Die Transkapillarasttion
allgemeinen hyperpathologischenBeanlagung seienchiejaschon
aus der Tatsache erhelle, daß ich schriflstellere. Meine Freunde
zogen sich von mir zuruch ich war ihnen unheimlich. Meine
Frau ließ sich scheiden. Das war der einzige Glückssall, den
ich meinen grünen Laaren zu danken hatte. Außerdem rächte
sie mich an Kuhlecke, denn sie heiratete ihn.
Als ich mich zwei Iahre lang mit nichts anderem mehr
befaßt hatte, als mir Tag und Nacht die Laare zu raufeil,
dämmerte mir Schwergeprüftem endlich das Glück. Mit einem
Iubellaut entdeckte ich Lie ersten Spuren eines beginnenden
Laarausfalls. Ich erstand ein Laarwuchsmittel, um den
Verfall zu beschleunigen, und nach zwei Wochen hatte ich
meine geliebte Glatze und meine bartlose Nase wieder. Ich
weinte eine Woche lang Freudentränen.
Dann aber ging ich zu Or. Capillarius. Am ihm zu
sagen, daß seine Transkapillarisation aufgelegter Schwindel
sei. Ich sagte es und wies auf meine Glatze.
„Das ist ganz natürlich!" sagte Capillarius ruhig. „Das
verpflanzte Laar behielt natürlich die ihm ursprünglich be-
stimmte Lebensdauer bei. Kuhlecke hätte jetzt eben auch 'ne
Glatze bekommen! — Aber trösten Sie sich, mein Bester.
Das ist nicht so schlimm. Ich habe wieder jemand, der Fhnen
seine Laare opfern würde. Es ist sogar eine Dame. — Sie
würden seidenweiches Äaar bekommen. Das Laar ist bereits
ergraut — das Grau geht bestimmt keine Mischung mit
Ihrem Blauschwarz ein."
„Ich danke!" sagte ich. „Fch möchte nicht als Schecke
herumlaufen!" And ich verließ den Erfinder der Transkapil
larisation, um ihn nie wiederzusehen.
Während ich dies schreibe, sitze ich an meinem Sekretär,
und in meiner Glatze spiegelt sich mein grünes Äaar, das
ich als Triumphzeichen an die Wand gehängt habe. Ieht
aber muß ich meine Aufzeichnungen schließen.
Ich muß zur Post, um die nächste Rate für Kuhlecke
einzuzahlen.
3ch habe äavon geträumt — unä bin
voch garnicht äabei gewesen;
Mit jauchzenäer §eäer schreibe ich's hin:
Ich habe es blosz gelesen!
Lsgibtnämlich 5achen,äie — sagen wirmal:
Nur par äistsnce intressieren;
vazu gehören in jeäem §all
ltonzerte auf achtzehn Klavieren.
Kchlzehn Rlaviere!
Unä solche lionzerte, sie fanäen statt.
wer meint äa: Nichts übertreiben?
Ichwaräochnichtäa. CsstanääochimBlatt.
Zonst könnt'ich äoch heule nichts schreiben!
venn achtzehn Menschen machten Raäau,
Ls ächzten, es liefen heih sich
Unzählige Basten (es waren genau
Cintausenäfünfhunäertunääreitzig.)
Oie achtzehn Ulaviere, äie sich im Uaum
lln schöner Sruppierung befanäen,
wie habe ich äie beneiäet im Braum,
vie haben's gut überstanäen!
Ich aber schrie, ich tobte herum,
Zchlug aus nach vorne unä hinten -
Mir träumte, ich wäre äas Publikum
Unä könnte äen Uusgang nicht finäen . .
Geha
W8
lllus'ionen
^ppskste
G Nebeneinkommen G
durch schrifMche
^ ^ „ arbeiten Prc>.
