Der Centurto Lippelfing
verkaufst heimlich Schwarten an die Schüler des Gymnasiums,
du untergräbst meinepädagogischenAnstrengungen,du erziehst
meine Schüler zu Leuchlern — — du bist ein Lump I"
„Du bist besoffen!" sagte der Buchhändler, womit er
auch nicht ganz unrecht hatte.
„Ah, du willst Ausflüchte machen! Das soll dir nicht
durchgehen. Der Sache muß sofort nachgegangen werden.
Ich werde die Türe schließen lassen, ich werde die hier noch
anwesenden Schüler absangen, ich werde dem Direltor Mit-
teilung machen, das Lehrerkollegium wird dir seine Kundschaft
entziehen, den Schülern wird das Betreten deines Geschästs-
lokals untersagt werden." — Äippelfing war ins Schreien
geraten; er war besinnungslos vor Punsch und Wut, was
ja auch eine der schlimmsten Mischungen ist. Schon erhob er
sich, um in den Saal zu stürmen, woraus freilich wohl mehr
ein Torkeln geworden wäre. Der Buchhändler Schweppler
bekam Angst, — das konnte ja ein surchtbarer Skandal werden.
Llnter allen Llmständen mußte der rasende Ordinarius der
Obersekunda unschädlich gemacht werden, bis er sich beruhigt
hatte. Ein Nebengelaß war da, eine Rumpelkammer, in der
alte Gardinen und ähnliches Zeug ausbewahrt wurden.
Schweppler besann sich nicht weiter: er packte mit Germanen-
krast den Centurionen, schmiß ihn in das Gewahrsam hinein
und verriegelte die Türe. „Das ist Freiheitsberaubung!"
brüllte der Römer, aber auf deutsch. „Sofort läßt du mich
hinaus!"
„Fällt mir gar nicht ein. Du bift mein Gefangener, —
eben habe ich dich im Teutoburger Walde besiegt."
„Ich werde dich nach Rom bringen, — im Triumphzuge
wirst du in Ketten einherschreiten."-
Aber der Buchhändler Schweppler ließ sich auf keine
Auseinandersetzungen mehr ein. Er entwich und kehrte erst
zwei Stunden später zurück. Dr. Äippelfing hatte sich sanst
auf die alten Gardinen gebettet und schlief. Schweppler weckte
ihn und teilte ihm mit, er hätte ihn vorsorglich hier unter-
gebracht, um einen bei einem Pädagogen nicht ganz an-
gebrachten hohen Grad von Betrunkenheit vor zufälliger
Entdeckung zu schützen. Dr. Lippelfing glaubte ihm das
und bedankte sich sehr. Er hätte gut geschlasen, sagte er,
bloß einen ekligen Traum hätte er gehabt, — daß er nämlich
einen Schüler im Besitze einer verbotenen, ganz gemeinen
Virgilübersetzung ertappt hätte.
l)ar llenäer-vou;
„lllir ttekten unr um lechs!"-siat er gelchrieben.
§ie Iwmmt um fünt — es läßt ihr keine lluh.
l)a rukt er lchon: „Äo bist äu nur geblieben?"
lch wart' leit vier!" — l)ar ist ein llenäe^-vous!
Defi'mlionen
Lalaäiner
llechts eine Dame — links eine Vame,
llis ä v!s ein beäeutenäer Name,
siingsum sionverlation unä?inesten
— llnä nicht 2eit ^um 6sten!
6inlchatrung
Zolches merk gegebenen ?aller
?ür äer Leilter gröstemesten
l)as 6enie kann nämlich llller,
l)a; Lalent kann alles — bester!
7. k.
^6?V6N-
»»»» »»»»»
tropfen„Waivil"seit24I. aus-
gezeichnetes Mittel bei Schlaf-
lostgkeit, zur Herz- u. Nerven-
stärkung. Per Fl. Mk. 1.50. Zu
habeu in Apothekenu.Drogerien.
