Dante Sora
So send 's Dekan's uf
de Bahhof g'sahre. Onter-
wegs hot der Emil no älle-
weil vom Bock en de Wage
ronterg'schriee: „Nei, en
Chrischtophsau, da will i
net mit dem Ferdinändle
en ei'm Zemmer schlofe" —
ond der Ferdinändle hot als
fortg'macht von seine Sal-
manander.
Der Zug hot scho da-
g'schtande, ond mer hot glei
druf 's Zeiche zom Ab-
fahre gebe.
E Schtond lang oder
so send se scho g'fahre. D'
Frau Dekan hot ehre Auge
zug'macht g'hät, so arg mid
isch se gwä. Do sächt der
Dekan: „Wo hot denn eiget-
lich die Dante g'schteckt, wie
mer fort send? I hab se
gar nemme g'sehe."
Do fahrt d' Frau De-
kan uf oimol en d' Leche,
daß er no so verschrocken
isch: „Guschtav — Guschtav
—" aber weiter hot se nex
sage kenne: en ehren Sack JllNges Glück
langt se ond sucht, wie net
g'scheidt, ond holt was raus
ond hebt's ehm vor's G'stcht
— en Schlissel. „Die Dante" brengt se endlich mit Mih
'raus: „Die Dante . . . om Gotteswille ... ei'g'schlosse ...
drobe uf der Bihne — !l!"
Z'erschte hot der Lerr Dekan gar nex verschtande, bis
se wieder e Bißele zu sich selber kommen isch. „Die Dante
isch no ganz z'letscht mit mir naufgange, wie i mein Schirm
g'sucht hab," hot se verzählt, aber allemal nach e bar Wort
hot se wieder schluchzge miste, — „I ben so en der Eil ond
Letz g'wese — i hab fertig g'macht, guck mi net om ond
naus ben i, schließ zu ond spreng, was i sprenge kann, die
Drepp nonter." >
„Ond die Dante isch obe bliebe uf der Behne?"
„Ja-"
„Ond ei'g'schlosse?"
„Ia — a —a —a-"
„Des wird ste ons nie verzeihe."
„Nei, Guschkav, nie."
„Se geht en's Kloschter."
„So g'wiß, als was ...."
Der Dekan hat sei Amale dreschte welle: „D' Lina isch
io do," sächt er. — „Die kommt doch erscht heit Abed om
achte heim . . ." ond d' Frau Dekan hot wieder ag'fange,
z' schluchzge.
„Des isch freilich arg. Ond die Dante ganz allei em
2>aus . . . Kei Mensch weit ond breit. . ." Bei dem
Gedanke isch's sogar dem Dekan anderschter worre.
Do hot des Adölfle laut aufg'jammert: es hot g'moint,
die Dante Cora muß jetztet vor Longer schterbe, wenn se
so lang ohne Este en dere Bodekammer bleib.
„!lf der nägschte Statio muß i ausschteige ond heim-
fahre," hot der Lerr Dekan g'sagt: „Du ond die Kender,
— „Lotke, wünsch dir wat Schönes, for dir
wird mir der schwerste Einbruch leicht."
ihr fahret allei nach Chrischtophsau voraus, ond i komm
nach, sobald i kann."
Mittags so om viere rom, wie d' Frau Dekan mit
dene Kenderle akomme g'wese send, hot er delephoniert:
„Amale, bisch du da? Des send mer bese G'schichte: die
Behne isch richtig zug'schperrt g'wese: des schtemmt. Aber
die Dante isch net dren. I hab's ganze Laus ausg'sucht
nach ehre, wie nach ere Kluf. Aelle Nachbare hab i g'fragt
— 's weiß niemand nex von ehre. . . Bisch du no da,
Amale? Ietzt geh i no g'schwind uf d' Bolizei. Bis se
g'fonden isch, muß i nadierlich da bleibe. Was sagscht?
Die Dante miß ganz gwiß drobe uf der Behne sei? Wenn
se's aber net do isch! Du hättescht au besser aufbasse solle!
Vor morge Abed komm i jetzt schwerlich nach. Ond des
heißt mer e Feriereis!"
Iuschtamend, wie die Rähkarlene so weit verzählt g'habt
hot, hält onser Ziegle scho wieder emol, ond der Schassner
guckt rei: „Sie, Frau, hänt Sie net uf dere Statio aus-
schteige welle?" sächt er zur Nähkarlene: „No machet se no
dapferle, dapferlel Mir haltet bloß ei Minütlel"
Drauße hot scho des Bäsle g'schtande, zu dem se uf
B'such g'fahren isch. D' Nähkarlen' isch no g'schwend auf
ond dervo — net emol adje hot se mer sage kenne.
Ieht so was! Wo i net emol weiß, wo se jetzt wohne
dut — en Ntrtinge oder Ellwange oder wo — g'sagt hot
se's, aber i Boppel han's net b'halte. O letz! letz! Da kascht
nex mache. Ond die Dante? Lot mer die g'fonde? Ond
isch se am End schier gar richtig ins Kloschter gange? Lotz
Leide nei! Des Deng hot mi aber mordsmäßig verzirnt.
