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Das Einfachere

Kleine Portionen

— „Die Lerrschaften hatten viermal chalbes Luhn'; das
macht zusammen . . .

— „Löchstens ein ganzes, Lerr Wirt!"

Folgerung

Patient lnach dcrKonsultation): „Was ist meine Schuldigkeit?"

— „Tausend Mark!"

— „Donnerwetter, steht 's so schlimm mit mir?"

Dunkler Erwerb

— „Morgen gibt's bei uns Geflügelbraken!"

— „So. Was haot's denn zaylr dafür?"

— „Vorläufig hat der Gendarm noch nix gemerkt!"

Die beiden Schiefertafeln

Einst stritten Schiefertafeln;wei
!Nit heiserem Gezeter,

Gb ent- Lie eine schöner sei
Die anbre oder -weder.

Den großen Aönig Salomo,
Der annoch figurierte,

Den fragten sie, wie unü wieso,
Unü wem üer Äran; gebührte.

Der Äönig überlegte sehr,
Wie er öen Fall bereine.
Dann sagte er: öie andre wär
Äaum Schiefer-ale üie eine.

In der Dynamitfabrik

— „Ist dieses Gebäude nicht
schon mal in die Luft ge-
flogen?"

— „Dieses nicht, aber das
vorige!"

Eine Beleidigung

Schon vor längerer Zeit hatte
Frau Cornefla Pfaff zu ihrer
Schwägerin,der Witwe Düsecke
gesagt, das Beste, was man
in dieser schwierigen Zeit tun
könnte, wäre, gut zahlende
Pemionäre aufzunehmen, wo-
möglich Amerikaner oder Lol-
länder oder sonstige Ausländer
mit sogenannter Edewaluta.
Better Emil, der ja viele Be-
ziehungen habe, hätte ihr auch
schon etwas in Aussicht ge-
stellt, freilich keine Amerikaner
oder Lolländer, sondern nur
eine Familie aus Lelsingfors,
aber das würde auch schon
recht angenehm sein, denn die
Finnen könnten auch ganz gut
zahlen.

Die Sckwägerin Düsecke hatte dazu genickt, aber dann
hatte sie stch hinterllstiger Kniffe bedient, an den Vetter
Emil geschrieben und es richtig zustande gebracht, daß Lerr
Kajaani aus Lelsingfors mit Frau und Tochter bei ihr sein
Quartier nahm. Als Frau Cornelia Psaff davon erfuhr,
schäumte sie einigermaßen über. Drei Tage jpäter aber
schickte sie, als wenn nichts geschehen wäre, de- Schwägerin
ein kleines Präsent, ein Stückchen schönen Räucherjpecks.
And dazu diesen Brief: „Liebe Schwägerin! Grade habe
ich durch gute Gelegenheit etwas Sveck vom Lande betom-
men, und nun jollst du auch ein Kosthäppchen haben. Ich
rate dir aber, den Speck nur gekocht zu genießen, denn die
Kontrolle ist jetzt auf dem Lande nicht mehr so genau. Es
können ja Finnen in dem Speck sein, — denn die Finnen
nehmen ja am liebsten beim Schwein Wohnung."

Ia, und nun hat die Witwe Düsecke gegen ihre Schwä-
qerin eine Beleidigungsllage angestrengt. —on.

-- „Da Moosbauer gibt iatzt seine Küah
a Kraftfu'ter, daß er mehra Milli kriagt!"
— „Ia, hat denn der koa Wafferleitung?"

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