Apotheker Max Wagner's.
chem. Fabrit, Leipzig IVi.
vsii ^Drlgeiii Niigeiileilieii bekrell.
labren maAsnieiäsnci Zswsssn unci war bsi vielen ^srrtsn, welcbs mir pilien unci Mnsrslwasssr ver-
orcinslsn, sber allss obne cien ZsrinZsten KrfoiZ. 8sit ick jsciock Ibren Herbsria-IVIsAsntss Irinics, ist
mein iVIsAen Zssunci Aeworcisn. Osr Hsrdsria-iVIgAentss ist sin Ootteswunäsr! Icd bsbs stanciiZ-Vppetit
üplckel.Me^erü
Oinsiniacbks wunc>grbar6s>VIitt8i
teils xsrn jscism lcostsnios mit.
llLvvover O 207, OcisnstrsLsMiV
«ielUixe /tufkIärunA.
Neinbarlit L torltan, IVIiinoUsn 112
iViüIIerstraLs 15.
Ibren Oes empfsblen unci Ibre TVciresss unsersn biscblcommen binterlasssn. 8sn<ien 8is uns nocbmsls
4 pskste usw. 8cbloss Qsdsrsciorl, cisn 3. iVIai 1822 . . . Oerner: -Vus tisfsrfüiltem breucienkerxen teils
icb Ibnsn mit, cisL mir cier von siner Leksnnten bssor^te Herbaris-iVlgAsntes §ut Zstsn bst. Kgck
0 r. k i llite r! 6 7 ü h 8 t ü 01< 81< I-ä u t 8 l-t 6 6
macht schlanke, graziöse Figur, för-
dert Stoffwechsel u. Verdauuug.
Unschädliche Gewichtsabnahme.
PaketX 2.—Kur 6 Pa^te 10.—
6—9meck. (7. -4..'
Nur echt mit Firma: InUiiüt öerme!.
»SnclienSZ.Szglimtr.S. Broschüre gratis.
Sanäbuod ü. »eilpklanrsuduulls
v.iiinsnii. IZ.4H kr. i.f. Meiber t;5!ingen g. !i.
I Neue 1
wsr nscb 3 Wocben scbon ^ssuncl, sbsr, äa ick^äsn Oss nis rnsbr ausZebsn lasssn möckte, ditts icti um
weitere 6 paicste unter Kscbnabme usw. 8tralsunci, cisn 30. MZust 1924. psul Ossowslci. iVlsssenbafls
äbnlicks OLnkscbrsibsn I Oa ader cier paum in 2situnAsn ru tsusr ist, müsssn wir von TVbcirucksn
weitsrer Ognkscbreibsn abssksn.
Onssr k-kiiHppsIrcirAEv ist also ein ZroLartiA dswäkr-
tes Oiätstikum dsi vsrsckiscisnsn iVlgAsnlsiäen wis iVlsAsnscbwäcbs, verciorbensm iVlgAsn, iVlgAsn- unci
OarmkatLsrben, 8ocibrsnnsn, i4utstoLen, iVlgAensäursüberscbuL, TVppstillosiZksit, VercisuunAsdssckwsr-
cisn, nervösen iV1g§snsobmerxsn, IVIsAsnclrücksn, Krämptsn usw. ?skst 2.50 iVIK. (Kur: 3, 6, dis 12 pak.)
blsisteliunA u Vsrsanci H«rt»r»ri»-tLräuteri,sr»ctiL8, I*iri1ipx»8t,ur»x 258.
IHaareI
wachsen schon roieder. Reichels
Haarkraftwasser „Inkraft"
wirkt Wunder nach 3matigem Ein-
reiben. So lauien viele Auerken-
nungen. M. 2.25 u. 3.50 Wo nicht
erhältl., d. Otto Reichel, Berlin 38
80, Elsenbahnstraße 4.