Gar kei Ruh hot mer's g'lasse, ond schier gar wär i en
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So send 's Dekan's uf
de Bahhof g'sahre. Onter-
wegs hot der Emil no älle-
weil vom Bock en de Wage
ronterg'schriee: „Nei, en
Chrischtophsau, da will i
net mit dem Ferdinändle
en ei'm Zemmer schlofe" —
ond der Ferdinändle hot als
fortg'macht von seine Sal-
manander.
Der Zug hot scho da-
g'schtande, ond mer hot glei
druf 's Zeiche zom Ab-
fahre gebe.
E Schtond lang oder
so send se scho g'fahre. D'
Frau Dekan hot ehre Auge
zug'macht g'hät, so arg mid
isch se gwä. Do sächt der
Dekan: „Wo hot denn eiget-
lich die Dante g'schteckt, wie
mer fort send? I hab se
gar nemme g'sehe."
Do fahrt d' Frau De-
kan uf oimol en d' Leche,
daß er no so verschrocken
isch: „Guschtav — Guschtav
—" aber weiter hot se nex
sage kenne: en ehren Sack JllNges Glück
langt se ond sucht, wie net
g'scheidt, ond holt was raus
ond hebt's ehm vor's G'stcht
— en Schlissel. „Die Dante" brengt se endlich mit Mih
'raus: „Die Dante . . . om Gotteswille ... ei'g'schlosse ...
drobe uf der Bihne — !l!"
Z'erschte hot der Lerr Dekan gar nex verschtande, bis
se wieder e Bißele zu sich selber kommen isch. „Die Dante
isch no ganz z'letscht mit mir naufgange, wie i mein Schirm
g'sucht hab," hot se verzählt, aber allemal nach e bar Wort
hot se wieder schluchzge miste, — „I ben so en der Eil ond
Letz g'wese — i hab fertig g'macht, guck mi net om ond
naus ben i, schließ zu ond spreng, was i sprenge kann, die
Drepp nonter." >
„Ond die Dante isch obe bliebe uf der Behne?"
„Ja-"
„Ond ei'g'schlosse?"
„Ia — a —a —a-"
„Des wird ste ons nie verzeihe."
„Nei, Guschkav, nie."
„Se geht en's Kloschter."
„So g'wiß, als was ...."
Der Dekan hat sei Amale dreschte welle: „D' Lina isch
io do," sächt er. — „Die kommt doch erscht heit Abed om
achte heim . . ." ond d' Frau Dekan hot wieder ag'fange,
z' schluchzge.
„Des isch freilich arg. Ond die Dante ganz allei em
2>aus . . . Kei Mensch weit ond breit. . ." Bei dem
Gedanke isch's sogar dem Dekan anderschter worre.
Do hot des Adölfle laut aufg'jammert: es hot g'moint,
die Dante Cora muß jetztet vor Longer schterbe, wenn se
so lang ohne Este en dere Bodekammer bleib.
„!lf der nägschte Statio muß i ausschteige ond heim-
fahre," hot der Lerr Dekan g'sagt: „Du ond die Kender,
— „Lotke, wünsch dir wat Schönes, for dir
wird mir der schwerste Einbruch leicht."
ihr fahret allei nach Chrischtophsau voraus, ond i komm
nach, sobald i kann."
Mittags so om viere rom, wie d' Frau Dekan mit
dene Kenderle akomme g'wese send, hot er delephoniert:
„Amale, bisch du da? Des send mer bese G'schichte: die
Behne isch richtig zug'schperrt g'wese: des schtemmt. Aber
die Dante isch net dren. I hab's ganze Laus ausg'sucht
nach ehre, wie nach ere Kluf. Aelle Nachbare hab i g'fragt
— 's weiß niemand nex von ehre. . . Bisch du no da,
Amale? Ietzt geh i no g'schwind uf d' Bolizei. Bis se
g'fonden isch, muß i nadierlich da bleibe. Was sagscht?
Die Dante miß ganz gwiß drobe uf der Behne sei? Wenn
se's aber net do isch! Du hättescht au besser aufbasse solle!
Vor morge Abed komm i jetzt schwerlich nach. Ond des
heißt mer e Feriereis!"
Iuschtamend, wie die Rähkarlene so weit verzählt g'habt
hot, hält onser Ziegle scho wieder emol, ond der Schassner
guckt rei: „Sie, Frau, hänt Sie net uf dere Statio aus-
schteige welle?" sächt er zur Nähkarlene: „No machet se no
dapferle, dapferlel Mir haltet bloß ei Minütlel"
Drauße hot scho des Bäsle g'schtande, zu dem se uf
B'such g'fahren isch. D' Nähkarlen' isch no g'schwend auf
ond dervo — net emol adje hot se mer sage kenne.
Ieht so was! Wo i net emol weiß, wo se jetzt wohne
dut — en Ntrtinge oder Ellwange oder wo — g'sagt hot
se's, aber i Boppel han's net b'halte. O letz! letz! Da kascht
nex mache. Ond die Dante? Lot mer die g'fonde? Ond
isch se am End schier gar richtig ins Kloschter gange? Lotz
Leide nei! Des Deng hot mi aber mordsmäßig verzirnt.
Gar kei Ruh hot mer's g'lasse, ond schier gar wär i en
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