Mißverständnis — „IchwerdeZhnendasTrink-
geld nach dem Index geben."
-„Ach bitt' schön,ich hab' koa Zeit mehr, geben S' mir's gleich I"
Filmleute
„Das Geheimnis des Arwalds", der nächste Schlager
der Kaleika Film A.-G. ist im allmählichen Entstehen. Er
wird natürlich nicht im Arwald, sondern im Glashause ge-
dreht.
Leute müssen die darstellenden Lerrschaften etwas
warten. Lerr Pipenko, der den kühnen jungen Mann spielt,
bemerkt zu Fräulein Polly Dolly: „Der Wald ist famos
tropisch hergerichtet. Anwillkürlich deuke ich, jeden Augen-
bliÄ müßte ein Gorilla auftauchen."
„Ia, wo nur der Negisseur wieder bleibtl"
Handel und Wandel
— „Also Kubowsky hat Sie so furchtbar hineingelegt? Merk-
würdig, — ich hätte Sie für den Gescheiteren gehalten."
— „Na, erlauben Sie: Geschäft ist doch keine Inlelligenz-
prüfung. Wenn das wäre, würde ja bald der größte Teil
des heutigen Wirtschaftslebens still stehn."
Gartenlokal
— „Die Lerrschaften haben mitgebrachtes Gebäck gehabt, —
da ist die Tasse Kaffee um zwanzigtausend Mark teurer."
— „Na, das hätten Sie uns vorher sagen können, da hätten
wir auch noch Kuchen bestellt."
— „Ia, heute haben wir noch gar kein Gebäck fertig."
Eine Hauptsache - „Denken Sie die Freude, Frau
Kleinmichel: mein Bruder in Lam-
burg hat mir 'n Paket Kaffee geschickt, schöne, rohe Bohnen."
— „Ia, da können Sie stch wohl freuen, Frau Schnase. And
wie fein,daß es roher Kaffee ist I Wiesich da jedesmalinIhrem
Laus die Leut' ärgern müssen, wenn Sie was davon rösten l"
Die gewöhnliche Erklärung
Tante Paula hatte nach dem Abendessen grade ihre
Lesebrille aufgeseht, da ging in ihrer gemütlichen Ecke das
Licht aus. And in der andern gemütlichen Ecke, bei Onkel
Wilhelm, ging das Licht auch aus. And in der Küche mußte
es gleichfalls ausgegangen sein, wie aus einem überlauten,
durch alle Türen hallenden Monolog der Köchin zu ent-
nehmen war. Aber auch sonst in der ganzen Wohnung, wo
man auch lnipste, war nirgends Beleuchtung zu erhalten.
And überhaupt im ganzen Lause war kein Licht, wenigstens
kein elektrisches, und auch in der ganzen Straße, ja viel-
leicht im ganzen Stadtviertel nicht.
Man wartete zehn Minuten, und dann begab stch Onkel
Wilhelm ans Telephon, um sich mit dem Elektrizitätswerk
zu unterhalten. Als er zu Tante Paula zurückkehrte, die
inzwischen eine Notstandskerze irgendwo ausgegraben hatte,
brummte er: „Schöne Geschichte! Leute gibt es kein Licht
mehr, — erst morgen "
Tanke Paula seufzte. „Ach so, — dann wird es jeden-
falls morgen teurer sein."
Der Weinwirt
Skatspieler: „Zum Donnerwetter, Bärenwirt, warum
verschwinden Sie jedesmal in den Keller, wenn Sie Karten
geben müssen? Sie sollen hier oben mischen — und nicht
da unten!"
Notwendige Ergänzung
Lerr Neureich hat sich für sein Eßzimmer ein Stilleben
malen lassen. Nach eigenen Angaben, und da er vorzugs-
weise Carnivore ist, könnte das Bild ebensogut als Aus-
hängeschild eines Schlächterladens dienen. Ein Besucher ist
entsetzk. „Mensch, lassen Sie sich bloß ein großes Stück Eis
dazu malen, sonst sängt die Geschichte an zu riechen."