K6ill68k6l!ung611 Von Wai'Kll 6ke. W0I16 N13ll8ieh3Uflii6 IVl6gg6llä0rl6?-öl3ll6l'V62j6ll6ll.
Msggsndorlsr-KI-ittsr «r. I7S2. >g. ^ebrusr IS25. SuijoX Lnnonses-Lxpeckllo».
Lerlln, Kreslsn, k'rankkm-l, HaNe a.8., vamburx, Hsnnover, XBIn, I^eiprjx, ^sa§6ebkirx, ^lannbelm, ^lUncben, I^Urnderx, Stnttxkrl, vraßs, VVien, VVarseban, vassl, 26riob.
IjestsIIunAsn bei sllen Lucb-unü KunstbsncilunAen, ^eiiunxs-Oxpecljtionen unci cien cieutscben postämtsrn. Wocbenausxabe; V I er ts >j sbrs-7t d o n n em s nt (13 dtuinmsrn)
tur Oeutscblsnci obne ^usteilunA P.-IV1. 3.60 wertdestänciiK; nscb Oesterreick Kr. 60.000.—, nscb cier OsckecboslovLlcei Kc. 35.—, nscb 6er 8ckvvelx br. 5.—. dlsck ciem übrlAen
tVusIsnci: It.-IVi. 5.—. kesonciers In 8cbut^psppe verpsclcte ^usxabe: VI erte >j skrs - 7V b o n ns m en t Innerkalb Oeutscblsncls, postbexuZ vlisr postübervvslsung vom
Verla^ gus P.-IVI. 4.20 wertdestsnciiA. Llnrelne Kurnrner: In Oeutscblsncl P.-IVI. -.30 wsrtbestäncb^, in bsncisrn mit bocbwerti^er Vsluta 8cbws>2er-brs. -.50 ocisr cieren Kurswerl.
122
RsäLktiovssedluö: 2. Ksbruar 1925.
verkaufst heimlich Schwarten an die Schüler des Gymnasiums,
du untergräbst meinepädagogischenAnstrengungen,du erziehst
meine Schüler zu Leuchlern — — du bist ein Lump I"
„Du bist besoffen!" sagte der Buchhändler, womit er
auch nicht ganz unrecht hatte.
„Ah, du willst Ausflüchte machen! Das soll dir nicht
durchgehen. Der Sache muß sofort nachgegangen werden.
Ich werde die Türe schließen lassen, ich werde die hier noch
anwesenden Schüler absangen, ich werde dem Direltor Mit-
teilung machen, das Lehrerkollegium wird dir seine Kundschaft
entziehen, den Schülern wird das Betreten deines Geschästs-
lokals untersagt werden." — Äippelfing war ins Schreien
geraten; er war besinnungslos vor Punsch und Wut, was
ja auch eine der schlimmsten Mischungen ist. Schon erhob er
sich, um in den Saal zu stürmen, woraus freilich wohl mehr
ein Torkeln geworden wäre. Der Buchhändler Schweppler
bekam Angst, — das konnte ja ein surchtbarer Skandal werden.
Llnter allen Llmständen mußte der rasende Ordinarius der
Obersekunda unschädlich gemacht werden, bis er sich beruhigt
hatte. Ein Nebengelaß war da, eine Rumpelkammer, in der
alte Gardinen und ähnliches Zeug ausbewahrt wurden.
Schweppler besann sich nicht weiter: er packte mit Germanen-
krast den Centurionen, schmiß ihn in das Gewahrsam hinein
und verriegelte die Türe. „Das ist Freiheitsberaubung!"
brüllte der Römer, aber auf deutsch. „Sofort läßt du mich
hinaus!"
„Fällt mir gar nicht ein. Du bift mein Gefangener, —
eben habe ich dich im Teutoburger Walde besiegt."
