Vorahnung
— „Meier, was soll das heißcn in deinemAufsatz: als Schüler
war Franklin immer voll Anaufmerksamkeit und Zercelsius?"
— „Ach, Äerr Lehrer, ich habe nur Celsius und Fahrenheit
verwechselt."
Abwechslung
Es ist nun schon ein ganzes Iahr her, da hatte Kaul-
mann einmal einen kleinen Besuch bei Dippe gemacht, und
weil es nachher zu regnen anfing, hatte er sich Dippes Regen-
schirm geborgt. Ieder Negenschirm ist heutzutage ein Wert-
gegenstand, aber Dippe seiner ist ein ganz besonders kost-
bares Stück, — reine Seide mit Webekante, Stock aus
schwedischer Birke usw. Es war deshalb zum mindesten in
hohem Grade unziemlich, daß Kaulmann sich nicht nur gar
nicht beeilte, den Schirm zurück zu bringen, sondern ihn über-
haupt ein Iahr lang behielt.
Erst jetzt kommt er wieder einmal zu Dippe und bringt
auch den Schirm mit. „Sie müssen schon entschuldigen, aber
sowas vertrödelt sich manchmal. Gewiß haben Sie Ihren
Schirm schon sehr vermißt."
Dippe ist eine liebenswllrdige Natur. Er sagt, er hätte
den Schirm gar nicht gebraucht, er nehme bei Negenwetter
immer nur seinen wasserdichten Mantel. Das zu hören, ist
Kaulmann angenehm.-
Nach einer Stunde schickt Kaulmann sich wieder zum
Gehen an. Aber, zum Donnerwetter: es haben sich ja Wolken
aufgetürmt, es wird gleich schändlich regnen, schon fallen
die ersten dicken Tropfen.
Kaulmann macht ein bedenkliches Gesicht. „Das ist fatal!
Ich kann doch jetzt nicht Ihren Schirm gleich wieder mit-
nehmen; das wäre ja noch schöner." Dann lächelt er Dippe
freundlich an: „Wollen Sie mir nicht Ihren Regenmantel
pumpen?" -vn.
— hineinrennen können."
^/iegenlieci
Lübcden, ss ris!gt sick cisr Lornmertsg,
blör vom lurrne clsn Qlockensctilsg!
Ein Nenommist
Lülse jammerte entsetzlich und klagte Kägebein sein Leid.
„Einen Zahn hab' ich mir ausreißen lassen müssen. Ohne
Lokalbetäubung, denn das ist mir zu teuer. Ich kann Ihnen
sagen: es war entsetzlich, es war ganz furchtbar!"
„Pah, da ist doch weitcr nichts dabei!" sagte Kägebein, der
immer sehr forsch tut.
„Nichts dabei? Na, Sie haben das eben nicht durchgemacht."
„O, hunderlmal, mein Lieber, hunderkmal!" —»n.
— „Es ist doch ein rechtes Glück, daß mir die Frau Wirtin
eine Laterne mitgegeben hat, wie leicht hätte ich in der
Dunkelheit irgendwo--
Lcdlsks, rneln Vübcdsri, Lclrlsk bslcll
tlllss ivill rsLten, ailsL will rutin,
ölinrslt srn Lctilsgs täocksl uncl ttutin,
Lctnvärrliccki rsgst clsr lVsIcl.
8onns verglirnmst im kütilsren I?sum,
Irüurns nun, öübctien, cien Lommsrtrsuml
ttllsL ivircl Ltill gsmscti.
ttllsL erlöst Licti ru stmsncier !?ub,
ckecler scklisüt seins fteugslsin ru,
tlncl nur clis l.!ebe ist ivscti.
üiebs ist ivscb unci bütet cjicb ks!n,
Lskt cleins Lctnvscbs gsborgen Lein,
/^lscbt ciir slles bereit.
Lcblst clicb vom beben rum Lebsn sus,
kslcl kloptt Kummsr uncl Lorgs snL ttsuL,
ttcb, unci rum tVeinsn ist ^eitl
Die Hauptsache — »Ich kann Ihnen den Auftrag nur er-
teilen, wenn Sie mir garantieren, daß Sie
seinen seelenvollen Blick fertigbringen."
