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Jochen Knaak und seine FamMe

„Aber ja. Die Wetterlage interessiert doch die Bade-
gäste sehr, und von wem glauben sie besser darüber unter-
richtet zu werden als von so einem alten Seebären. Immer-
zu wird Knaak gefragt, wie wohl das Wetter werden wird.
Eigentlich hat der Kerl keine Ahnung. aber die Badever-
waltung liefert ihm jeden Tag die Wetterprognose. And
wissen Sie, was manchmal zum Spaß gemacht wird? Knaak
kriegt die richtige von der Wettsrwarke telegraphierte Prog-
nose, aber an die Tafel beim Kurhause wird was anderes
geschrieben. Dann muß Knaak hingehn, stch vor die Tafel
stellen, den Kopf schütteln und verächtlich Tabakssaft aus-
spucken. Natürlich wird er dann von Badegästen gefragt,
ob er es besser wüßte, und Knaak sagt ja, und die Bade-
gäste freuen sich. Dann muß er auch allerlei von seinem
früheren Seemannsleben erzähle» und ein Garn spinnen.
Eine schreckliche Geschichte erzählt er, die er als junger Kerl
auf einem Walfischfänger erlebt hat. Da hat er einmal,
vom kleinen Boot aus, einen Walfisch harpuniert, und im
letzten Todeskampfe hat das Tier das Boot zertrümmert.
Knaak hat zufällig noch die Larpunenleine in der Land und
kann sich damit auf den nun toten Walfisch hinaufziehn,
während seine unglücklichen Gefährten von ein paar schnell
herbei geeilten Laifischen gefressen werden. Abcr weil es
schon Abend geworden ist, muß Knaak in schrecklicher Lage,
belagert von den gierigen Laien, die ganze Nacht auf dem
toten Walfisch verbringen, bis er am nächsten Morgen end-

lich von seinem Schiff gestchtet und gerettet wird. Schöne
Geschichle, was? Ist Knaak auch von der Badeverwaltung
geliefert worden, die aber damit einen literarischen Dieb-
stahl begangen hat, denn die Geschichte stammt, wie ich enk-
deckt habe, von Gerstäcker. Das wissen aber die Badegäste
nicht; sie hören gern von solchen Gefahren, das kitzelt die
ficheren Lerrschaften so angenehm. Damit sie aber von
Zeit zu Zeit noch mehr gekitzelt werden, wird was ganz
besonders Schönes angestellt, wenn wic stürmische See
haben. Dann wird nämlich so getan, als ob Knaak und
Söhne auf See wären; in Wirklichkeit ist das Boot im
Schuppen eingeschlossen, und die Kerle halten sich im Lause
versteckt, wo sie jedenfalls saufen. Die drei Frauensleute
aber stehen am Strande und schauen bangend auf die See
hinaus; ihre Laare flattern im Sturm und ihre Augen
schweifen verzweifelt über die empörten Wogen. Anfangs
haben die Weiber das ziemlich miserabcl gemacht, aber vor
zwei Iahren hat die Badeverwaltung es ihnen durch einen
Kinoregtsseur einfiudieren lassen, und seitdem geht es famos.
Nachher wird dann erzählt, daß Knark und Söhne doch
noch in der Nacht glücklich zurückgekehrt wären."

Ich suchte noch nach einem sympathischen Zuge in
diesem Familienbilde. „Einer der Söhne scheint aber doch
ein recht netter Mensch zu sein."

Der Major Thomas freute sich grimmig. „Aha, der mit
der Ziehharmonika, nicht wahr? Das ist ein ganz gemeiner
Gauner. Laben Sie genau gesehn, wie er spielt? Das haben

Lterne

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bobannton HübnsrauAen-NittsIn unä akmon ärelst unä ^otteskürebtiA äio I'aobunA äos in vielon
Nillionon b'alisn bsvväbrtsn Lubirols naob, -rvsil sis ^laubsn, äas ^ublibum msrke ss niobt.

Das kublibum msrbt 68 äoob, W6nn niobt ksim Lauksn, äann absr an äsr Wirbun^.
li'rsiliob i8t 68 äann sobon 2u 8pät. Oamit 8is nivbt äurob sins solobs äbnliobs ^aobabmun»
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,.Hübnsrau^sn blsin unä Arob, wirst äurob Lubirol vu 1o8", unä aobtsn 8is sinstwsilsn, bi8
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im allAsmsinen 8a^sn, unä nun bsAinnsn wir: Wsr war 2usr8t äa? üitts. Vsraltstsr k'all. Ilsute
absnä sin Lubirol-P'uübaä nobmsn unä mor^sn krüb Lukiro1-I>kIa,8tsr aukls^sn. Wisäsr2ubommsn
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