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Zcichnung von I. Mauder

— „O mei, mir kemma net mehr hoam vor'm RegenI Dös kimmt von die neumodischen Erfin-
dungen: seit der Vater sich's Bein hat bestrahlen lassen, kann er's Wetter nimmer anzeigen."

Bildung

Adolar hat eine Braut, man dars wohl sagen, aus
kleinen Verhältnissen. Sie ist die Tochter eines armen, aber
tüchtigen Roßmetzgers. Aber es haben schon andre große
Männer ihr Glück an der Seite eines einfachen Mädchens
gesunden.

Adolar ist äußerst sensibel. Wenn Mathilde sagt: „Das
ist mir schnuppe!" dann dreht ihm das psychisch den großen
Zeh aus und schmcrzt ihn bis ins Kleinhirn hinauf.

22

„Aber Tildchen, so drückt man sich doch nicht aus. Ein
gebildeter Mensch sagt: Das ist mir Lekuba!"

Neulich gingen nun Adolar und Mathilde im Englischen
Garten spazieren. Es war ein sternenklarer Abend, der
Fsteder duftete berückend. Da sagte Mathilde unvermittelt:
Last du dir was gewllnscht?"

„Zch, warum?"

„Ach, wie schade, dann hast du die schöne Stern-Lekuba
wohl gar nicht gesehen?" A. W.
 
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