88
n. rv.
— „Meier, was soll das heißcn in deinemAufsatz: als Schüler
war Franklin immer voll Anaufmerksamkeit und Zercelsius?"
— „Ach, Äerr Lehrer, ich habe nur Celsius und Fahrenheit
verwechselt."
Abwechslung
Es ist nun schon ein ganzes Iahr her, da hatte Kaul-
mann einmal einen kleinen Besuch bei Dippe gemacht, und
weil es nachher zu regnen anfing, hatte er sich Dippes Regen-
schirm geborgt. Ieder Negenschirm ist heutzutage ein Wert-
gegenstand, aber Dippe seiner ist ein ganz besonders kost-
bares Stück, — reine Seide mit Webekante, Stock aus
schwedischer Birke usw. Es war deshalb zum mindesten in
hohem Grade unziemlich, daß Kaulmann sich nicht nur gar
nicht beeilte, den Schirm zurück zu bringen, sondern ihn über-
haupt ein Iahr lang behielt.
Erst jetzt kommt er wieder einmal zu Dippe und bringt
auch den Schirm mit. „Sie müssen schon entschuldigen, aber
sowas vertrödelt sich manchmal. Gewiß haben Sie Ihren
Schirm schon sehr vermißt."
Dippe ist eine liebenswllrdige Natur. Er sagt, er hätte
den Schirm gar nicht gebraucht, er nehme bei Negenwetter
immer nur seinen wasserdichten Mantel. Das zu hören, ist
Kaulmann angenehm.-
Nach einer Stunde schickt Kaulmann sich wieder zum
Gehen an. Aber, zum Donnerwetter: es haben sich ja Wolken
aufgetürmt, es wird gleich schändlich regnen, schon fallen
die ersten dicken Tropfen.
Kaulmann macht ein bedenkliches Gesicht. „Das ist fatal!
Ich kann doch jetzt nicht Ihren Schirm gleich wieder mit-
nehmen; das wäre ja noch schöner." Dann lächelt er Dippe
freundlich an: „Wollen Sie mir nicht Ihren Regenmantel
pumpen?" -vn.
— hineinrennen können."
^/iegenlieci
Lübcden, ss ris!gt sick cisr Lornmertsg,
blör vom lurrne clsn Qlockensctilsg!
Ein Nenommist
Lülse jammerte entsetzlich und klagte Kägebein sein Leid.
„Einen Zahn hab' ich mir ausreißen lassen müssen. Ohne
Lokalbetäubung, denn das ist mir zu teuer. Ich kann Ihnen
sagen: es war entsetzlich, es war ganz furchtbar!"
„Pah, da ist doch weitcr nichts dabei!" sagte Kägebein, der
immer sehr forsch tut.
„Nichts dabei? Na, Sie haben das eben nicht durchgemacht."
„O, hunderlmal, mein Lieber, hunderkmal!" —»n.
— „Es ist doch ein rechtes Glück, daß mir die Frau Wirtin
eine Laterne mitgegeben hat, wie leicht hätte ich in der
Dunkelheit irgendwo--
Lcdlsks, rneln Vübcdsri, Lclrlsk bslcll
tlllss ivill rsLten, ailsL will rutin,
ölinrslt srn Lctilsgs täocksl uncl ttutin,
Lctnvärrliccki rsgst clsr lVsIcl.
8onns verglirnmst im kütilsren I?sum,
Irüurns nun, öübctien, cien Lommsrtrsuml
ttllsL ivircl Ltill gsmscti.
ttllsL erlöst Licti ru stmsncier !?ub,
ckecler scklisüt seins fteugslsin ru,
tlncl nur clis l.!ebe ist ivscti.
üiebs ist ivscb unci bütet cjicb ks!n,
Lskt cleins Lctnvscbs gsborgen Lein,
/^lscbt ciir slles bereit.
Lcblst clicb vom beben rum Lebsn sus,
kslcl kloptt Kummsr uncl Lorgs snL ttsuL,
ttcb, unci rum tVeinsn ist ^eitl
Die Hauptsache — »Ich kann Ihnen den Auftrag nur er-
teilen, wenn Sie mir garantieren, daß Sie
seinen seelenvollen Blick fertigbringen."
88
n. rv.