Maßstab
^utter: „Warum bringst du das Wurm-
pulver nicht?"
^ „Der Provisor hat gesagt, für zehn Mark
zu wenig, ich hätt' mindestens für fünfzig
^ark Würm l"
^eim Heiratsvermittler
-- „Vater und Bruder dieser Dame sthen im
^efängnis — das paßt mir nicht — wie ist's
">>t der anderen?"
„Die stammt frcilich aus einer besseren
Familie — da siyt nur der Vaterl"
Die Hauptsache
^ „Warum sind Sie gestern nicht zum Waschen
gekommen?"
„Ich hatte mit dem Magen zu tun!"
— „And da konnten Sie nicht arbeiten?"
„Arbeiten wohl, aber nicht essen."
^ „Das Auskehren paßt dir wohl gar net,
Äies?»
^ „Freili, 's Einkehrn tät mir besser passen."
„Aus dem letzen Eolfturnier sind zwei
Schwestern als Siegerinnen hervorgegangen."
„Wieso zwei?"
„Die eine hat gewonnen, die andere hat sich
verlobtl"
Auswirkung — „Was, Sie vertragen die Sonnen-
bestrahlung nicht?"
— „Na, weil i mir dös Bier, dös i auf
den Durst trinken müßt,nöt leisten kann l"
Diacht der Gewohnheit
^ „Sie glauben nicht, wie dick ich war, bevor ich Marienbad
gebrauchte — die Leute machen noch jetzt aus aller Gewohn-
heit einen Bogen, wenn sie an mir vorübergehen!"
„Guten Morgen, Lerr Professor, Sie suchen wohl auch
>uhe und Erholung hier." — „Nein, - ich suche Käfer."
Das Alter
Lerrenfahrrad,
erstklassige Marke, wegen vorgerückten Alters
billig zu verkaufen.
Kuchowsky. Entenmarkt 12.
Tröpfler halte sich schon lange ein Fahrrad kaufen wollen,
aber nur eine erstklassige Marke, und billig sollte es auch
sein. Deshalb freute er sich, als er jetzt diese Anzeige las.
„Famosl" dachte er. „Das ist eine gute Gelegenheit. Da
ist irgend ein Tapergreis zufällig in den Besitz eines feinen
Rades gekommen; vielleicht hat er es gewonnen oder geerbt.
Llnd weil der alte Knackstiebel es nicht mehr selber benutzen
kann, will er es auf jeden Fall verkümmeln. Da muß ich mich
beeilen." !lnd gleich lief er nach dem Entenmarkt.
Lerr Kuchowsly war natürlich zu Lause, denn er wartete
doch auf den Erfolg seines Jnserats. Aber er war kein Taper-
greis und kein alter Knackstiebel, sondern ein junger Mann
von höchstens fünfundzwanzig Iahren. Darüber wunderte
sich Tröpfler. Als er dann das Fahrrad zu sehn bekam, wun-
dcrte er sich noch mehr. „Erlauben Sie," meinte er, „hier liegt
ein Irrtum vor. Ich bin kein Museumsdirektor. Das Fahr-
rad aber gehört in ein Museum. Da würde es sich vortreff-
lich ausnehmen, mit einem Plakat: Das erste Niederfahrrad
mit Kettenübertragung — oder so ähnlich. Aber im Ernst:
wie können Sie die Leute so zum Narren machen? Ieht
bin ich hierher gelausen, und da zeigen Sie mir diese ver-
fluchte alte Karre-"
„Nanu!" meinte Kuchowsky. „ich habe doch ausdrücklich
inseriert: wegen vorgerückten Alters." Piro
4Z
^utter: „Warum bringst du das Wurm-
pulver nicht?"
^ „Der Provisor hat gesagt, für zehn Mark
zu wenig, ich hätt' mindestens für fünfzig
^ark Würm l"
^eim Heiratsvermittler
-- „Vater und Bruder dieser Dame sthen im
^efängnis — das paßt mir nicht — wie ist's
">>t der anderen?"
„Die stammt frcilich aus einer besseren
Familie — da siyt nur der Vaterl"
Die Hauptsache
^ „Warum sind Sie gestern nicht zum Waschen
gekommen?"
„Ich hatte mit dem Magen zu tun!"
— „And da konnten Sie nicht arbeiten?"
„Arbeiten wohl, aber nicht essen."
^ „Das Auskehren paßt dir wohl gar net,
Äies?»
^ „Freili, 's Einkehrn tät mir besser passen."
„Aus dem letzen Eolfturnier sind zwei
Schwestern als Siegerinnen hervorgegangen."
„Wieso zwei?"
„Die eine hat gewonnen, die andere hat sich
verlobtl"
Auswirkung — „Was, Sie vertragen die Sonnen-
bestrahlung nicht?"
— „Na, weil i mir dös Bier, dös i auf
den Durst trinken müßt,nöt leisten kann l"
Diacht der Gewohnheit
^ „Sie glauben nicht, wie dick ich war, bevor ich Marienbad
gebrauchte — die Leute machen noch jetzt aus aller Gewohn-
heit einen Bogen, wenn sie an mir vorübergehen!"
„Guten Morgen, Lerr Professor, Sie suchen wohl auch
>uhe und Erholung hier." — „Nein, - ich suche Käfer."
Das Alter
Lerrenfahrrad,
erstklassige Marke, wegen vorgerückten Alters
billig zu verkaufen.
Kuchowsky. Entenmarkt 12.
Tröpfler halte sich schon lange ein Fahrrad kaufen wollen,
aber nur eine erstklassige Marke, und billig sollte es auch
sein. Deshalb freute er sich, als er jetzt diese Anzeige las.
„Famosl" dachte er. „Das ist eine gute Gelegenheit. Da
ist irgend ein Tapergreis zufällig in den Besitz eines feinen
Rades gekommen; vielleicht hat er es gewonnen oder geerbt.
Llnd weil der alte Knackstiebel es nicht mehr selber benutzen
kann, will er es auf jeden Fall verkümmeln. Da muß ich mich
beeilen." !lnd gleich lief er nach dem Entenmarkt.
Lerr Kuchowsly war natürlich zu Lause, denn er wartete
doch auf den Erfolg seines Jnserats. Aber er war kein Taper-
greis und kein alter Knackstiebel, sondern ein junger Mann
von höchstens fünfundzwanzig Iahren. Darüber wunderte
sich Tröpfler. Als er dann das Fahrrad zu sehn bekam, wun-
dcrte er sich noch mehr. „Erlauben Sie," meinte er, „hier liegt
ein Irrtum vor. Ich bin kein Museumsdirektor. Das Fahr-
rad aber gehört in ein Museum. Da würde es sich vortreff-
lich ausnehmen, mit einem Plakat: Das erste Niederfahrrad
mit Kettenübertragung — oder so ähnlich. Aber im Ernst:
wie können Sie die Leute so zum Narren machen? Ieht
bin ich hierher gelausen, und da zeigen Sie mir diese ver-
fluchte alte Karre-"
„Nanu!" meinte Kuchowsky. „ich habe doch ausdrücklich
inseriert: wegen vorgerückten Alters." Piro
4Z