c
Der gefährttche Knopf
Milchmangel—Kinderslerblichkeik usw. Scheußlich! denke ich;
werwirdda noch einen häuslichenÄerd gründenwollen, -»ein,
es ist viel richtiger, auf den Knopf zu drücken! Schon strecke
ich die Äand aus, da taucht wieder eine Gestalt ueben mir auf,
ein aller, wüster Kerl mit einem großen Bündel Lolz auf dcm
Rücken. „Nanu, was wollen denn Sie?" sage ich. „Machen
Sie, daß Sie 'rauslommen, Sie verdammter Lolzschieber!"
„Sie irren sich", sagt der Kerl. „Ich habe noch niemals
Lolz geschoben; ich habe bloß einmal am Sonnlag L>olz gc-
sammelt, und das ist mir sehr schlecht bekommen. Ich bin näm-
lich der Manu im Mond. Laflen Sie gefälligst die Äand von
dem verfluchten Knopf! Sie sind wohl ganz verrückt! !leber-
legen Sie doch: wenn Sie die Erde total kaputt machen, daß
nichts mehr von ihr übrig bleibt, — worum soll sich dann noch
mein Mond bewegen? Sie können ja die ernstesten kosmischen
Slörungen verursachen. Also laflen Sie solche Dummheiten
bleiben, Sie Esel!" und damit verschwand der Mondkerl.
Ich ziehe die Land von dem Knopf zurück. Der Mann
hatte wohl nicht so unrecht gehabt. Schade nur, daß ich nicht
Gelegenheit gehabt hatte, ihn zu bitten, etwas von seinem
Lolz da zu lassen, — es muß doch prächtig ausgetrocknetes
5oolz sein. Nun gucke ich wieder ein bißchen in die Zeitung.
Nackktänze — Spielhöllen — Aufdeckung von Niesenunter-
schlagungen usw. Das ist ja alles ekelhaft! denke ich Ach
was, der Mond kann mir ganz egal sein, — es wird doch
auf den Knopf gedrückt! Schon strecke ich die Äand aus,
da taucht wieder eine Gestalt neben mir auf, ein wllrdiger
Lerr von unverkennbar amerikanischem Typus. Ob es nun
ein Präsident, oder ein Minister, oder ein Bankdireltor,
oder ein Zeitungsmagnat war, — das weiß ich nicht. „!ln-
besonnener Mcnsch!" spricht cr mahnend, „wie können Sie
freventlich dieses gräßliche Ende herbeisühren wollen, —
grade jetzt, da nun alles, alles besser werden ivll! Wir Amcri-
kaner werden die ersehnte Kilfe bringen. Kein Volk soll mchr
schikaniert werden, niemand mehr foll hungern, frieren und
in Lumpen gehen müflen, — in großzügigster Weise wer-
den wir helsen, ohne dabei irgendwie an Nutzen für uns zu
denken, einzig u»d allein aus der Iülle unserer rühmlichst
bekannten christiichen Nächstenliebe."
Da kriege ich eine ganz furchtbare Wut. „Zum Donner-
wetter!" schreie ich, „den verdammten Schwindel habe ich
nun schon zu oft gehört, — das glaubt Ihnen doch der
dümmste Ochse nicht mehr!" !lnd damit haue ich auf den
Knopf und — bums, geht die Explosion los.-
Es war aber nur meine Äaushälterin, die an der Tür
polterte, wcil der Postbote mrt einer Zustellung vom Finanz-
amt da war. !lnd da hätle ich nun beinahe gewünscht, daß
die Geschichte mit dem Knopf Wirklichkeit gewesen wäre."
Piro
Ein schöner Traum
Magistratssekretär Ruber liest in einem populärwiffen-
schaftlichen Artikel über den Planeten Iupiter, daß deflen
Notakionszeit nur knapp zehn Stunden betrage. Er über-
legt. „Wenn also der Iupiter Bewohner hätte, dann hättcn
sie nur einen Tag von zehn Stunden gegen unseren von
vierundzwanzig. Donnerweiter, das gäbe dann ja nur einen
Arbeitstag von etwa drei Stunden!"
Zahlreiche Krankheitskeime, varunter die
Erreger der Lalsentzündungen, Grippe
und vergl. gelangen durch Mund und
Rachen in den Körper.
Gchuh vor Ansteckung,
besonders inder Zeit der Erkältungen,
bieten die altbewährten, von mehr als
lOWOAerzten inschriftlichenGutachten als
Wknnd- u. Rachendesinficiens empfohlenen
sBequemer imGebrauch u.nachhaltiger
in ver Wirkung als Gurgelungen.)
Angeblicke „Ersahpräparate"
weise man zurück.
Erhältlich inallenApotheken
und Drogerien.
Sine illustrierte Broschllre „Unsicht-
vare Feinde" sowie das ärzlliche
Merkblatt „Verhallungsmaßregeln bet
Griype" übersenden auf Munsch koften-
los und voftfret Bauer L Cte.,
Berlin SW 48, Friedrichftraße 231
Zür Lcrauegabe und Nedaltion veranlwortlich: Ferdinand Schreiber, München. - Druct und Verlag von I. F. Schreiber, München uno Eßlingen.
In Oefterreich sür Lerausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr, Buchhandler, Wten I., Domgasse 4.
Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illuftrationen vorbehalten.
