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Ein zur Hand befindliches
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Emil Boldt und Frau wollen
sich in Strohfinks Delikateffen-
laden einen großen Räucherschin-
ken kaufen. Sie können sich das
leisten und haben es schon öfters
getan. Aber das letzte Mal stnd
sie nicht zufrieden gewesen. „Also,
wie ich Ihnen sage, Lerr Stroh-
fink/ beschwert sich Boldt, „der
Schinken war schlecht geräuchert.

Er hakte 'nen Stich. Ie mehr
man abschnitt, desto schlimmer.

In der Mitte, am Knochen, stank
er überhaupt."

Strohfink kann das nicht glau-
ben. Nein, so etwas wäre doch
gar nicht möglich. Aber jeden-

falls-dieser Schinken hier

hätte keinen Stich, der wäre ausgezeichnet, an dem wäre
nicht zu tippen.

Äier mischt sich ein ländlich aussehender Mann, der
gerade grosie Mengen von Kakao, Schokolade und solchen
Sachen bei Strohfink einkauft, in die Verhandlungen. „Da
können Sie 'ne ganz cinfache Probe machen," erklärt er.
„Sie brauchen bloß mit 'ner laugen Nadel in den Schinken
zu stechen, bis an den Knochen. !lnd wenn Sie dann die
Nadel wieder 'rausziehn, und sie hat keinen Geruch, dann
ist der Schinken gut."

Emil Boldt freut sich. „Na alsol" sagt er. „Aujuste,
gib' doch mal deine Lutnadel herl"

In Gedanken

— „So spät am Abend noch Aal
auf den Tisch zu bringen! Kön-
nen Sie denn auf Aal schlafen?"

— „Nee, ich schlaf' auf 'm Sofal"

Günstige Gelegenheit

— „Lat die ganze Familie das
brennende Gebäude verlaffen?"

— „Bis auf den ewig frieren-
den Großvater! Der wärmt sich
noch 'n bißchen l"

Kindlich

— „Leute war der Gerichtsvoll-
zieher bei uns."

— „Aber Fritzchen, so 'was er-
zählt man doch nichtl"

— „Er hat ja nichts gefunden I"

Stoßseufzer

— „Alles geht mir verkehrt im Lebenl Ich wollte die Land
der Tochter — und kriege den Fuß des Vaters!"

Ausdrucksmöglichkeiten

— „Reden Sie nicht von Ltebe, Lerr Doktorl Ich halte
mir die Ohren zul" — „Dann red ich mit die Länd l"

Falsch aufgefaßt

— „Ietzt darfst du wieder alles effen, Frihchen, hat der
Arzt gesagtl" — „Den ganzen Braten, Mutter?"

Praktisch — „Nanu, Sie nehmen
gleich zwei Rucksäcke mit ins Gebirg?"
— „Iawohl, einen für die Wäsche und der-
gleichen, den andern fürs Papiergeld."

Nobel

no

— „Warum heult der Iunge denn so?"

— „Photographieren is eahm net sein gnua — gfilmt möcht er wernl"
 
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