Der Traum von etner Mtllton
erwirbt nun selber ein Gut und Röhler Baugrundstücke;
Seidel macht ein Bankgeschäft auf, und Alrich erweiterl die
inzwischen von seinem Vater übernommene Eisenwarenfabrik.
Ein fröhliches, doch auch rührendes Abschiedsfest vereint die
Freunde noch einmal.
Aufbruch von Tripolis. Dietrich Lardmuth hat sich, nun
ein vollkommener Araber, einer Karawane angeschloffen, die
nach Timbuktu zu die Wüste durchquert. Großartige Wüsten-
szenen entrollen stch vor uns. Gefahren durch den Samum,
den furchtbaren Wüstenwind, durch Löwen und Angriffe wil-
der Stämme werden glücklich überstanden, und man gclangt
nach Timbuktu. Nun beginnt der gefährliche Teil der Reise.
Nur von einem treuen Neger begleitet, der aber auch nicht
den Europäer in ihm ahnt, gelangt Dietrich, südostwärts
reisend, nach der Residenz des Sultans von Bajumu, der
ein fanatischer Muselmann ist. Nie darf ein Christ sein Ge-
biet betreten. (Die Aufnahmen sind an Ort und Stelle ge-
macht worden.) Mit Geschenken gewinnt der kühne Forscher
die Gunst des Sultans, der ihm seinen wertvollen Beistand
für die Weiterreise verspricht. Aber auch etwas anderes ge-
winnt er ganz gegen seinen Willen: die leidenschaftliche Liebe
der einzigen Tochter des Sultans, die sich in einem Augen-
blick des Alleinseins dem stolzen Fremdling an die Brust
wirft. Mit tollen Küffen bedeckt das liebeglühende junge
Weib sein Antlitz. Da, o Schrecken, unter den Küssen schwin-
det die braune Farbe! Ein Aufschrei des Entsetzens ruft die
Wache herbei, — Dietrich ist entdeckt und wird sofort ein-
gekerkert. Der Sultan beschließt seine martervolle Linrich-
tung, die ein Fest für die ganze Laupkstadt werden soll.
Imposante Massenszenen afrikanischen Lebens entfalten sich
vor uns; wir sehen originelle Negerballetts und dergleichen.
Während dieser Lustbarkeiten aber gelingt es der Tochter
des Sultans, den noch immer Geliebten zu befreien. Glücklich
entkommt er und erreicht nach beschwerlicher Wanderung
die Lauptstadt des Negerreichs Kilongu, dessen König grade
an einem gefährlichen Fieber erkrankt ist.
Dietrich heilt ihn mit Lilfe seiner Taschenapotheke. Die
Dankbarkeit des Negerfürsten ist grenzenlos. Der Fremde
wird, trotzdem er sich nun als Europäer und Christ zu er-
kennen gibt, sein Günstling und erster Minister, der in seinem
Reiche europäische Gesittung und Kultur einführen soll. Mit
Eifer widmet sich Dietrich dieser Aufgabe; unter anderm
will er auch einen Postdienst einrichten, wozu die Bevöl-
kerung aber erst lesen uud schreiben lernen muß. Aber dar-
über vergehen Monate und Iahre. Dietrich verlangt heim-
zukehren, doch der König will ihn nicht ziehen lassen.
Ein kurzes Zwischenspiel führt uns jetzt nach Europa
zurllck. Dietrichs Freunde, die alle vier auf dem Wege sind'
zu Neichtum zu gelangen, haben sich versammelt. Sie ge-
denken des Abwesenden. Schon fünf Iahre ist er nun fort.
Ob er jemals wiederkehren wird? Bange stellen diese Frage
auch Dietrichs Mutter und Schwester, die aber sonst sorgen-
los leben, da die Zinsen von Dietrichs Geld regelmäßig
an ste gezahlt werden.
Wieder sehen wir uns dann im Innern des schwarzen
Kontinents. Noch schwärzere Wolken ziehen jeht auf ein-
mal für Dietrich Lardmuth auf. Sein König, der gütige
Lerrscher, wird in einen Krieg mit einem machtgierigen
Nachbarn, gleichfalls einem Negerfürsten, verwickelt und
unterliegt. Packende Szenen gräßlicher Menschenschläch-
tereien entrollen stch vor dem bewundernde» Auge. Dietrichs
König wird getötet, er selbst in die Sklaverei geschleppt.
!lnd nun beginnt eine so harte Frohn für ihn, wie sie ihm
der Postdienst zu Lause nie gebracht hätte. Die elendesten
Dienste muß er, scharf bewacht, verrichten und sieht seine
Kräfte und Loffnungen schwinden. Iahr um Iahr vergeht
so, ohne Aussicht auf Rückkehr in die Leimat.