k k »Ik - tzurch
Vitalis - Verlag, München 46t,
H
Ing6iii6llr8etiul6j
7eclini><um /ilisnburg 8s '
II>. d.n. l8i»»t8><ommi»»ar)
diiasoblnsndsu, ^ieteteo-
IsoNnIIe, -Xutomobilbsu
VgfpSsg. lm Sllltlietö^Mszlna l
<Diese Aufnahme ist stark verklei'nert und zeigt nur einen Tell der „Bücher der Deutschen Metster", die in leuchtender Farbenschönhei't gehalten sind.>
„Di'e Bücher di'eseä Verlages gehören nach Jnhalt und Ausstattung zum Preiswertesten und Prei'swürdigsten, was zurzeit inPeutschland
überhaupt gedruckt wird." . otrüdd. Monarshefce Januar 1925)
Ausführliche Prospekte auf Vcrlangen gern kvstenlos. Deutsche Meister-Verlag, München, Residenzstr. lol
IVIkggkNllOI'fek'-KIättel' fll'. 1783. 26. ^elll'illll' 1925. ^nreigenpreis iürkllsSgeZp. lVU,,imstei-rei,eir..lVl..AO k,,M»If IVIn«-.-? Lnnanl'k'll-kjxnk'ljitian
wertbe8tsn<Iix. -Uleinixs lnseratsn - tVnnsbme bel >»UUVII MVSbv, «IIIIVIIVVII L.XPVUIIIUII,
SeriiQ, Lreslkik, vrek-6en, Dllsseldorf, li'rankfrirt, Hklle n.8., Hambnrßs, Hannover, Xbln, I^eiprlx, ^laxäeburx, ^larmbelm, ^lllncben. ^brnderx, 8tutfßsarb Drax, ^Vien, HVarscbau, Laael, 2l1rtob.
Le8lellun§en bei sllen Lucb-unä Kun5tbZnäIunßen, 2ejtunx5-Lxpeäi1jonen uncl äen äeulscben pvstämtel-n. Wocbenausßsabe: V iertelj3br8--Vbonneme nt (13 l^uinmern)
tur DeutscblLnä obne ^U8tellun^ P.-1VI. Z.60 xvertde8t3nä!^; nscb Oe^terreicb Kr. 60.000.—, nscb äer D8cbecbo8lova1iej Kc. 35.—, nacb äer Lcbvveir ?r. 5.—. b^cb äem übri^en
/vu8l3no: p-/VI. 5.—. Ke5vnäer8 1n 8cbu1rpappe verpackte ^u^ßsabe: VierteljabrZ-TVbvnnement innerbalb Oeut5cbl3nä8, Pv5tberu§ oäer Pv8tüder>vei5un§ vom
Verl3§ 3U5 P.-/V1. 4.20 vvertbe^tänäi^. kln^elne blummer: In Veut5cbl3nä P.-/V1. -.30 ^ertbe^tänäiZs. in bänäern mit bocbvvertlZser Valuta Lcb^veirer-Pr^. -.50 oäer äeren I<ur8^vert.
138
allgemeinen hyperpathologischenBeanlagung seienchiejaschon
aus der Tatsache erhelle, daß ich schriflstellere. Meine Freunde
zogen sich von mir zuruch ich war ihnen unheimlich. Meine
Frau ließ sich scheiden. Das war der einzige Glückssall, den
ich meinen grünen Laaren zu danken hatte. Außerdem rächte
sie mich an Kuhlecke, denn sie heiratete ihn.
Als ich mich zwei Iahre lang mit nichts anderem mehr
befaßt hatte, als mir Tag und Nacht die Laare zu raufeil,
dämmerte mir Schwergeprüftem endlich das Glück. Mit einem
Iubellaut entdeckte ich Lie ersten Spuren eines beginnenden
Laarausfalls. Ich erstand ein Laarwuchsmittel, um den
Verfall zu beschleunigen, und nach zwei Wochen hatte ich
meine geliebte Glatze und meine bartlose Nase wieder. Ich
weinte eine Woche lang Freudentränen.
Dann aber ging ich zu Or. Capillarius. Am ihm zu
sagen, daß seine Transkapillarisation aufgelegter Schwindel
sei. Ich sagte es und wies auf meine Glatze.
„Das ist ganz natürlich!" sagte Capillarius ruhig. „Das
verpflanzte Laar behielt natürlich die ihm ursprünglich be-
stimmte Lebensdauer bei. Kuhlecke hätte jetzt eben auch 'ne
Glatze bekommen! — Aber trösten Sie sich, mein Bester.
Das ist nicht so schlimm. Ich habe wieder jemand, der Fhnen
seine Laare opfern würde. Es ist sogar eine Dame. — Sie
würden seidenweiches Äaar bekommen. Das Laar ist bereits
ergraut — das Grau geht bestimmt keine Mischung mit
Ihrem Blauschwarz ein."
„Ich danke!" sagte ich. „Fch möchte nicht als Schecke
herumlaufen!" And ich verließ den Erfinder der Transkapil
larisation, um ihn nie wiederzusehen.
Während ich dies schreibe, sitze ich an meinem Sekretär,
und in meiner Glatze spiegelt sich mein grünes Äaar, das
ich als Triumphzeichen an die Wand gehängt habe. Ieht
aber muß ich meine Aufzeichnungen schließen.
