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Handel

— „Einen einzigen Kuß, Fräu-
lein Else, dann will ich gerne
sterben!"

— „Jst das ihr Ernst?"

— „Na, sagen wir zwei
Küsse!"

Im Theater

— „Warum verziehst du das
Gesicht so?"

— „Das Bein ist mir ein-
geschlafen!"

— „Ia ja, der letzte Mt war
recht langweilig!"

Schmeichelhaft

— „Schon wieder ein Bild
fertig? Alle Wetter, Lerr
Professor, das geht ja bei
Jhnen wie geschmiert!"

Wiedergutmachung

— „Ietzt habe ich 1000 Mille
Provision bezahlt und meine
Frau hat nicht 100000, son-
dern nur 50000 Mille Ver-
mögen."

— „Gut, ich zahle Zhnen
500 Mille Proviston zurück."

Eine Konsequenz

Aeber mir im Lause wohnt der städtische Oberingenieur
Geisenberg mit seiner Frau. Kinder haben die Leute nicht,
aber es geht ihnen gut, es geht ihnen ausgezeichnet, es geht
ihnen sogar famos. Denn unsere Stadt, die die gewaltigsten
Gebühren erhebt, wo sie nur irgend kann, bezahlt dafür ihre
Beamten ganz vortrefflich. Zurzeit bezieht der Oberinge-
nieur Geisenberg ein Monatsgehalt von einigen hundert
Millionen Mark. Nun, davon können zwei Leute schon leben.
Frau Geisenberg, die eine tüchtige Lausfrau ist, kocht und
bratet und backt den ganzen Tag. —

Der Oberingenieur Geisenberg bleibt, wie ich bemerkt
habe, sehr oft den ganzen Tag zu Lause. Dann räkelt er
sich auf seinem Balkon in einem Liegestuhl. Ich gönne
niemandem etwas Schlechtes, also auch dem Oberingenieur
Geisenberg das Faulsein nicht, denn Faulsein ist etwas
Schlechtes, und deshalb konnte ich mich neulich nicht ent-
halten, ihn zu fragen: „Nun, Lerr Oberingcnieur, Sie lassen
ja manchmal Ihr Büro im
Stich?"

Da zuckte Geisenberg die
Achseln. „Dann bin ich ver-
hindert. Wissen Sie: ich leide
so oft an Verdauungsbe-
schwerden." Pir» '

— „Ich habe Sie seinerzeit gewarnt, diesem Schiebitzer
zu trauen und ihn an die Kasse zu setzen; das ist ein ge-
rissener Schwindler." — „Ia leidcr — ein ausgerissenerl"

Rücklieferung

— „Lier bringe ich Ihnen
den Spitzbuben, der Ihren
Lahn gestohlen hat!"

— „And der Lahn?"

— „Der ist drin!"

Der Heiratslustige

Zwei Tage nach seinem zweiundzwanzigsten Geburts-
tage erzählte Felix Schwammler seinem Lerrn Papa, daß
er sich verlobt hätte und auch sehr bald zu heiraten gedächte.

Schwammler senior war unzufrieden, ja empört. „Du
bist total verrückt, Felixl So 'n Iüngling wie du! Als ich
so alt war, hab' ich erst gedacht, mir eine gestcherte Existenz
zu schaffen."

„Aber daran denke ich grade, Papa, — sie hat 'n En-
grosgeschäft." -on.

Freundin: „Warum hast du solche Wut gegen deinen ehe-
maligen Bräutigam?"

Dienstmädchen: „Gemeiner Kerl! Als ich meine Geschenke,
drei Lemden und sechs Paar Slrümpfe zurückforderle, hat
er sie direkt der Lerrschaft zugeschickt!"

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