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Ein kleiner Schieber

den Stoff geschenkt bekommen, erzählte die
Frau, — schon vor langer Zeit, im November
i9l8.

Äugo Miesefink freute sich, der Frau
einen Gefalle» mit dem Sessel tun zu können,
dann würde sie vielleicht beffer bei ihm auf-
räumen. Aus diesem Grunde schlug er auch
den nicht ganz unbeträchtlichen Verlust, den er
dei dem Verkauf erlitt, nicht besondcrs an. —
jst übrigens anzunehmen, daß der Sessel
"ach seiner Erneuerung mit dem vornehmen
Ctoff — die Ecke mit der Krone ist aber wohl
uicht verwendet worden — sehr gut weiter
derkauft worden ist. —

Miesefinks Kapital war nun eigentlich, wie
das auch vielen andern Kapitalien ergangen
ifi, beträchtlich zusammengeschmolzen. Der Nest
^eichte aber doch noch zu einem sehr aussichts-
reichen Kauf. Miesefink traf zufällig einen ehe-
"taligen Schulkameraden, der einen ganz an-
deren Lebensweg gegangen und ein sehr tätiger
^ann geworden war. Diescm erzählte er von
!einen kleinen Anternehmungen, worauf ihm
der Mann wohlwollend und dringend abriet,
in dieser Art fortzufahren. Nein, Lebensmittel
Müßte er kaufen; das wäre das einzig Nich-
6ge. !lnd dann bot er ihm gleich vierzig Dosen
ni>t Tomatenpuree an.

Miesefink hatte sich zwar nicht auf Ge-
schäste mit Lebensmitteln einlaffen wollen, aber
Nach seinen bisherigen Erfahrungen schien es
ihnr doch ganz angezeigt, umzusatteln, und da
" zudem als bildender Künstler immer eine
Vorliebe für italienische Makkaroni mit To-
'natensauce gehabt hatte, griff er zu. So, nun
hatte er vierzig Dosen mit Tomatenpuree.
^lber wie sollte er sie wieder absetzen? Inse-
r«te kosten vielGeld, das hatte er schon gemerlt.

beschloß, hier und dort in kleinen Geschäften
nnzufragen, ob man vielleicht Bedarf für seine
^Lare hätte, und versuchte es gleich bei dem
^ränier, wo er seinen Zucker und seinen Malz-
Enffee kaufle. Eine Dose nahm er zur Probe
'nit. Der Krämer erklärte, die Dose wäre
schvn sehr alt und jedenfalls noch autzerordenl-
'ich billig eingekauft. Aber dann fragte er:
"Laben Sie überhaupt Erlaubnis zum Landel
^nit Lebensmilteln? Sonst können Sie eklig
teinfliegen!"

§>ugo Miesefink war zuerst sehr erschrocken
""d dann sehr erfreut. Erschrocken, weil er sich
""s eine so gefährliche Sache eingelaffen hatte,
""d erfreut, weil der Krämer liebenswürdig
""d uneigennützig erklärte, er wolle ihm !lnan-
"^hrnlichkeiten ersparen und werde ihm die
b'erzig Dosen abnehmen, freilich nicht gegen
"tes Geld, sondern gegen einen Sack mit
. "hnen, vorzüglichen Bohnen, die sehr ge-
'Ucht wären, weil ein tüchtiger Vorrat davon
gute Sicherung gegen kommende Lebens-
b'cktelnot darstellte. Wirklich, Miesefink war
^hr froh. Er entsann fich, einmal gelesen zu
es trin großer Kollege Böcklin, als

'hm noch schiecht ging, mit sciner Familie
"'"al lange Zeit nur von Bohnen gelebt hätte.

as werde ich auch lun. Zch werde in Bohnen

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üclm v/illcenll slänrencl bexntktelitet. Vr6>8 M. 25 008.—.

Innera.euauuabmo: kucloll Ifl°ss°. ^uuouoou-Lxxoärtrou.

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