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Eine merkwürdige Begebenheit

— „Aha, da rechts ist frisch gestrichen! Da muß ich mich
mehr links halten!-—

O sapperment! Was seh' ich, auf der Seile ist ja auch
gestrichen! Da bin ich

Richtigstellung

Schutzmann Miiller I» entdeckt voll Empörung ein In-
dividuum, das stch innerhalb der nicht nur durch strenge
Verbote, sondern auch durch ein Gitter vor dem Betreten
geschützten Anlage gemütlich niedergelassen hat. „Nanu, wie
können Sie stch so über das Verbot hinwegsetzen!"

„Quatsch, — über det Iitter bab' ick mir wegjesetzt."

Ein Jrrtunl

— „Arg schwerhörig ist er schon, der gute Großvater. Als
gestern der große Dampfkessel in der Fabrik nebenan ex-
plodierte, sagte er nur,zum Wohlsein'."

Llnzuverlässig

— „Auf meinen Lund, das Mistvieh, ist kein Verlaß mehr.
Iedesmal ist er zurückgekommen, nur diesmal nicht."

— „Mie lange vermissen Sie ihn denn schon?"

— „Vor acht Tagen habe ich ihn verkauft!"

Nicht seine Sache

Krakauer badete. Auf dem Bauche bammelte ihm dabei
der aus Sicherheitsgründen mitgeführte, ziemlich große
Schlüssel seiner Kabine.

„Warum geben Sie den Kabinenschlüssel nicht dem
Bademeister, Lerr Krakauer? Wenn Sie ihn mit ins
Wasser »ehmen, wird er ja rostig."

„Nu, es ist ja nicht mein Schlüssell"

Eingriff in das Schicksal

Schornsteinfeger bringen Glück, das weiß jeder ver-
nünftige Mensch. Deshalb lassen bekanntlich vor Automobil-
rennen manche Automobilisten von einem Schornsteinfeger
auf den Kühler ihres Wagens spucken, wozu sich beim Start
oft Duhende von Schornsteinfegern einfinden; dasjenige
Auto, das von dem rußigsten Schornsteinfeger am meisten
bespuckt worden ist, erringt unfehlbar den Sieg. Es ist dies
eine von den Automobilfabrikanten noch nicht genügend ge-
würdigte Tatsache. Aber auch in anderen Beziehungen sind
die Schornsteinfeger ungemein glückbringend. Ganz genau
weiß das Frau Griesler, und nun ist folgende Geschichte zu
erzählen.

Lerr und Frau Griesler stehen am Fenfter und schauen
auf die Straße hinaus, denn gegenüber ist ein interessantes
Schauspiel zu erwarten. Da soll nämlich das junge Fräulein
Lulda Krönlein von ihrem Bräutigam, dem jungen, liebens-
würdigen, stattlichen und zudem noch schwerreichen Lerrn
Schwenzel, zur Trauung abgeholt werden. Die Equipage
ist schon vorgefahren und der Bräutigam hat sich ins Laus
begeben, — gleich muß das Brautpaar erscheinen. EineMenge
Neugieriger hat sich aufgestellt. Auch ein Schornsteinfeger
hat sich zufällig eingefunden, ein hervorragend rußiger
Schornsteinfeger mit seiner Leiter und den andern Geräten.

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