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— „Na, 5;lara, wenn ich gewußt hätle, daß eure Soininer-
frische so wsit von der Bahn liegt, — da wär's mir nicht
eingefallen, euch zu besuchen."

— „Ia, Onkel, Mama wollte dir's noch schreiben."

Ergänzung

— „Der Meier hat 's Zucht-
haus auch schon mit dem
Aermel gestreift."

— „Ia... sogar von innen."

Selbstverständlich

Kohlmann erzählt, daß er
sich lebensgroß in Oel habe
malen lassen. Man fragt:

„Von einem bekannten
Künstler?"

„Natürlich! Ichkenn'ihn."

Veränderung

— „Vati, gestern hatte
ich vier kleine Löcher im
Strumpßheutenichtmehr!"

— „5oat Mama sie endlich
gestopft?"

— „Nein, aus den vier
kleinen ist ein großes ge-
worden!"

Entgegenkornmend

— „Ich trete also in Ihrem
Lokal als Feuerfreffer auf!
Gage beanspruche ich nicht,
aber das Essen müssen Sie
mir geben!"

— „Selbstverständlich! Feu-
er können Sie haben, soviel
Sie wollen!"

Das Klavier

„Ia, nun haben wir also
doch eins von unsern Vor-
derzimmern vermietet," er-
zählte mir August Büchsen-
berg. „An einen sehr netten
jungen Mann, der beinahe
vor Freude geweint hat,
endlich ein stnterkommen zu
kriegen. Achttausend Mark
zahlt er monatlich. Ist ja
eigentlich spottbillig, aber
man will doch die Situation
nicht ausnüyen, das wäre
ja Wucher. Sonst freilich,

— viel mehr, aber sehr viel
mehr wäre für das Zimmer
zu kriegen. Allerdings: für
das Klavier muß der junge
Mann natürlich auch noch
bezahlen. Denn es steht ein
Klavierim Zimmer; das hat
er auch gemietet. Vorzüg-
liches Instrument, — was
das jetzt wert ist! Minde-
stens drei Millionen! Zwei-
undneunzigtausend Mark
muß ich da schon monatlich
Miete für das Klavier be-
rechnen. Ist doch selbstver-
ständlich, nicht wahr?"

„Nun ja!" meinte ich.

„Da benutzt der junge
Mann das Klavier wohl
reichlich. Jst das nicht ein
bißchen lästig, Äerr Bllch-
senberg, — so den ganzen Tag Klavierspiel?"

„Den ganzen Tag Klavierspiel? Nicht die Spur, — der
junge Mann rührt nie eine Taste an; ich glaube, cr kann
gar nicht spielen."

„Na, warum hat denn der Esel das Klavier mit ge-
mietet?"

Da grinste Büchsenberg. „Aber natürlich, — sonst hätte
er doch das Zimmer nicht gekriegt." -vn.

In der Sommersrische

— „Wo steckt denn die Kuhmagd schon wieder?"

— „Keine Ahnung! Ich habe sie heute noch nicht gerocheu!"

Im Wirtshaus

Baucr: „Diese Trockenheit ist schrecklich!"
Tischnachbar: „Ia, ich waite auch schon zehn Minuten
auf Bicr!"

Kindliche Frage

— „Auf meine Leiratsannonce sind nicht weniger wie dreißig
Offerten von jungeu Dameii und Witwen eingegangen!"

— „Mußt du die nun alle heiraten, Onkel?"

— „Mein Frcund hat's Bein gebrochen! Laben Sie nicht
elivas Leim?"

— „stm Gottes willen, ein gebrochenes Bein können Sie
doch nicht leimen!"

— „Ia, es ist 'n Lolzbein!"

Die teueren Schuhe

— „Gestern bin ich den ganzen Tag nach Schuhen gelaufen,
aber glauben Sie, ich häkte passende gesundeii?"

— „Sie haben gewiß einen anormalen Fuß?"

— „Nein, aber nur zwanzigtausend Mark."

Ndenä

lleber Leiä unä Lsnii äei giohen Ltaät
Zeiikt sich tiaumbäll eiiie tiete llube.
kllar ich äenke immei auch unä tue,
läilt ru Loäcn wie ein welkes ölatt.
öoie stetzen otten, unä wii schieiten
kllunlchlor in äie kllellen ewgei Leiten.

^vilchen L^ag uncl Nacht

nach <

küetst aur viinkeln weben vutt unä Llan^,
kllunäei bliilm unä wollen nimmei enäen,
ktnä wii gieiten, unä mit vollen hä'näen
Ikeichen wii äei Lebnluchl Iiucht u»ä Ikianr.
llnlie Nöie, lcbamvoll unä reiiütlel,
Linä von loten llolen iibeilchüllet.

M o i g c n

kllie ein Isinä eiwachl äei junge llag,
Iiomm unä lcbulälos lonäci Not unä INUbe.. >
klnä wii wauäein in äci INoigentiübe
klnä äei Sonnenbelle,— konmi, was mag!
hab' rwei Ijänäe, kllelt, äich ru beawingen,
klnä e!n hcir, wie stbön äu bilt, ru lingen!

Uilk. LcnncmLnn

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