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Nadiodrama

Der wohlerzogene junge Mann war auf
Frälilein Gschwindlers Verwendung hin ein-
geladen worden. Ietzt hörte er Papa Gschwind-
lers Vortrag mit höslichein Interesse an. Papa
sprach llber seinen Lautsprecher. Leute, die Ra-
dio haben, reden immer llber ihren Lautsprecher.

„Äeute abend hören wir England," sagte
Papa Gschwindler. Leute mit Nadio wollen
immer England hören.

„Sie haben doch im Blatte gelesen, Lerr
Meier, daß heute abend das erste englische
Rundfunkdrama gesendet wird? Ein exlra fllr
uns Nadioleute geschriebenes Stllck. Man kann
zwar die Schauspieler nicht sehen. Aber das
ist auch nicht nötig. Das Srllck spielt nämlich
sowieso im Finstern. In der Nacht, wo es
stockdunkel ist. Geniale Idee, was? Den Lörern
ist sogar geraten worden, beim Aufnehmen im
bunklen Zimmer zu sitzen. Wegen der Illusion,
wissen Sie."

„Ia," bestätigte der junge Mann, „man
braucht Illusionen." And er sah Fräulein
Gschwindler aus irgend einem Grunde schmach-
tend an. „Ich habe übrigens auch davon gelesen.
Es ist ein Liebesdrama." Der wohlerzogene
Meier bot Fräulein Gschwindler den Arm und

entschwand mit ihr in das mitternächtlichc
Dunkel des Radiosalons. Papa und Mama
zogen nach. Als man sich erwartungsvoll ge-
setzt hatte, meldete sich plötzlich auch Mama:
„Aber das nützt uns doch garnichts. Wir kön-
nen doch kein Englisch!"

„Äm," brummte Papa Gschwindler und
bearbeitete aufmerksam den Kondensator. „Ich
bin leider zu sehr mit dem Apparat beschäftigt,
uin auch noch zu llbersetzen." Nach diesen Worten
blieb es unklar, weshalb Frau Gschwindler von
sich in der ersten Person der Mehrzahl ge-
sprochen hatte, da ihr Gatte demnach doch Eng-
lisch konnte. Aber Frau Gschwindler war eine
majestätische Frau.

Der wohlerzogene junge Mann sprang so-
sort in die Sprachlllcke: „Wenn ich's Ihnen
abnehmen dllrfte . . ."

„Das wäre sehr nett von Ihnen," säuselte
Fräulein Gschwindler. Papas dankbaren Blick
fllhlte man durch die Dunkelheit. Außerdem
hatte Papa plötzlich die richtige Welle erwischt.
Die richtige Welle ist bei allen Radioten die,
die den gröstten und unverständlichsten Krach
macht.

„Es ist sicher die englische Welle. Ich höre
spucken!" sagte Äerr Gschwindler.

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