Lnd gleich, fast wie für Max zum Lohn,
Nahm sie von dem Ragout vom Lamme
Sich eine zweite Portion,
Weil es von ihrem Liebling stamme.
Dies alles war so schrecklich roh;
Max Krempel kam bei diesem Mahle
Sich beinah' vor auf dem Niveau
Wie ein verruchter Kannibale.
Es drehte sich in ihm herum,
Fast wäre was heraus gekommen,
llnd schnell, doch kühl und ziemlich stumm,
Lat seinen Abschied er genommen.-
Den Bolles blieb es schleierhaft,
-Was mit dem Lerrn wohl vorgegangen;
Brigitte sucht mit aller Kraft
Sich wieder einen einzufangen.
-on.
Erschwerter Llmstand
— „Mir liegt 's wie Blei in den Gliedern I"
— „Donnerwetter, und da setzen Sie flch auch
noch auf meinen Lutl"
Bestätigt
Köchin: „Da lese ick: ,Lunger und Liebe re-
gieren die Welt". Stimmt! Wenn eener Lunger
hat, schafft er sich 'ne Braut anl"
Höslich
(Aus dem Briefe eines Zahntechntkers): „Seit NUN-
mehr sechs Wochen befindet sich Jhr wertes
Gebiß zur Neparatur in meinen Länden."
Sicheres Zeichen
— „Ist es in der Oeffentlichkeit schon bekannt geworden, daß du die
große Erbschaft gemacht hast?"
— „Sicherl Der erste Einbrecher war ja schon bei mir."
81 8>
— „Bitte, ich möchte dieses Inserat aufgeben: Klarinette in C zu verkaufen."
— „Inc? Schreiben Sie doch lieber den vollen Ortsnamen hinl"
Im Eifer
— „Ihre Milch hat so einen eigenlümlichen Beigeschmackl"
— „Ia, an der Milch liegt dös aber net, dös mueß am Wasser liegenl"
/^bencl im 6Ä6cben
Oer /^bencl ßum in clus LüsiiLen sls 6ust.
l)u kielten clie lcleinen beute ilsst,
Os letrten tie sicst suk clen Lcknvellenstein
llncl lssten In clen gcsuen iiimmel binein.
llncl trüumten: 6s, rwilclien blsus uncl ilsus,
Lreitet licb eine V/iele sus,
Lc» grün uncl weicb, vvie clie vc>r cler Ltsclt,
Oie jecler von ilmen geleben bst.
Oncl <Ie»s Arbeitsmäclclien sus cler ffsbrilc,
l)ie liut im ffruum einen lonckern klick,
I)er liebt einen clunklen Zrlenlciilsg,
In clem msn nscb blereenslult küllen msg . ..
Reklamation
Das von Ihnen gelieferte und soeben eingetroffene Radikalmittel
gegen Würmer müssen wir Ihnen leider zur Verfügung stellen, da unter-
wegs Würmer hineingekommen sind. Pieper L Co., Drogerie.
Leinwand
Kranewitts sind seit drei Tagen verheiratet. Es ist alles nagelneu
bei ihnen. Die Aussteuer der jungen Frau hat Qualität, das muß man
sagen. Von Quantität ist nicht so viel zu merken. Bei der Wäsche z. B. —
wir brauchen ja nicht diskret zu sein — sind die meisten Stücke nur drei-
fach vorhanden. Früher war doch- ein Dutzend das Mindeste. O tempors,
o mores!
Es ist also am dritten Tage dieser jungen Ehe, und da gibt es ein
kleines Unglück: Lerr Kranewitt schneidet sich in den Finger, ganz gehörig.
Ein Leftpflaster tut es da nicht, da muß schon ein kleiner Verband
herum. Ler mit Leinwandlappen I
Der jungen Frau Kranewitt tut ihr Mann leid, sie zitkert aber auch
um ihre Wäsche. Soll man wirklich an einem der nagelneuen Stücke ein
Opser vollziehen. Denn in einem so frischen Laushalt gibt es natürlich
keine alte Leinwand, die stellt sich erst nach und nach mit den Iahren ein.
Aber wozu hat man Nachbarn! Frau Kranewitt tlingelt an der
Nebentür, — da wohnen Siebolds, die seit vierzig Iahren verheiratet sind.
Frau Siebold, eine nette alte Dame, öffnet. „Ach Gott, mein Mann
hat sich so furchtbar in den Finger geschnitten I" jammert Frau Krane-
witt. „Könnten Sie mir nicht ein paar Leinwandlappen geben, — wir
haben nur ganz neue Stücke."
