
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