<7 "Nun, lieber Doktor, was sagen Sie zu dem Werk meiner
Eundin. Machen Sie uns die Freude einer aufnchtigen Kritik."
T' "3a, wem soll ich die Freude machen, Gnädigste: Ihnen oder
3hrer Freundin?"
Nehmen kann sie, wen sie will, — da red' ich nicht
drein, prinzipiell nicht. Nu schön: wcnn's 'n ganz
solider Mann ist, und ich weiß genau, daß er sich auf's
Geschäft versteht und mit Geld was anzufangen
weiß, — werd' ich zwanzig Millionen geben. Was
sind zwanzig Millionen heutzutage! — Wenn er nicht
ganz solide ist, und ich bin nicht sicher, daß er stch
austs Geschäft versteht, — werd' ich zehn Millionen
geben. Wenn er mir aber gar nicht gefällt, da kriegt
er vorläufig überhaupt kein Kapital, — da geb' ich
'ne jährliche Nente."
Ieht platzt Zeilmann senior heraus: „!lnd wenn
das Mädel die Idee hätt', meinen Sohn heiraten
zu wollen?"
„Lass' sie, — — aber dann müßten Sie mir Kau-
tion stellen, Lsrr Zeilmann." Piro
Im Zorn
— „Die Kinder genieren dich also bei der Arbeit,
Lugo; warum geniert dich der Lund nicht?"
— „Weil der nicht bellt!"
— „Unsinn, die Kinder bellen auch nichtl"
^"Siinstiges Zusammentreffen
„Na sehn Siel ' meinte die Nachbarin, Frau Laubold.
"^a machen Sie morgen cinfach gedämpfte Leber, — dann
^>ird er schon abziehn."
Aber die Witwe Pasternack schüttelte bekümmert das
^aupt. „Nein, das geht nicht. Gedämpfte Leber ist auch
einzige, was ich nicht essen mag." —on.
Die Grenze
,,Du bist doch ein unverbesserlicher Iunggeselle, Onkelchen.
^ann wirst du endlich solide werden?"
""" "3a, mein Arzt meint, so in etwa einem Iahre."
Ein unternehmender Bruder
— „Weißt, Gretl, wenn die Tante dir jetzt 'n Stück Kuchen
gibt, dann nehm' ich's dir weg. Dann kriegst du zum
Trost zwei andere, und da mußt du mir dann noch ein
halbes abgeben."
Ein Schriftgelehrter
— „Sie haben doch erst versichert, Sie sprächen Französisch
akzentfrei!"
— „Na, da habe ich den Mund ein bißchen vollgenommen,
aber ich schreib's akzentfrei!"
Eine Mitgiftfrage
Der junge Zeilmann hätte eigentlich Lust, sich m't Meta
7"ckel zu verloben. Aebrigens, wie man in solchen Fällen
bch gewählt ausdrückt: er darf hoffen, daß seine Neigung
"'cht unerwidert bleibt. Er spricht aber doch
^st mal mit seinem Papa darüber.
„Nu, mir soll sis recht sein," meint Zeil-
"tann senior. „Was wird ihr der Alte mit-
8eben? Lat sie nichts davon gesagt?"
„Aber Papa!" Zeilmann junior ist pein-
"ch berührt. „Davon haben wir doch nicht
gesprochen."
"Möcht' ich wissen, was ihr sonst geredet
habtl Die Lauptsach' vergessen junge Leut'
°ch immer." Der alte Zeilmann überlegt.
"^isso wart' noch ab! Ich werd'mal den alten
-^ickel ein bißchen darüber ausholen; ganz
chiomatisch werd' ich mich erkundigen."
Bei der nächsten Gelegenheit sagt also
, 'lniann senior zum alten Nickel: „Sie haben
Ne nette Tochter, Lerr Nickel, — wirklich 'ne
ehr nette Tochter. Beiläufig: was geben Sie
Mädel mal mit?"
Nickel wiegt das Laupt. „Weiß ich? Das
°Mint doch darauf an, wen sie heiratet.
Die Gattin
— „Zwanzig verschiedene Kostüme stählen Sie bei dem
Einbruch für Ihre Frau! Na, das genügt."
— „Meine ich auch, Lerr Nichter! Trotzdem beklagt ste
sich fortwährend, daß sie nichls anzuziehen hättel"
— „Neizendes Mädell Die war voriges Iahr in meinem Kontor Tipp-
mamsell. Ich sage Ihnen: fabelhaft langeLiebesbriefe kann die schreiben."
— „Nenommieren Sie doch nicht, Poggemann! Lat sie Ihnen denn
welche geschrieben?" — „Nee, aber auf meiner Schreibmaschine."
