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Kuriosa

wird höchstens zugeben, daß bei einzelnen Krankheiten es
angezeigt sein mag, halb aufrecht zu ruhen, für den gesunden
Menschen aber wird er Dr. Gryphath' Ansicht nicht gelten
lassen wollen. Sehr mit Anrecht. Dr. Gryphath nähert sich
nämlich mit seinem neuen Bett wieder dem Naturzustande,
der allemal der gesündeste ist. Lang sich auszustrecken und
herumzulümmeln, — das ist überhaupt erst eine fragwürdige
Errungenschaft der Zivilisation. Es ist doch bekannt, daß
die menschenähnlichen Affen zum Schlasen sich nicht völlig
ausstrecken, sondern mit dem Oberkörper irgendwo anlehnen,
in der Negel an einen Baum. Allerdings spielt dabei auch
das Bestreben mit, in Notsällen sosort ausspringen und aus-
reißen oder sich verteidigen zu können.

Die Patienten des Dr. Gryphath werden die eigen-
arlige Lage in den neuen Betten vielleicht ähnlich empfinden;
sie werden auch gern ausreißen mögen, — vor dem Doktor
nämlich.

And schließlich noch eine Erwägung. Die Angelegen-
heiten der Welt sind augenblicklich ziemlich im argen und
die sogenannte Kulturmenschheit ein bißchen niedergedrückt.
Vielleicht auch deshalb hat Dr. Gryphath ganz recht, daß
wir uns ein bißchen ausrichten sollen.

Für Palästina wird in England und Amerika jetzt viel
getan. Miß Sophia Berger, die Vorsitzende eines ameri-
kanischen Palästina-Siedlungs-Komitees, hat jetzt einen Auf-
ruf erlassen an junge Mädchen, die gern heiraten wollen
und gehörige Arbeit nicht scheuen. Sie will sie nach Palä-
stina bringen und als Ehesrauen für junge Farmer bereit
halten, die dann, so meint sie, eher geneigt sein werden, sich
im gelobten Lande anzusiedeln.

Daß in Palästina Frauen gebraucht werden können,
mag wohl stimmen. Aber ob grade die amerikanische Dame
für solche Äeiratsvermittelung die rechte ist? Sollten für
Palästina nicht eher einige tüchtige, gewandte und ver-
trauenswürdige Schadchen in Frage kommen?"

Eine Filmfabrik kündigt „Rätselfilms" an. Die Films,
die humoriftisch gehalten sein sollen, werden aus zwei Teilen
bestehen: Der erste bringt ein Rätsel, der zweite die Auf-
lösung. Natürlich sollen aber beide Teile nicht in der gleichen

— „Anmöglich, Lerr Drösicke! Zch kann nicht mit-
gehn zum Minister, — ich hab' einen scheußlichen
Lexenschuß." — „Nanu, — dabei können Sie doch
reden." — „Aber keine Verbeugungen machen."

Vorstellung erscheinen, vielmehr durch die Auflösungen das
Publikum zum Kinobesuch angelockt werden.

Das ist eine hübsche Idee. Aber etwas ganz Neues taucht
damit im Filmwesen doch nicht auf. Es hat schon immer
Films mit rätselhaften Vorgängen gegeben, über die man
sich sehr gewundert hat. Nur an der späteren Erklärung hat
es gefehlt; man wäre aber auch durchaus nicht versucht ge-
wesen, deshalb noch ein zweites Mal ins Kino zu gehn.

Peter Robinson


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