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Der Bohnenkönig

bereits einige Anlust zu bemerken. Es mag sich doch nichk
jeder so mit Torte vollstopsen. Aber es half nichts; wir muß-
ten weiterefsen, — dem bohnenmonarchischen Prinzip zuliebe.

Einmal sah die kleine Tilly Boldt ins Zimmer hinein.
Sie machte traurige Augen, als sie uns so bei der Torte
beschäftigt sah, und in diese Augen kamen Tränen, als sie
Köditz bei seinem emsigen Forschen nach dcr Bohne erblickte.
Nun ja, sie hatte wohl auf ansehnliche Neste von der Torte
gehofft.

Aber es sollten keine Neste übrig bleiben. Die Bohne
wollte nicht zum Vorschein kommen. Wir mußten weiter
essen, um immer kleinere Stückchen bittend, welcher Bitle
nur Köditz sich nicht anschloß. Er begründete das auch ganz
richtig. „Dadurch verschlechtert man ja seine Chancen, die
Bohne zu finden/ sagte er.

And richtig: er bekam die Bohne, — mit dem aller-
letzten Vissen. Gelassen und mit Erhabenheit trug er seine
Würde als Bohnenkönig, — wie ein gesättigter und des-
halb gnädiger Despot.-

Nachher ging ich mit Köditz ein Stück Wegs zusammen.
„Eigentlich merkwürdig," sagle er, „gleich beim allerersten
Bissen hatte ich die Bohne."

„Aber L>err Köditz," sagte ich, „warum sind Sie dann
erst ganz zuletzt damit herausgekommen?"

Da grinste Köditz. „Ich bitte Sie, — dann hätten wir
doch die Torte nicht so radikal auffressen können." Ptro

Eine andere Sache

In der „Diele zum vergnügten Papagei" — Inhaber
Moritz Rosenkern — ist ein junger Mann von etwa achtzehn
Iahren erschienen, der innerhalb zwei Stunden, von einer
Schar gefälliger junger Damen unterstützt, eine Zeche von
achtzigtausend Mark macht.

Moritz Rosenkern kommt die Sache verdächtig vor; er
macht sich Sorgen um sein Geld. Schließlich bittet er oen
jungen Mann bei Seite und sagt ein bißchen drohend: „Sie,
wenn Sie etwa nicht zahlen können, — auf der Stelle lasse
ich Sie festnehmen."


Nicht sein Interesse

— „Gehn Sie doch mal wegen Ihrer Ohren zum Doklor,
Lerr Krägel. Man muß ja immer mehr mit Ihnen schreien."

— „Soll mir einfallen! Ich werd' doch nicht zum Doktor
gehn, damit andre Leut' nicht zu schreien brauchen."

Der junge Mann lächelt und lallt in totaler Besoffen-
heit: „Quatsch mit nicht bezahlen können, — wo ich doch
meinem Alten zwanzig Zehntausender geklaut habe."

Da verbeugt sich Moritz Nosenkern. „O, ich bitte um
Entschuldigung."


Die ksinSn

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