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— „Treten Sie elwas zurück, Fräulein, dieser junge Kannibale
vertraut mir soeben an, daß er Sie zum anbeißen findet!"

Die amerikanische Erbschaft

Lugo Gröhler rieb stch die Lände. „Das trifft sich vor-
trefflich. Wirklich, ich bin sehr froh, daß das Finanzamt ein
solches Intereffe an der Erbschaft hat. Denn sehen Sie" —
er hob seinen Brief hoch — „die Sache ist nämlich die: das
Testament ist bereits angefochten worden,—von einer Pflsge-
tochter, die mein Vetler Felix, der Schasskopf, noch auf seine
alten Tage zu sich genommen hat. Aber der Advokat schreibt
mir, er würde die Sache für mich durchfechten. Bloß zwei-
tausend Dollars Vorschuß verlangt er. Ich würde aber auch
selber hinüberfahren, um die Angelegenheit energischer zu
betreiben, — dafllr rechne ich auch zweitausend Dollars.
Macht asso zusammen viertausend Dollars. Die habe ich
"atürlich nicht. Da nun aber das Finanzamt doch ein so
Zroßes Interesse daran hat, daß ich die Erbschaft kriege" —
^ugo Gröhler sah dem Finanzrat oder dergleichen hoffnungs-
^oll und vertrauend ins Gesicht — „nicht wahr: da wird
"ur das Finanzamt die Kosten vorschießen. Könnten Sie
"ur also gleich eine Anweisung so elwa auf 800 Millionen
^ark geben?"

Kegelbrüder

— „Wie war denn das Begräbnis eures Vorsitzenden?"

— „Ernst selbstverständlich, aber trotzdem gemütlich!"

Doppelsinnig

— „Was gefällt dir auf meinem Stilleben am besten?"
Die kleine Nichte: „Das Butterbrot, Onkel, das ist so
schön geschmiertl"

AeberseHung

Onkel Fritz äutzerte sich zu den schrecklichen neuen Brot-
preisen. „Das einfachste Lebensmittel darf nicht so hoch im
Preise stehn," erklärte er. „Die größten inneren Schwierig-
keiten können dadurch hervorgerufen werden. Es ist eine
alte Negel: man muß sorgen, daß das Volk psnsm et c!r-
cen5ss hat."

Tante Paula sah ihn fragend an.

„Na ja — Brot und-"

„Ach so I" meinte Tante Paula, „-und Marmelade."

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