„Ich werde dich nach Rom bringen, — im Triumphzuge
wirst du in Ketten einherschreiten."-
Aber der Buchhändler Schweppler ließ sich auf keine
Auseinandersetzungen mehr ein. Er entwich und kehrte erst
zwei Stunden später zurück. Dr. Äippelfing hatte sich sanst
auf die alten Gardinen gebettet und schlief. Schweppler weckte
ihn und teilte ihm mit, er hätte ihn vorsorglich hier unter-
gebracht, um einen bei einem Pädagogen nicht ganz an-
gebrachten hohen Grad von Betrunkenheit vor zufälliger
Entdeckung zu schützen. Dr. Lippelfing glaubte ihm das
und bedankte sich sehr. Er hätte gut geschlasen, sagte er,
bloß einen ekligen Traum hätte er gehabt, — daß er nämlich
einen Schüler im Besitze einer verbotenen, ganz gemeinen
Virgilübersetzung ertappt hätte.
l)ar llenäer-vou;
„lllir ttekten unr um lechs!"-siat er gelchrieben.
§ie Iwmmt um fünt — es läßt ihr keine lluh.
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7. k.
^6?V6N-
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lostgkeit, zur Herz- u. Nerven-
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Apotheker Max Wagner's.
chem. Fabrit, Leipzig IVi.
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labren maAsnieiäsnci Zswsssn unci war bsi vielen ^srrtsn, welcbs mir pilien unci Mnsrslwasssr ver-
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dert Stoffwechsel u. Verdauuug.
Unschädliche Gewichtsabnahme.
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I Neue 1
wsr nscb 3 Wocben scbon ^ssuncl, sbsr, äa ick^äsn Oss nis rnsbr ausZebsn lasssn möckte, ditts icti um
weitere 6 paicste unter Kscbnabme usw. 8tralsunci, cisn 30. MZust 1924. psul Ossowslci. iVlsssenbafls
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OarmkatLsrben, 8ocibrsnnsn, i4utstoLen, iVlgAensäursüberscbuL, TVppstillosiZksit, VercisuunAsdssckwsr-
cisn, nervösen iV1g§snsobmerxsn, IVIsAsnclrücksn, Krämptsn usw. ?skst 2.50 iVIK. (Kur: 3, 6, dis 12 pak.)
blsisteliunA u Vsrsanci H«rt»r»ri»-tLräuteri,sr»ctiL8, I*iri1ipx»8t,ur»x 258.
IHaareI
wachsen schon roieder. Reichels
Haarkraftwasser „Inkraft"
wirkt Wunder nach 3matigem Ein-
reiben. So lauien viele Auerken-
nungen. M. 2.25 u. 3.50 Wo nicht
erhältl., d. Otto Reichel, Berlin 38
80, Elsenbahnstraße 4.
K6ill68k6l!ung611 Von Wai'Kll 6ke. W0I16 N13ll8ieh3Uflii6 IVl6gg6llä0rl6?-öl3ll6l'V62j6ll6ll.
Msggsndorlsr-KI-ittsr «r. I7S2. >g. ^ebrusr IS25. SuijoX Lnnonses-Lxpeckllo».
Lerlln, Kreslsn, k'rankkm-l, HaNe a.8., vamburx, Hsnnover, XBIn, I^eiprjx, ^sa§6ebkirx, ^lannbelm, ^lUncben, I^Urnderx, Stnttxkrl, vraßs, VVien, VVarseban, vassl, 26riob.
IjestsIIunAsn bei sllen Lucb-unü KunstbsncilunAen, ^eiiunxs-Oxpecljtionen unci cien cieutscben postämtsrn. Wocbenausxabe; V I er ts >j sbrs-7t d o n n em s nt (13 dtuinmsrn)
tur Oeutscblsnci obne ^usteilunA P.-IV1. 3.60 wertdestänciiK; nscb Oesterreick Kr. 60.000.—, nscb cier OsckecboslovLlcei Kc. 35.—, nscb 6er 8ckvvelx br. 5.—. dlsck ciem übrlAen
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RsäLktiovssedluö: 2. Ksbruar 1925.