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erwirbt nun selber ein Gut und Röhler Baugrundstücke;
Seidel macht ein Bankgeschäft auf, und Alrich erweiterl die
inzwischen von seinem Vater übernommene Eisenwarenfabrik.
Ein fröhliches, doch auch rührendes Abschiedsfest vereint die
Freunde noch einmal.
Aufbruch von Tripolis. Dietrich Lardmuth hat sich, nun
ein vollkommener Araber, einer Karawane angeschloffen, die
nach Timbuktu zu die Wüste durchquert. Großartige Wüsten-
szenen entrollen stch vor uns. Gefahren durch den Samum,
den furchtbaren Wüstenwind, durch Löwen und Angriffe wil-
der Stämme werden glücklich überstanden, und man gclangt
nach Timbuktu. Nun beginnt der gefährliche Teil der Reise.
Nur von einem treuen Neger begleitet, der aber auch nicht
den Europäer in ihm ahnt, gelangt Dietrich, südostwärts
reisend, nach der Residenz des Sultans von Bajumu, der
ein fanatischer Muselmann ist. Nie darf ein Christ sein Ge-
biet betreten. (Die Aufnahmen sind an Ort und Stelle ge-
macht worden.) Mit Geschenken gewinnt der kühne Forscher
die Gunst des Sultans, der ihm seinen wertvollen Beistand
für die Weiterreise verspricht. Aber auch etwas anderes ge-
winnt er ganz gegen seinen Willen: die leidenschaftliche Liebe
der einzigen Tochter des Sultans, die sich in einem Augen-
blick des Alleinseins dem stolzen Fremdling an die Brust
wirft. Mit tollen Küffen bedeckt das liebeglühende junge
Weib sein Antlitz. Da, o Schrecken, unter den Küssen schwin-
det die braune Farbe! Ein Aufschrei des Entsetzens ruft die
Wache herbei, — Dietrich ist entdeckt und wird sofort ein-
gekerkert. Der Sultan beschließt seine martervolle Linrich-
tung, die ein Fest für die ganze Laupkstadt werden soll.
Imposante Massenszenen afrikanischen Lebens entfalten sich
vor uns; wir sehen originelle Negerballetts und dergleichen.
Während dieser Lustbarkeiten aber gelingt es der Tochter
des Sultans, den noch immer Geliebten zu befreien. Glücklich
entkommt er und erreicht nach beschwerlicher Wanderung
die Lauptstadt des Negerreichs Kilongu, dessen König grade
an einem gefährlichen Fieber erkrankt ist.
Dietrich heilt ihn mit Lilfe seiner Taschenapotheke. Die
Dankbarkeit des Negerfürsten ist grenzenlos. Der Fremde
wird, trotzdem er sich nun als Europäer und Christ zu er-
kennen gibt, sein Günstling und erster Minister, der in seinem
Reiche europäische Gesittung und Kultur einführen soll. Mit
Eifer widmet sich Dietrich dieser Aufgabe; unter anderm
will er auch einen Postdienst einrichten, wozu die Bevöl-
kerung aber erst lesen uud schreiben lernen muß. Aber dar-
über vergehen Monate und Iahre. Dietrich verlangt heim-
zukehren, doch der König will ihn nicht ziehen lassen.
Ein kurzes Zwischenspiel führt uns jetzt nach Europa
zurllck. Dietrichs Freunde, die alle vier auf dem Wege sind'
zu Neichtum zu gelangen, haben sich versammelt. Sie ge-
denken des Abwesenden. Schon fünf Iahre ist er nun fort.
Ob er jemals wiederkehren wird? Bange stellen diese Frage
auch Dietrichs Mutter und Schwester, die aber sonst sorgen-
los leben, da die Zinsen von Dietrichs Geld regelmäßig
an ste gezahlt werden.
Wieder sehen wir uns dann im Innern des schwarzen
Kontinents. Noch schwärzere Wolken ziehen jeht auf ein-
mal für Dietrich Lardmuth auf. Sein König, der gütige
Lerrscher, wird in einen Krieg mit einem machtgierigen
Nachbarn, gleichfalls einem Negerfürsten, verwickelt und
unterliegt. Packende Szenen gräßlicher Menschenschläch-
tereien entrollen stch vor dem bewundernde» Auge. Dietrichs
König wird getötet, er selbst in die Sklaverei geschleppt.
!lnd nun beginnt eine so harte Frohn für ihn, wie sie ihm
der Postdienst zu Lause nie gebracht hätte. Die elendesten
Dienste muß er, scharf bewacht, verrichten und sieht seine
Kräfte und Loffnungen schwinden. Iahr um Iahr vergeht
so, ohne Aussicht auf Rückkehr in die Leimat.
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