Ich muß zur Post, um die nächste Rate für Kuhlecke
einzuzahlen.
3ch habe äavon geträumt — unä bin
voch garnicht äabei gewesen;
Mit jauchzenäer §eäer schreibe ich's hin:
Ich habe es blosz gelesen!
Lsgibtnämlich 5achen,äie — sagen wirmal:
Nur par äistsnce intressieren;
vazu gehören in jeäem §all
ltonzerte auf achtzehn Klavieren.
Kchlzehn Rlaviere!
Unä solche lionzerte, sie fanäen statt.
wer meint äa: Nichts übertreiben?
Ichwaräochnichtäa. CsstanääochimBlatt.
Zonst könnt'ich äoch heule nichts schreiben!
venn achtzehn Menschen machten Raäau,
Ls ächzten, es liefen heih sich
Unzählige Basten (es waren genau
Cintausenäfünfhunäertunääreitzig.)
Oie achtzehn Ulaviere, äie sich im Uaum
lln schöner Sruppierung befanäen,
wie habe ich äie beneiäet im Braum,
vie haben's gut überstanäen!
Ich aber schrie, ich tobte herum,
Zchlug aus nach vorne unä hinten -
Mir träumte, ich wäre äas Publikum
Unä könnte äen Uusgang nicht finäen . .
Geha
W8
lllus'ionen
^ppskste
G Nebeneinkommen G
durch schrifMche
^ ^ „ arbeiten Prc>.
k k »Ik - tzurch
Vitalis - Verlag, München 46t,
H
Ing6iii6llr8etiul6j
7eclini><um /ilisnburg 8s '
II>. d.n. l8i»»t8><ommi»»ar)
diiasoblnsndsu, ^ieteteo-
IsoNnIIe, -Xutomobilbsu
VgfpSsg. lm Sllltlietö^Mszlna l
<Diese Aufnahme ist stark verklei'nert und zeigt nur einen Tell der „Bücher der Deutschen Metster", die in leuchtender Farbenschönhei't gehalten sind.>
„Di'e Bücher di'eseä Verlages gehören nach Jnhalt und Ausstattung zum Preiswertesten und Prei'swürdigsten, was zurzeit inPeutschland
überhaupt gedruckt wird." . otrüdd. Monarshefce Januar 1925)
Ausführliche Prospekte auf Vcrlangen gern kvstenlos. Deutsche Meister-Verlag, München, Residenzstr. lol
IVIkggkNllOI'fek'-KIättel' fll'. 1783. 26. ^elll'illll' 1925. ^nreigenpreis iürkllsSgeZp. lVU,,imstei-rei,eir..lVl..AO k,,M»If IVIn«-.-? Lnnanl'k'll-kjxnk'ljitian
wertbe8tsn<Iix. -Uleinixs lnseratsn - tVnnsbme bel >»UUVII MVSbv, «IIIIVIIVVII L.XPVUIIIUII,
SeriiQ, Lreslkik, vrek-6en, Dllsseldorf, li'rankfrirt, Hklle n.8., Hambnrßs, Hannover, Xbln, I^eiprlx, ^laxäeburx, ^larmbelm, ^lllncben. ^brnderx, 8tutfßsarb Drax, ^Vien, HVarscbau, Laael, 2l1rtob.
Le8lellun§en bei sllen Lucb-unä Kun5tbZnäIunßen, 2ejtunx5-Lxpeäi1jonen uncl äen äeulscben pvstämtel-n. Wocbenausßsabe: V iertelj3br8--Vbonneme nt (13 l^uinmern)
tur DeutscblLnä obne ^U8tellun^ P.-1VI. Z.60 xvertde8t3nä!^; nscb Oe^terreicb Kr. 60.000.—, nscb äer D8cbecbo8lova1iej Kc. 35.—, nacb äer Lcbvveir ?r. 5.—. b^cb äem übri^en
/vu8l3no: p-/VI. 5.—. Ke5vnäer8 1n 8cbu1rpappe verpackte ^u^ßsabe: VierteljabrZ-TVbvnnement innerbalb Oeut5cbl3nä8, Pv5tberu§ oäer Pv8tüder>vei5un§ vom
Verl3§ 3U5 P.-/V1. 4.20 vvertbe^tänäi^. kln^elne blummer: In Veut5cbl3nä P.-/V1. -.30 ^ertbe^tänäiZs. in bänäern mit bocbvvertlZser Valuta Lcb^veirer-Pr^. -.50 oäer äeren I<ur8^vert.
138