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https://doi.org/10.11588/diglit.28543#0162
Schöner Tag
Dr. Maltons Trftndung
Aber Malton lächelte nur mitleidig.
„Das meint jeder," sagte er, „aber Amerila ist etwas
ganz andres. Amerika ist das Land, in dem der Mensch auf-
gehört hat, als solcher etwas zu bedeuten, ist das Land des
mechanisierten Lebens, des industrialisierten Gehirns. Äier
besteht das Leben aus einer Reihe von sinnlosen Äandlungen,
mit denen die Seele nichts zu tun hat. Das Wort Seele kennt
man hier überhaupt nicht. Es exiftiert zwar eine Aebersetzung
von diesem Wort im Amerikanischen, soul, aber fragen
Sie einen Amerikaner darnach, und er wird Ihnen antworten,
daß 5ouI eine Keksmarke ift, die er zum Frühstück bevorzugt.
Tatsäcvlich ist das Leben hier nichts
als eine Neihe sinnloser Äandlungen,
vorgenommen zum Zwecke des Gelder-
werbs und ohne jede innere Anteilnahme.
Nehmen Sie irgend einen Durchschnilts-
amerikaner, sagen wir Mister Parker
aus Philadelphia. Woraus besteht sein
Leben?
Er tut nichts, als daß er täglich eine
verschiedene Anzahl von Schweincfleisch-
büchsen, die zwischen 200000 und 600000
schwankt, mit 2 Dollars multipliziert, da-
von 70°/o berechnet und sich in sein Laupt-
buch gutschreibt. Werfen S>e Mister
Parker irgend eine größere Zahl an den
Kopf, er wird sofort an Schweinefleisch-
büchsen denken, mit 2 multiplizieren und 70 °/» davon nehmen.
Alle seine übrigen Landlungen könnte ein gut drefsierter
Orang-Atang genau so gut aussühren.
Ich habe über das Leben eines andern Gentleman in
Chicago genau Buch geführt. Mister Pinkerton hatte, als
er ftarb, folgendes getan: er hatte ca. 45000mal die Kleidung
gcwechselt, hatle in seinem 50jährigen Leben etwa 150 000
Shagpfeisen geraucht, 1 200 000 Anbekannten die Äand ge-
schüttelt, 50000 Whisky mit Soda getrunken, davon 34000
gegen das ausdrückliche Verbot des Staates, und reichlich
ZOOOOOmal.Qocläsm' gesagt. Er rst mit Gott gestorben.
Ich untersuchte das Leben noch vieler andrer Bürger
und sand immer dasselbe, nur die Zahlen
variierten.
Alle diese Tätigkeiten kann aber auch
ein Mensch ohne Großhirn ebenso gut
ausführen, ein Lypnotisierler, ein Idiot,
ja, ein hochstehendes Tier. Das brachte
mich auf den Gedanken, dessen Quint-
essenz Sie in zwei Worten auf dem
Flugblatt gelesen haben: firtifimal brairi,
das künstliche Gehrrn zu schaffen. Alle
diese Landlungen können von einer Ma-
schine ausgeführt werden, ja, sie werden
von einer Maschine besser ausgeführt,
denn eine Mascbine irrt sich nicht, eine
Maschine vergißt nichls, kennt keine
Müdigkeit und keine Lemmungen.
IVlJcjl'igJl
Ir> äsrr> feucbten ^iorgentau
5trsif icb ciurccki ciie (u3886ri,
Ksun von einer bioncien Kruu
biisrnsl^, nierngl8 l388en.
Kunkel^terns, eure Lrucbt,
>8t 8i6 2U bersblen?
Könnt ibr nicbt ibr 6>Ici rur dincbt
/5n cien blirnrnel rnslen?
V/enn cier ?4orgenn6b6l rsucbt,
Oürtt ibr 68 vervvi^cben.
6i8 ciie Lonne untertuucbt,
5eb icb 8ie inrvvi8cben.
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Dr. Maltons Trftndung
Aber Malton lächelte nur mitleidig.
„Das meint jeder," sagte er, „aber Amerila ist etwas
ganz andres. Amerika ist das Land, in dem der Mensch auf-
gehört hat, als solcher etwas zu bedeuten, ist das Land des
mechanisierten Lebens, des industrialisierten Gehirns. Äier
besteht das Leben aus einer Reihe von sinnlosen Äandlungen,
mit denen die Seele nichts zu tun hat. Das Wort Seele kennt
man hier überhaupt nicht. Es exiftiert zwar eine Aebersetzung
von diesem Wort im Amerikanischen, soul, aber fragen
Sie einen Amerikaner darnach, und er wird Ihnen antworten,
daß 5ouI eine Keksmarke ift, die er zum Frühstück bevorzugt.
Tatsäcvlich ist das Leben hier nichts
als eine Neihe sinnloser Äandlungen,
vorgenommen zum Zwecke des Gelder-
werbs und ohne jede innere Anteilnahme.
Nehmen Sie irgend einen Durchschnilts-
amerikaner, sagen wir Mister Parker
aus Philadelphia. Woraus besteht sein
Leben?
Er tut nichts, als daß er täglich eine
verschiedene Anzahl von Schweincfleisch-
büchsen, die zwischen 200000 und 600000
schwankt, mit 2 Dollars multipliziert, da-
von 70°/o berechnet und sich in sein Laupt-
buch gutschreibt. Werfen S>e Mister
Parker irgend eine größere Zahl an den
Kopf, er wird sofort an Schweinefleisch-
büchsen denken, mit 2 multiplizieren und 70 °/» davon nehmen.
Alle seine übrigen Landlungen könnte ein gut drefsierter
Orang-Atang genau so gut aussühren.
Ich habe über das Leben eines andern Gentleman in
Chicago genau Buch geführt. Mister Pinkerton hatte, als
er ftarb, folgendes getan: er hatte ca. 45000mal die Kleidung
gcwechselt, hatle in seinem 50jährigen Leben etwa 150 000
Shagpfeisen geraucht, 1 200 000 Anbekannten die Äand ge-
schüttelt, 50000 Whisky mit Soda getrunken, davon 34000
gegen das ausdrückliche Verbot des Staates, und reichlich
ZOOOOOmal.Qocläsm' gesagt. Er rst mit Gott gestorben.
Ich untersuchte das Leben noch vieler andrer Bürger
und sand immer dasselbe, nur die Zahlen
variierten.
Alle diese Tätigkeiten kann aber auch
ein Mensch ohne Großhirn ebenso gut
ausführen, ein Lypnotisierler, ein Idiot,
ja, ein hochstehendes Tier. Das brachte
mich auf den Gedanken, dessen Quint-
essenz Sie in zwei Worten auf dem
Flugblatt gelesen haben: firtifimal brairi,
das künstliche Gehrrn zu schaffen. Alle
diese Landlungen können von einer Ma-
schine ausgeführt werden, ja, sie werden
von einer Maschine besser ausgeführt,
denn eine Mascbine irrt sich nicht, eine
Maschine vergißt nichls, kennt keine
Müdigkeit und keine Lemmungen.
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Ir> äsrr> feucbten ^iorgentau
5trsif icb ciurccki ciie (u3886ri,
Ksun von einer bioncien Kruu
biisrnsl^, nierngl8 l388en.
Kunkel^terns, eure Lrucbt,
>8t 8i6 2U bersblen?
Könnt ibr nicbt ibr 6>Ici rur dincbt
/5n cien blirnrnel rnslen?
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