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(lext ru nebenstekencleni 6U6)

Galgenhumor

— „Sie scheinen sich wenig Sorge über Ihre Zukunft zu machenl"
Künstler: „Warum auch? Alle Welt behauptet ja, ich hätte keine!"

— „Nein wirklich, — einen sogenannten gesetzten Mann möchte ich
nicht heiraten."

— „Na, Käthe, — aber gut gestellt soll er doch sein."

Das Fleckmittel

Der Droguist Saftschmalz hatte geschworen, das Fleckmittel wäre
wirklich vortrefflich. Der anscheinend etwas sorgenvolle Lerr hakte aber
den Preis sehr hoch gefunden, außerordentlich hoch, ganz unverhältnis-
mäßig hoch. Darauf hatte Saftschmalz gesprudelt: „Geschenkt ist das
Fleckmittel, geschenktl Denn Sie müssen bedenken, mein Lerr, welche
ungeheuren Ersparnisse sich damit erzielen lassen. Es macht alles neu,

— wie der Mail Ieder Fleck verschwindet im Äandumdrehn; wie weg-
gepustet ist er, wie fortgezaubert. Ob es sich um einen Anzug handelt
oder um eine Tsichvccke oder um einen Kragen oder um ein Ober- oder
Anterhemde, und ob der Fleck von Tinte ist oder von Kirsch-, Limbeer-
oder Blaubeersaft oder von Larz oder Leim oder Rissnusöl oder La-
kritzensaft, oder was es sonst für Flecke verursachende Stoffe gibt, —
ganz egal: er wird radikal beseitigt. Ich garantiere Ihnen, mein Lerr:
mit dem Fleckmitkel kriegen Sie alles 'raus, aber auch allesl"

Darauf hatte der anscheinend etwas sorgenvolle Lerr das Fleck-
mittel trotz des hohen Preises gekauft. Zwei Stunden später kam er wieder,
stellte die Flasche auf den Ladentisch und sragte Saftschmalz: „Nun sagen
Sie mir bloß eines: wie kriege ich mein Geld wieder'raus?" -on.
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Oei- Vei-Iobungstag

„^s wsr ireut' gruci' vor clrelllig tstirenj
Ou vveiüt wodl nocir, wss clu gesctrssi:
Wir wsren in clss 6rün gekslrren
2um Wiegenteste cles pspu, —

Os wsrst clu noctr tcksmsell,

Uncl i<ck> ein üunggesell".

„/lcti js, ictr rstilte neunretin üstrre
Unci trug ein trluu geblümtes Kleicl
Uncl Iistte brsune I.o6<entissre.

^s wsr rur sctiönen Icksienreit.

Os wsrst clu üunggesell,

Uncl icki wsr nocti tsismsell."

„Uncl nscti cler ssskel in clem 6srten,
AIs clie 6eseIIsctiskt sicti rerstreut,
6ing icti sllein. tlscti tcurrem Wsrten
8sti icti ein t>Isu geklümtes Kleicl, —
Os sprscti 2U cler kcksmsell
^in Wort cler üunggesell."

„Icti tiör's nocki tieut' nscti so viel sssgen,
Oss Wort, clss micti so troli gemsctit,
Oocti Iconnt' icti nictits rur Kntwort ssgen,
tcksö' nur geniclct uncl still geclsciil:

Icti t>leit>' nictit metir tcksmsett,

Uncl er nictit ^unggesell."

„Oie üstire sincl nictit sukrulisllen,
Oocti clenlcen wir sn jenen sssg,
Osnn ölütit's wie triscties üugenclwslten,
ttncl rssctier getit cler tterren Lctilsg,
/^Is wsrst ctu nocki däsmsell
ttncl icki ein üunggesell."

„Oer tist es rictitig sngetsngen,

Oem troti ctss slte tterr nocti lsctit,
Oenlct er cler 1'sge, clie vergsngen.
l^/olil uns, clslt wir es so gemsctit,

AIs einst icti nocii tcksmsell
ttncl ctu ein üunggesell!"

?eter kobinson

Llnzufrieden

Wirt: „Bei mir speisen Sie wie zu Lausel"

— „Könnte ich nicht was Besseres haben?"

Iury

— „Freilich, meine Lerren: Bockelmann hat
wieder einen furchtbaren Mist zusammenge-
malt. Aber hängen wir das Bild nur auf,

— sein Schwiegervater kauft es ja doch, und
das hebt die Verkaufsziffer der Ausstellung."

Film-Aufnahme

— „Aber Lerr Bielschowsky, — Sie sollen doch
einen wütendcn Despoten darstellen! Wissen
Sie nicht, wie sich ein Despot benimmt? Sie
haben doch genug Direktoren von Fümgesell-
schaften kennen gelernt."
 
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