— „In der Eisenbahnvorschrift heißt es, daß Vögel
nur verhängt befördert werden dürfen. —"
— „Äerr, dann mllßten Sie ja egal ne wollene Decke
um den Kopf haben, wenn Sie Eisenbahn fahren."
Entsprechend
— „Was körmen Sie mir denn empfehlen, Ober? Ich habe
einen Wolfshunger."
— „Vielleicht Lammbraten."
Fachleute
Der Maler Klierig und der Dichter Klappert interview-
ten den Kritiker Meckering.
„Ia," grübelte Klierig, „was ich sagen wollte — es kommt
für uns beide, die wir annoch unbekannte, aber aufstrebende
Künstler sino, eben nur noch darauf an, den Weg in die
Oeffentlichkeit zu finden. !Ind da möchten wir Sie um Ihren
wertvollen Rat bitten, Lerr Meckering. Wir haben Ihnen
die Gedichte meines Freundes Klappert, sowie die Gemälde
meiner Wenigkeit zugesandt. Wir wollen nämlich zusammen
ein Vuch herausgeben; Lyrik von Klappert, illustriert von
Klierig. Sie haben wohl die Sachen inzwischen geprüft?
Ia? Nun, dann haben Sie gewiß in den Gedichten meines
Freunves die glutvollen und doch so pasteusen Farben, den
Schwung der Linie, das Äelldunkel der Stimmungsmalerei
bewundert?"
„Allerdings," bejahte Meckering. „Das habe ich getan."
„Oh," strahlte Klappert, „zu viel des Lobes, Äerr Mecke-
ring! Was sind meine ärmlichen Romane gegen die Bilder
meines genialen Freundes Klierigl Dieser dramatische
Impuls, gepaart mit lyrischer Weichheit, dieser Rhythmus
der Gestaltung, diese schön zusaminenklingende Formulierung
des Gedankenreichtums, dieses — —"
„Sie haben durchaus recht!" unterbrach Meckering.
„Auch mir fiel all dies auf."
„Oh!" strahlten jetzt beide, „und was raten Sie uns,
Lerr Meckering: was wir zu tun, bevor wir das Buch
herausgeben?"
„Tauschen Sie!" Eeha
Bestätigung
— „Ist der junge Stibbe aus guter
Familie?"
— „Aber gewiß, sonst hätten sich die
Leute doch nicht gänzlich von ihm
losgesagt!"
Leicht abgeholfen
Morgens, wenn Birnstiel ins Ge-
schäft geht, steckt er sich eine Zigarre
an; abends, wenn er nach des Tages
sogenannter Last und Mühe eine Zei-
tung liest, raucht er auch eine. Das
hat er so schon seit Iahr und Tag
gemacht; Frau Birnstiel ist es ge-
wohnt, sie hat auch nie etwas daran
auszusetzen gehabt.
Neuerdings hat Virnstiel aber
auch angefangen, im Kontor zu rau-
chen. Das hat Frau Birnstiel ge-
merkt, als der Gatte auch am Sonn-
tag einem etwas ausschweifenderen
Tabakskonsum sich hingab. Birnftiel
mußte auf energisches Befragen zu-
geben, daß er in der letzten Zeit täg-
lich sechs Zigarren geraucht hat.
Frau Birnstiel sieht schwarz in
die Zukunft. „Sechs Zigarren jeden
Tag, Albert! Weißt du, wer auch immer jeoen Tag sechs
Zigarren geraucht hat? Mein Onkel Philipp hat auch jeden
Tag sechs Zigarren geraucht. And als er siebzig Iahre alt
war, da ist er am Magenkrebs gestorben. Meine Mama
hat immer lgesagt, das ist bloß gekommen, weil er jeden
Tag sechs Zigarren geraucht hat."
Birnstiel denkt nach. „Na schön — werd' ich also jetzt
jeden Tag sieben Zigarren rauchen." -on.
Ein kluger Iunge — „Die Luders fressen immer den
Köder weg, aber anbeißen tut kein's I"
— „Schmeiß ihnen doch alle Regenwürmer gleich auf einmal
hinein, Vater; — dann können wir früher heimgehen."