Die alte Frau Siebold nickt wehmütig. „Aber gern, — wir haben
sowieso nur Lappen." P,ro
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Nahm sie von dem Ragout vom Lamme
Sich eine zweite Portion,
Weil es von ihrem Liebling stamme.
Dies alles war so schrecklich roh;
Max Krempel kam bei diesem Mahle
Sich beinah' vor auf dem Niveau
Wie ein verruchter Kannibale.
Es drehte sich in ihm herum,
Fast wäre was heraus gekommen,
llnd schnell, doch kühl und ziemlich stumm,
Lat seinen Abschied er genommen.-
Den Bolles blieb es schleierhaft,
-Was mit dem Lerrn wohl vorgegangen;
Brigitte sucht mit aller Kraft
Sich wieder einen einzufangen.
-on.
Erschwerter Llmstand
— „Mir liegt 's wie Blei in den Gliedern I"
— „Donnerwetter, und da setzen Sie flch auch
noch auf meinen Lutl"
Bestätigt
Köchin: „Da lese ick: ,Lunger und Liebe re-
gieren die Welt". Stimmt! Wenn eener Lunger
hat, schafft er sich 'ne Braut anl"
Höslich
(Aus dem Briefe eines Zahntechntkers): „Seit NUN-
mehr sechs Wochen befindet sich Jhr wertes
Gebiß zur Neparatur in meinen Länden."
Sicheres Zeichen
— „Ist es in der Oeffentlichkeit schon bekannt geworden, daß du die
große Erbschaft gemacht hast?"
— „Sicherl Der erste Einbrecher war ja schon bei mir."
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— „Bitte, ich möchte dieses Inserat aufgeben: Klarinette in C zu verkaufen."
— „Inc? Schreiben Sie doch lieber den vollen Ortsnamen hinl"
Im Eifer
— „Ihre Milch hat so einen eigenlümlichen Beigeschmackl"
— „Ia, an der Milch liegt dös aber net, dös mueß am Wasser liegenl"
/^bencl im 6Ä6cben
Oer /^bencl ßum in clus LüsiiLen sls 6ust.
l)u kielten clie lcleinen beute ilsst,
Os letrten tie sicst suk clen Lcknvellenstein
llncl lssten In clen gcsuen iiimmel binein.
llncl trüumten: 6s, rwilclien blsus uncl ilsus,
Lreitet licb eine V/iele sus,
Lc» grün uncl weicb, vvie clie vc>r cler Ltsclt,
Oie jecler von ilmen geleben bst.
Oncl <Ie»s Arbeitsmäclclien sus cler ffsbrilc,
l)ie liut im ffruum einen lonckern klick,
I)er liebt einen clunklen Zrlenlciilsg,
In clem msn nscb blereenslult küllen msg . ..
Reklamation
Das von Ihnen gelieferte und soeben eingetroffene Radikalmittel
gegen Würmer müssen wir Ihnen leider zur Verfügung stellen, da unter-
wegs Würmer hineingekommen sind. Pieper L Co., Drogerie.
Leinwand
Kranewitts sind seit drei Tagen verheiratet. Es ist alles nagelneu
bei ihnen. Die Aussteuer der jungen Frau hat Qualität, das muß man
sagen. Von Quantität ist nicht so viel zu merken. Bei der Wäsche z. B. —
wir brauchen ja nicht diskret zu sein — sind die meisten Stücke nur drei-
fach vorhanden. Früher war doch- ein Dutzend das Mindeste. O tempors,
o mores!
Es ist also am dritten Tage dieser jungen Ehe, und da gibt es ein
kleines Unglück: Lerr Kranewitt schneidet sich in den Finger, ganz gehörig.
Ein Leftpflaster tut es da nicht, da muß schon ein kleiner Verband
herum. Ler mit Leinwandlappen I
Der jungen Frau Kranewitt tut ihr Mann leid, sie zitkert aber auch
um ihre Wäsche. Soll man wirklich an einem der nagelneuen Stücke ein
Opser vollziehen. Denn in einem so frischen Laushalt gibt es natürlich
keine alte Leinwand, die stellt sich erst nach und nach mit den Iahren ein.
Aber wozu hat man Nachbarn! Frau Kranewitt tlingelt an der
Nebentür, — da wohnen Siebolds, die seit vierzig Iahren verheiratet sind.
Frau Siebold, eine nette alte Dame, öffnet. „Ach Gott, mein Mann
hat sich so furchtbar in den Finger geschnitten I" jammert Frau Krane-
witt. „Könnten Sie mir nicht ein paar Leinwandlappen geben, — wir
haben nur ganz neue Stücke."
Die alte Frau Siebold nickt wehmütig. „Aber gern, — wir haben
sowieso nur Lappen." P,ro
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