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geld nach dem Index geben."
-„Ach bitt' schön,ich hab' koa Zeit mehr, geben S' mir's gleich I"
Filmleute
„Das Geheimnis des Arwalds", der nächste Schlager
der Kaleika Film A.-G. ist im allmählichen Entstehen. Er
wird natürlich nicht im Arwald, sondern im Glashause ge-
dreht.
Leute müssen die darstellenden Lerrschaften etwas
warten. Lerr Pipenko, der den kühnen jungen Mann spielt,
bemerkt zu Fräulein Polly Dolly: „Der Wald ist famos
tropisch hergerichtet. Anwillkürlich deuke ich, jeden Augen-
bliÄ müßte ein Gorilla auftauchen."
„Ia, wo nur der Negisseur wieder bleibtl"
Handel und Wandel
— „Also Kubowsky hat Sie so furchtbar hineingelegt? Merk-
würdig, — ich hätte Sie für den Gescheiteren gehalten."
— „Na, erlauben Sie: Geschäft ist doch keine Inlelligenz-
prüfung. Wenn das wäre, würde ja bald der größte Teil
des heutigen Wirtschaftslebens still stehn."
Gartenlokal
— „Die Lerrschaften haben mitgebrachtes Gebäck gehabt, —
da ist die Tasse Kaffee um zwanzigtausend Mark teurer."
— „Na, das hätten Sie uns vorher sagen können, da hätten
wir auch noch Kuchen bestellt."
— „Ia, heute haben wir noch gar kein Gebäck fertig."
Eine Hauptsache - „Denken Sie die Freude, Frau
Kleinmichel: mein Bruder in Lam-
burg hat mir 'n Paket Kaffee geschickt, schöne, rohe Bohnen."
— „Ia, da können Sie stch wohl freuen, Frau Schnase. And
wie fein,daß es roher Kaffee ist I Wiesich da jedesmalinIhrem
Laus die Leut' ärgern müssen, wenn Sie was davon rösten l"
Die gewöhnliche Erklärung
Tante Paula hatte nach dem Abendessen grade ihre
Lesebrille aufgeseht, da ging in ihrer gemütlichen Ecke das
Licht aus. And in der andern gemütlichen Ecke, bei Onkel
Wilhelm, ging das Licht auch aus. And in der Küche mußte
es gleichfalls ausgegangen sein, wie aus einem überlauten,
durch alle Türen hallenden Monolog der Köchin zu ent-
nehmen war. Aber auch sonst in der ganzen Wohnung, wo
man auch lnipste, war nirgends Beleuchtung zu erhalten.
And überhaupt im ganzen Lause war kein Licht, wenigstens
kein elektrisches, und auch in der ganzen Straße, ja viel-
leicht im ganzen Stadtviertel nicht.
Man wartete zehn Minuten, und dann begab stch Onkel
Wilhelm ans Telephon, um sich mit dem Elektrizitätswerk
zu unterhalten. Als er zu Tante Paula zurückkehrte, die
inzwischen eine Notstandskerze irgendwo ausgegraben hatte,
brummte er: „Schöne Geschichte! Leute gibt es kein Licht
mehr, — erst morgen "
Tanke Paula seufzte. „Ach so, — dann wird es jeden-
falls morgen teurer sein."
Der Weinwirt
Skatspieler: „Zum Donnerwetter, Bärenwirt, warum
verschwinden Sie jedesmal in den Keller, wenn Sie Karten
geben müssen? Sie sollen hier oben mischen — und nicht
da unten!"
Notwendige Ergänzung
Lerr Neureich hat sich für sein Eßzimmer ein Stilleben
malen lassen. Nach eigenen Angaben, und da er vorzugs-
weise Carnivore ist, könnte das Bild ebensogut als Aus-
hängeschild eines Schlächterladens dienen. Ein Besucher ist
entsetzk. „Mensch, lassen Sie sich bloß ein großes Stück Eis
dazu malen, sonst sängt die Geschichte an zu riechen."
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