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Das wickitige ?sl<et

l)ie 3ts6t ist klein, itii- blsme clünfte
tlier riemlicti nebenlüctilicti 5ein)

Ds fsilt, einmsl cloct kin^ufskren,

>1s clocti lo leictit wotil niemsn6 ein.

3ie liegt sn einem 8ct>lenenvvege,
Docti ift clie Lslin nur felcunclsi-;

^s fstirt clort tsglilji nur ein ^üglein
Lemsctilicti tiin, fowie suck ker.

tls-jimittsgs vier Dtn- sctit fclinuten
tlslt clieles 2llglein bei clec 5tsclt,
Vl/ocIu>-6i es clie Vecbinclung m!t 6er
provinrtisuptltsclt vollrogen bst.

/^Is6snn wircl sus 6er poftsbteilung
Verf6iie6enes binsuslpecliert,

V/ss nscti befsgtem Icleinen 5ts6tcben
ün 6en un6 jenen sclrelfiert.

Der poftverwslter ift rugegen
Dncl nimmt 6ie 8scben in 3mpfsng,
5ie lebr bebutlsm ru bebsncleln,
Deltebt für ibn lcein ltsrlcer 2wsng.

blscb leiner bsune gsnr un6 5timmung
Detrsgt er licb msl lo, msl lo:
bleut' nimmt er rubig clie pslcete,
Dn6 morgen lcbmeillt er lie gsnr rob.

üm Dienstsg sber un6 sm ffreitsg,
Ds lcommt ein lcleines poftpslcet,
Dss ficb bereits in feinem ^eullern
/^Is etwas V/icbtiges verrst.

Dss nimmt 6er poftverwslter forglicb
In leine blsn6e un6 gelin6
Dncl bütet es wie eine Amme
Dss snvertrsute V/iclceIlcin6.

Ds ilt rwsr nicbt sn ibn gericbtet,
Do6> weill er wobl, wss es entbslk
Un6 forgt getreulicb, 6sll es lcbieunigft
Dem Aclrellsten rugesteilt.

Denn 6ies pslcet, clss regelmslbg
Drlcbeint, ilt keine Kieiniglceit;

Ds ilt, msn lcönnke beinsk' lsgen,
Dem sllgemeinen V/okl geweibt.

Klit leinem wecblelvollen Inkslt
Die fflllle 6er Lenülfe wmkt,

V/eil es 6es 5ts6tcbens einr'gem Kino
Die fcbönften neuen ffilme bringt.

Die schönen Zeiten — „Ia, wo sind die schönen Zeiten,

Meister, als Sie mir 'nen Anzug für 80 Mark machtenl" - „Ach
ja, — und als Sie ihn mir zwei Iahre lang schuldig bleiben konnten."
98

iText zuin Titelbtld)

Das No-elie-

„Jch liebte nur Ismenen-"

Wo säng' man nlcht -as Lieö
Don jener schlimmen Schönen,
Die Liebe arg verriet,

Unb ihrem einst Erkornen,

Der nun vor Schmer; vergeht
UnL Loch der so Verlornen
Der Götter Gunst erflehtl

„Schont, Götter, schont Jsmenen I" —
Nein, welch ein Lummes Lieül
Wer so nur weiß ;u stöhnen,
Wenn Untreu ihm geschieht,

Den würLe ich nicht mögen.

Das ist kein rechter Mann,

Der sich nicht ;ornig regen
UnL grimmig werüen kann.

„Ich liebte nur lösmenen,

Jsmene liebte mich-"

Es klingt nach vielen Tränen,
Es rührt so inniglich,
Auch Doris möcht' es singen
UnL übt Lie Weise ein,
Doch will's ihr nicht gelingen,
Voll Wehmut gan; ;u sein.

Wem ich d!e Hand soll reichen,
Der muß gan; anders sein;
Ismenen;war;u gleichen,

Das siel' mir auch nicht ein.-

Und Doris läßt Las Singen;
Nit hoffendem Gemüt
Träumt sie von schönern Dingen
Als in dem üummen Lied.

sseter Robinson

Anmaßung

— „Wo wohnt der Arzt eigentlich, Lerr Wirt, mit dem ich mich vor eini-
gen Wochen bei Jhnen so angelegentlich über meine Krankheit unterhielt?"

— „Das war kein Arzt, sondern ein Advokatl"

— „Na, da hört aber alles auf ... und von dem Lump habe ich mir's
Bier verbieten laffen."
 
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