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Der Prozeß gege» den unschuldige» Wurmltnger

wollte triumphieren, und er tat es. „Die Sache ist ja bereits entschieden, liebe Tante. Wurmlinger
ist verknaxt. Er ist auch schon zu Kreuze gekrochen; er will gar nicht Berufung einlegen, er hat das
Geld schon an mich gezahlt. !lnd die Kosten auch. Na, nun bist du gewiß zufrieden, — ich habe
dir deinen Prozeß gewonnen."

Aber Tante Laura stöhnte. „Das ist ja entsetzlich, Lugo! Es liegt ein Irrtum vor, Wurmlinger
ist ja unschuldig, ganz und gar unschuldig. Da, sieh her!" Sie klappte ihre Landtasche aus. „Die
Tasche hab' ich das letztemal an jenem unglücklichen Theaterabend benutzt. In Pleschkau brauche
ich sie ja nicht. Aber gestern sehe ich fie zufällig an, und da finde ich, daß eine Naht ves Futters
aufgegangen ist. !lnd in dem Futter fteckt eine Visitenkarte. Da, — Klaus von Wurmb, Generai
a. D. Diese Karte war hineingerutscht, die Karte von dem Lerrn im Theater, der mir mein Opern-
glas hinunter geschmissen hat. Der Wurmlinger aber, der unschuldige Wurmlinger, — das war der
Lerr, der mir auf den Straßenbahnwagen geholsen hat, der mir sagte, ich sollle mich gegen Anfall
versichern, und der mir Rat erteilen wollte. Deshalb auch Generalagent. Aber nun sage mir eines:
wie ist es möglich, daß du den Prozeß gegen Wurmlinger hast fiihren können? Der Wurmlinger
muß ja irrsinnig sein, daß er sich das hat gefallen lassen. Am Ende war er an jenem Abend auch
im Theater und war betrunken und hat sich nachher eingebildet, das, was du in deiner Klage be-
hauptet hast, wäre ihm vielleicht Passiert. Entsetzlich ist das alles! Da habe ich nun einen Prozeß
gegen einen ganz unschuldigen Menschen gesührt, und dieser Anschuldige ist verurteilt worden."

„Na, das ist doch nicht schlimm," suchte der Neffe die Tante zu beruhigen. „Er bekommt einfach
sein Geld wieder zurück." Dr. Rübcland war eigentlich ganz zufrieden, daß er sein Geld behalten konnte.

„Nicht schlimm?" Tante Laura blickte ihren Neffen entsetzt an, etwa so, wie ein Kaninchen
eine Schlange ansieht. „Lugo, — und dich habe ich fttr einen Diener des Rechts gehalten! Du
mußt ja ein wahrer Teufel von Rechlsanwalt sein, daß du diesen Prozeß hast gewinnen können.
Solch einem Menschen sollte ich eigentlich keinen Groschen mehr geben. Ia, das werde ich mir
wahrhaftig noch überlegen."

Der Neffe bekam keinen kleinen Schreck. Aber dann wußte er, was er manchmal bei seinen
Mandanten nicht gewußt hatte, — nämlich sich zu helfen. „Liebe Tante, du tust mir unrecht. Daß
Wurmlinger seinen Prozeß verloren hat, ist die Schuld seines Anwalls. Dieser Meyer VI ist »ämlich
ein vollkommener Trottel, ein Rhinozeros, ein unheilbarer Idiot, — er verliert jeden Prozeß."

Tante Laura schüttelte traurig den Kopf. „Du magst recht haben, Lugo. Aber ich hätte nicht
gedacht, daß es solche Rechtsanwälte gibt."

„O ja, die gibt es!" sagte Dr. Nübeland.

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Für Lerausgabe und Redattion verantwortlich: Ferdinand Schreiber, München. — Druck und Verlu^' von I. F Schreiber, München und Eßlingeil.
Jn Oesterreich für Lerausgabe und Redaktion verantwortlich: Nobert Mohr, Buchha ?dler. Wien I., Domgaffe 4.

Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen vorbehalten.

60 Für den Anzeigenteil verantwortlich in Deutschland: Max Laindl, München; in Oesterreich-Llngarn: Au gust Laeberle, Wien VII.
 
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