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Danke Cora

„Da heroben bin ichl" hot die Dante aus'm Behne-
kammerfenschterle g'rufe: „Eing'sperrt haben's mich, und ich
bitt gar schön: seien's doch so gut und holen's ein' Schlosser,
daß er mich außi latzt!"

Der fremde, vornehme Lerr hot jetztet im Fenschterle
der Dante G'sicht rausgucke sehe ond ganz perplex isch er
g'wese. Die helle Dräne send ehm en de Auge g'schosse.

„Aber ja, aber ja, meine Gnädige, ich laufe ja schon —
nur verzeihen Sie — alte Iugenderinnerungen — ich bin
ja ganz — ganz — ich weiß gar nicht, wie mir ist — die
schönste Zeit meines Lebens —"

Ond dodermit isch er fortgschpronge; so in zeh Minütle
isch er zruckg'wese mit'm Schlosser, dem Baschtian, ond glei
druf häbet sich älle drei gegenüber g'schtande: der Schlosser,
die Dante Cora ond der fremde Lerr. Der fremde Äerr
hot die Dante no älleweil aguckt ond aguckt ond beide hänt
lang nex schwätze kenne vor lauter Rihreng. „Sind Sie es
denn wirklich und wahrhaftig?" hot er emmer wiederholt,
ond sie sächt: „Graf Trautmannsdorf — nach so vielen,
vielen Iahrenl" Z'letschte hot die Dante g'sagt, sie geh
jetzt en de Salme ond eß dort was z' Mittag. Na hot der
Lerr arg bittet, ob er mitgehe dürft — kurios, gelt? In
en Gaschthof kann doch e jeds gehe, des a Geld im Lose-
sack hot. So send se beide zu mer en de Salme komme."

So hot der Salmewirt verzählt ond i älleweil no:
„Weiter — als weiter!" — Der Wirt hot g'schmonzelt:
„Mer könnt jo schier fascht denke, au Ehne häb's die Dante
Cora atue mit ihrem herzige G'sichtle," hot er g'meint.
Wie-n-i aber stupf ond sag: „Als weiter verzählt!" do sächt
er: „La no, des isch jo sonneklar, daß des en alte Freund-
schaft g'wesen isch. Er hot se firchtig gern möge als jong's
Mädele ond partu habe welle, ond sie ehn au. Aber sei
Vatter häb's net g'litte, daß er e Schauspielere heirat.
Nachher häbet beide en anders g'heiert. Ietztet isch er
Wittwer g'wä mit zwei erwachsene o'verheiratete Dechtere.

Mit dene hot er en sei'm Schtammschloß g'wohnt, irgedwo
en Lannover hinte.

Daß i vom Allerbeschte uftrage häb, selber — i hab' net
g'litte, daß es dui Babett du — des könnet Sie mir glaube.
Meine beide Leutle hänt aber 's meischte schtehe laon. Die
vornehme Leut send g'schpassig. Grad wenn's dene wuseles-
wohl isch, nachher reget se fascht nex a, ond zahlt muß doch
werde. La no . . . I denk halt, e jed's soll gucke, wie's
selig werd — des hot scho onser Schiller irgedwo g'sagt —
i glaub', im Walleschtoi.

Se hänt no lang beisamme g'sesse, ond hänt mitenander
g'schwätzt — älleweil von alte Zeite — i han's g'hert, weil
i mir als in der Näche e bißele z'schaffe g'macht hab. Z'letschte
isch se hoimgange, ond er hot se no bis an's Laus brocht;
nachher hot er bei mer im Salme ibernachtet.

Em Pfarrhaus isch onterdesse der Lerr Dekan akomme
g'wese ond isch glei nauf, om dere Dante die Behnekammer
aufz'schließe. Wie-n-er aber älles leer ond koi Dante g'fonde
hot, do isch er arg verschrocke. En der ganze Nachbarschast
hot au neamd nex von ehre g'wißt, ond an de Salme hot
er nadierlich et denkt. Wie er z'letschte ganz alderiert wieder
z'ruckkommt von der Bolizei ond no emol en älle Eckle von
sei'm Pfarrhaus nachgucke will — wer kommt ihm do ent-
gege? Potz heide nei! Ganz frehlich ond vergnigt, wie e
jong's Mädele — die Dante Cora, die einschtweile vom
Salme heimkommen isch. „Sie werdens sich sicherlich mit
mir freuen," hot se g'sagt: „wenn Sie hören, daß ich soeben
glückliche Braut geworden bin. Wissen's, in der Dachstub'n
sitzen, bis alle meine lieben Verwandten wieder aus der
Christophsau zurückkommen, is mir auf die Dauer doch ein
bißel z'dumm worden, und da hab' ich vorgezogen, mich mit
einem alten Verehrer zu verlob'n. Er is grad zufällig auf
der Straß'n vorübergang'n, wissen's. Morgen früh stell' ich
Ihnen meinen Verlobten, den Grafen, vor." Des hot se
älles g'sagt, als sei des 's Aellernadierlichst uf der Welt —

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