178
nur verhängt befördert werden dürfen. —"
— „Äerr, dann mllßten Sie ja egal ne wollene Decke
um den Kopf haben, wenn Sie Eisenbahn fahren."
Entsprechend
— „Was körmen Sie mir denn empfehlen, Ober? Ich habe
einen Wolfshunger."
— „Vielleicht Lammbraten."
Fachleute
Der Maler Klierig und der Dichter Klappert interview-
ten den Kritiker Meckering.
„Ia," grübelte Klierig, „was ich sagen wollte — es kommt
für uns beide, die wir annoch unbekannte, aber aufstrebende
Künstler sino, eben nur noch darauf an, den Weg in die
Oeffentlichkeit zu finden. !Ind da möchten wir Sie um Ihren
wertvollen Rat bitten, Lerr Meckering. Wir haben Ihnen
die Gedichte meines Freundes Klappert, sowie die Gemälde
meiner Wenigkeit zugesandt. Wir wollen nämlich zusammen
ein Vuch herausgeben; Lyrik von Klappert, illustriert von
Klierig. Sie haben wohl die Sachen inzwischen geprüft?
Ia? Nun, dann haben Sie gewiß in den Gedichten meines
Freunves die glutvollen und doch so pasteusen Farben, den
Schwung der Linie, das Äelldunkel der Stimmungsmalerei
bewundert?"
„Allerdings," bejahte Meckering. „Das habe ich getan."
„Oh," strahlte Klappert, „zu viel des Lobes, Äerr Mecke-
ring! Was sind meine ärmlichen Romane gegen die Bilder
meines genialen Freundes Klierigl Dieser dramatische
Impuls, gepaart mit lyrischer Weichheit, dieser Rhythmus
der Gestaltung, diese schön zusaminenklingende Formulierung
des Gedankenreichtums, dieses — —"
„Sie haben durchaus recht!" unterbrach Meckering.
„Auch mir fiel all dies auf."
„Oh!" strahlten jetzt beide, „und was raten Sie uns,
Lerr Meckering: was wir zu tun, bevor wir das Buch
herausgeben?"
„Tauschen Sie!" Eeha
Bestätigung
— „Ist der junge Stibbe aus guter
Familie?"
— „Aber gewiß, sonst hätten sich die
Leute doch nicht gänzlich von ihm
losgesagt!"
Leicht abgeholfen
Morgens, wenn Birnstiel ins Ge-
schäft geht, steckt er sich eine Zigarre
an; abends, wenn er nach des Tages
sogenannter Last und Mühe eine Zei-
tung liest, raucht er auch eine. Das
hat er so schon seit Iahr und Tag
gemacht; Frau Birnstiel ist es ge-
wohnt, sie hat auch nie etwas daran
auszusetzen gehabt.
Neuerdings hat Virnstiel aber
auch angefangen, im Kontor zu rau-
chen. Das hat Frau Birnstiel ge-
merkt, als der Gatte auch am Sonn-
tag einem etwas ausschweifenderen
Tabakskonsum sich hingab. Birnftiel
mußte auf energisches Befragen zu-
geben, daß er in der letzten Zeit täg-
lich sechs Zigarren geraucht hat.
Frau Birnstiel sieht schwarz in
die Zukunft. „Sechs Zigarren jeden
Tag, Albert! Weißt du, wer auch immer jeoen Tag sechs
Zigarren geraucht hat? Mein Onkel Philipp hat auch jeden
Tag sechs Zigarren geraucht. And als er siebzig Iahre alt
war, da ist er am Magenkrebs gestorben. Meine Mama
hat immer lgesagt, das ist bloß gekommen, weil er jeden
Tag sechs Zigarren geraucht hat."
Birnstiel denkt nach. „Na schön — werd' ich also jetzt
jeden Tag sieben Zigarren rauchen." -on.
Ein kluger Iunge — „Die Luders fressen immer den
Köder weg, aber anbeißen tut kein's I"
— „Schmeiß ihnen doch alle Regenwürmer gleich auf einmal
hinein, Vater; — dann können wir früher heimgehen."
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