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Eundin. Machen Sie uns die Freude einer aufnchtigen Kritik."
T' "3a, wem soll ich die Freude machen, Gnädigste: Ihnen oder
3hrer Freundin?"
Nehmen kann sie, wen sie will, — da red' ich nicht
drein, prinzipiell nicht. Nu schön: wcnn's 'n ganz
solider Mann ist, und ich weiß genau, daß er sich auf's
Geschäft versteht und mit Geld was anzufangen
weiß, — werd' ich zwanzig Millionen geben. Was
sind zwanzig Millionen heutzutage! — Wenn er nicht
ganz solide ist, und ich bin nicht sicher, daß er stch
austs Geschäft versteht, — werd' ich zehn Millionen
geben. Wenn er mir aber gar nicht gefällt, da kriegt
er vorläufig überhaupt kein Kapital, — da geb' ich
'ne jährliche Nente."
Ieht platzt Zeilmann senior heraus: „!lnd wenn
das Mädel die Idee hätt', meinen Sohn heiraten
zu wollen?"
„Lass' sie, — — aber dann müßten Sie mir Kau-
tion stellen, Lsrr Zeilmann." Piro
Im Zorn
— „Die Kinder genieren dich also bei der Arbeit,
Lugo; warum geniert dich der Lund nicht?"
— „Weil der nicht bellt!"
— „Unsinn, die Kinder bellen auch nichtl"
^"Siinstiges Zusammentreffen
„Na sehn Siel ' meinte die Nachbarin, Frau Laubold.
"^a machen Sie morgen cinfach gedämpfte Leber, — dann
^>ird er schon abziehn."
Aber die Witwe Pasternack schüttelte bekümmert das
^aupt. „Nein, das geht nicht. Gedämpfte Leber ist auch
einzige, was ich nicht essen mag." —on.
Die Grenze
,,Du bist doch ein unverbesserlicher Iunggeselle, Onkelchen.
^ann wirst du endlich solide werden?"
""" "3a, mein Arzt meint, so in etwa einem Iahre."
Ein unternehmender Bruder
— „Weißt, Gretl, wenn die Tante dir jetzt 'n Stück Kuchen
gibt, dann nehm' ich's dir weg. Dann kriegst du zum
Trost zwei andere, und da mußt du mir dann noch ein
halbes abgeben."
Ein Schriftgelehrter
— „Sie haben doch erst versichert, Sie sprächen Französisch
akzentfrei!"
— „Na, da habe ich den Mund ein bißchen vollgenommen,
aber ich schreib's akzentfrei!"
Eine Mitgiftfrage
Der junge Zeilmann hätte eigentlich Lust, sich m't Meta
7"ckel zu verloben. Aebrigens, wie man in solchen Fällen
bch gewählt ausdrückt: er darf hoffen, daß seine Neigung
"'cht unerwidert bleibt. Er spricht aber doch
^st mal mit seinem Papa darüber.
„Nu, mir soll sis recht sein," meint Zeil-
"tann senior. „Was wird ihr der Alte mit-
8eben? Lat sie nichts davon gesagt?"
„Aber Papa!" Zeilmann junior ist pein-
"ch berührt. „Davon haben wir doch nicht
gesprochen."
"Möcht' ich wissen, was ihr sonst geredet
habtl Die Lauptsach' vergessen junge Leut'
°ch immer." Der alte Zeilmann überlegt.
"^isso wart' noch ab! Ich werd'mal den alten
-^ickel ein bißchen darüber ausholen; ganz
chiomatisch werd' ich mich erkundigen."
Bei der nächsten Gelegenheit sagt also
, 'lniann senior zum alten Nickel: „Sie haben
Ne nette Tochter, Lerr Nickel, — wirklich 'ne
ehr nette Tochter. Beiläufig: was geben Sie
Mädel mal mit?"
Nickel wiegt das Laupt. „Weiß ich? Das
°Mint doch darauf an, wen sie heiratet.
Die Gattin
— „Zwanzig verschiedene Kostüme stählen Sie bei dem
Einbruch für Ihre Frau! Na, das genügt."
— „Meine ich auch, Lerr Nichter! Trotzdem beklagt ste
sich fortwährend, daß sie nichls anzuziehen hättel"
— „Neizendes Mädell Die war voriges Iahr in meinem Kontor Tipp-
mamsell. Ich sage Ihnen: fabelhaft langeLiebesbriefe kann die schreiben."
— „Nenommieren Sie doch nicht, Poggemann! Lat sie Ihnen denn
welche geschrieben?" — „Nee, aber auf meiner Schreibmaschine."
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