Z2 FUr den Anzeigenteil verantworllich in Deuischiand) Max Laindl. Mllnchen; >» Oesterretch-Ungarni Iosef Kulhanek, Wten XVIU, Versthof.
Der gefährttche Knopf
Milchmangel—Kinderslerblichkeik usw. Scheußlich! denke ich;
werwirdda noch einen häuslichenÄerd gründenwollen, -»ein,
es ist viel richtiger, auf den Knopf zu drücken! Schon strecke
ich die Äand aus, da taucht wieder eine Gestalt ueben mir auf,
ein aller, wüster Kerl mit einem großen Bündel Lolz auf dcm
Rücken. „Nanu, was wollen denn Sie?" sage ich. „Machen
Sie, daß Sie 'rauslommen, Sie verdammter Lolzschieber!"
„Sie irren sich", sagt der Kerl. „Ich habe noch niemals
Lolz geschoben; ich habe bloß einmal am Sonnlag L>olz gc-
sammelt, und das ist mir sehr schlecht bekommen. Ich bin näm-
lich der Manu im Mond. Laflen Sie gefälligst die Äand von
dem verfluchten Knopf! Sie sind wohl ganz verrückt! !leber-
legen Sie doch: wenn Sie die Erde total kaputt machen, daß
nichts mehr von ihr übrig bleibt, — worum soll sich dann noch
mein Mond bewegen? Sie können ja die ernstesten kosmischen
Slörungen verursachen. Also laflen Sie solche Dummheiten
bleiben, Sie Esel!" und damit verschwand der Mondkerl.
Ich ziehe die Land von dem Knopf zurück. Der Mann
hatte wohl nicht so unrecht gehabt. Schade nur, daß ich nicht
Gelegenheit gehabt hatte, ihn zu bitten, etwas von seinem
Lolz da zu lassen, — es muß doch prächtig ausgetrocknetes
5oolz sein. Nun gucke ich wieder ein bißchen in die Zeitung.
Nackktänze — Spielhöllen — Aufdeckung von Niesenunter-
schlagungen usw. Das ist ja alles ekelhaft! denke ich Ach
was, der Mond kann mir ganz egal sein, — es wird doch
auf den Knopf gedrückt! Schon strecke ich die Äand aus,
da taucht wieder eine Gestalt neben mir auf, ein wllrdiger
Lerr von unverkennbar amerikanischem Typus. Ob es nun
ein Präsident, oder ein Minister, oder ein Bankdireltor,
oder ein Zeitungsmagnat war, — das weiß ich nicht. „!ln-
besonnener Mcnsch!" spricht cr mahnend, „wie können Sie
freventlich dieses gräßliche Ende herbeisühren wollen, —
grade jetzt, da nun alles, alles besser werden ivll! Wir Amcri-
kaner werden die ersehnte Kilfe bringen. Kein Volk soll mchr
schikaniert werden, niemand mehr foll hungern, frieren und
in Lumpen gehen müflen, — in großzügigster Weise wer-
den wir helsen, ohne dabei irgendwie an Nutzen für uns zu
denken, einzig u»d allein aus der Iülle unserer rühmlichst
bekannten christiichen Nächstenliebe."
Da kriege ich eine ganz furchtbare Wut. „Zum Donner-
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nun schon zu oft gehört, — das glaubt Ihnen doch der
dümmste Ochse nicht mehr!" !lnd damit haue ich auf den
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Es war aber nur meine Äaushälterin, die an der Tür
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die Geschichte mit dem Knopf Wirklichkeit gewesen wäre."
Piro
Ein schöner Traum
Magistratssekretär Ruber liest in einem populärwiffen-
schaftlichen Artikel über den Planeten Iupiter, daß deflen
Notakionszeit nur knapp zehn Stunden betrage. Er über-
legt. „Wenn also der Iupiter Bewohner hätte, dann hättcn
sie nur einen Tag von zehn Stunden gegen unseren von
vierundzwanzig. Donnerweiter, das gäbe dann ja nur einen
Arbeitstag von etwa drei Stunden!"
Zahlreiche Krankheitskeime, varunter die
Erreger der Lalsentzündungen, Grippe
und vergl. gelangen durch Mund und
Rachen in den Körper.
Gchuh vor Ansteckung,
besonders inder Zeit der Erkältungen,
bieten die altbewährten, von mehr als
lOWOAerzten inschriftlichenGutachten als
Wknnd- u. Rachendesinficiens empfohlenen
sBequemer imGebrauch u.nachhaltiger
in ver Wirkung als Gurgelungen.)
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weise man zurück.
Erhältlich inallenApotheken
und Drogerien.
Sine illustrierte Broschllre „Unsicht-
vare Feinde" sowie das ärzlliche
Merkblatt „Verhallungsmaßregeln bet
Griype" übersenden auf Munsch koften-
los und voftfret Bauer L Cte.,
Berlin SW 48, Friedrichftraße 231
Zür Lcrauegabe und Nedaltion veranlwortlich: Ferdinand Schreiber, München. - Druct und Verlag von I. F. Schreiber, München uno Eßlingen.
In Oefterreich sür Lerausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr, Buchhandler, Wten I., Domgasse 4.
Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illuftrationen vorbehalten.
Z2 FUr den Anzeigenteil verantworllich in Deuischiand) Max Laindl. Mllnchen; >» Oesterretch-Ungarni Iosef Kulhanek, Wten XVIU, Versthof.