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Dants Cora

Scho am nägschte Morge ben i nomg'fahre — die pressante
B'schtellong vom Lerrn Minischter hot e bißele warte
kenne — ond i gang en de Salme ond b'schtell mer e guts
Mittagesse. Wie i no em schenschte Esse ben, kommt der
Salmewirt selber rei, ond mir häbet ons Griiß Gott g'sagt,
ond na setzt er sich nebe mi.

Z han von dere Nähkarlene a'g'fange, bloß so ganz
lescher, ond vo's Dekans, ond ob se scho lang fortzoge send.

„Laoh," sächt er: „B'hütes. Zwoi Iährle send's erscht,
wie's den Verdruß mit dere öschtreichische Dante gebe hot."

„Aber jetzet saget Sie mir no' om's Limmelswille: wie
der Lerr Dekan mit'm Schlissel kommen isch ond die Dante
war net do — jo, wo hot se denn g'hockt? Doch et scho
em Kloschter?"

„Bewahresl Die hot ganz wo anders g'schteckt: bei
mir isch se g'wä."

„Bei Ehne? Sapperlott! Bei Ehne?"

„La, freilich!" ond der Wirt hot sich vor Vergnigen
e Prisle g'nomme. „Des isch Ehne so zugange. Wie se
g'merkt hot, daß se eig'schlosse g'wä isch, hot se afangs firchtig
bockelt an der Dir, ond älleweil g'schriee: „Lassen's mich
aus! Zch bitt Ihnen, lassen's mich aus!" En arg e sein's
Persenle isch se g'wese, schmuck ond adrett ond nobel, wie
e geborene Firschtin. Wisset Se — do hot sich der Salme-
wirt vorsichtig omguckt: „Mei Alte, die derf des et höre —
aber g'wiß wohr: e schener's Fraule häb i mei Lebdag noch
nie net g'sehe: ond so lieb derzu."

Io, also. Wie's na bockelt hot ond bockelt ond es isch
niemand komme, da hot se schließlich doch merke müsse, daß
's Dekan's richtig älle furt send, uf d' Bahn.

Ietzt denket Se no: des Fraule eig'sperrt, e Bäckehih
zom Verschticke, ond d' Lina, die erscht am Obed hoimkommt.

Weit ond breit koi Menscheseel, ond 's Laus en eme große
Garte dren. Aus 'm kloiwunzige Fenschterle hot mer nex
g'sehe als wie Bäum ond wieder Bäum ond e ganz kloi's
Breckele Landschtraß.

Die Dante ischt e kurraschierts Frauezemmerle g'wä;
aber z'letschte hot se doch bitterlich z'weine ag'fange. Longer
hot se au kriegt ond dort obe hot's nex gä als Schpinneweb.
Da siecht se dronte hinter'm Gartezaun uf dem Breckele
Weg en alte Lerre vorbeigehe mit eme weiße Spitzbärtle
ond eme Rucksack. Do hot se laut g'schriee: „Kommens,
ich bitt Ihnen, kommen'sl" Aber der hot nex g'hert ond
isch weiter gange. Zom Glück isch der Dante Cora mit
ei'm mal ei'g'falle: sie häb irgedwo g'lese, mer hör de G'sang
viel weiter, als wenn mer no so laut schrei. Drom hot se
ganz g'schwind a'fange, z'stnge: 's isch aus eme öschterreichische
Dheaderschtick g'wä, „Der Verschwender" heißts. Do dren
werd au g'songe. Des ischt der Dante ihr liebscht's Stick
g'wä ond ihre beschte Roll — i hob ehne jo g'sagt, gelt,
daß se en ihre jonge Zohr ufm Dheader war? — So hot
se jetztet a'g'fange:

„So leb den» wohl, du stilles Laus,

Wir ziehn betrübt aus dir hinaus —"
wenn's au net ganz baßt hot; schtill isch jo des Laus jetzt
scho g'wä, aber chinaus' hot se net könne, ond hätt se's könne,
nachher wär se net,betribt', sondern rechtschaffe vergnigt
g'wese.

Also mei Dante Cora sengt, ond ihr Schtimm isch no
fei hell ond klar g'wese schier gar sascht, wie die von eme
Vegele, jo wäger. Des hoißt mer e gute Method. Da
hänt die Schritt drauße am Gartezaun ag'halte, ond nach
eme kleine Weile kommt der Lerr zom Gartetürle rei ond
guckt ganz verdattert uf älle Seite, wo des Vögele isch, des
so schee senge ka.


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H ^bit. Text erschien unter dem Titel: Taschenbuch der Käfer. Von

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