Der dreitausendste Badegast
war er gefallen, denn einen Lerrn Baron als prämiierten
dreitausendsten Gast hatte man gar nichr einmal zu erhoffen
gewagt. —
Am nächsten Morgen trank der Lerr Baron von Frey-
mann ahnungslos und unbekümmert seinen Frühstückskaffee,
da trat in feierlichem schwarzen Gehrock ein Lerr auf ihn
zu, deffen straffe Laltung und energische Züge — so drücken
stch sähige Romanschreiber aus — den ehemaligen Militär
verrieten. „Lauptmann Gröpel, Badedirektor!" stellte er
sich vor.
Dem Baron von Freymann war es gar nicht angenehm,
solche Bekanntschast zu machen; sie schmeckte zu sehr nach
Behörde und schien auf kommende Anannehmlichkeiten zu
deuten. Das sagte er aber nicht; er behielt sein ruhiges Antlitz,
— das verstand er, das gehörte zu seinem Beruf.
„Ihre gestrige Anmeldung-" begann der Lauptmann
und Badedirektor.
„Au verfluchtl" dachte der Baron von Freymann, in
diesem Augenblick aber mehr Eugen Schmatz. Er mußte natür-
lich annehmen, seiner Anmeldung als Baron werde mit un-
schönem Mangel an Vertrauen begegnet. Aber schließlich:
er hatte ja die Papiere; für Flundershöst würden sie schon
genügen.
„Ihre gestrige Anmeldung, Lerr Baron," suhr der
Badedirektor fort.
Eugen Schmatz sühlte sich sofort wieder als Baroir von
Freymann; er atmete auf, — das war also ein Irrtum ge-
wesen.
„-hat Sie als unsern sreudigst erwarteten drei-
tausendsten Badegast ausgewiesen, als den Sie herzlich zu
begrüßen ich hiermit die Ehre habe," beendete der Äaupt-
mann Gröpel seinen feierlichen Satz.
Der Baron von Freymann drückte die dargebotene Land,
aber er wunderte sich. Diese Begrüßung gefiel ihm gar nicht.
Die Leute in Flundershöft schienen merkwürdige Manieren
zu haben; vielleicht empfingen sie jeden tausendsten Bade-
gast so großartig. Der Mann da drüben in Schwippermünde,
der Besitzer des „Goldenen Löwen", hatte wohl recht gehabt;
die Flundershöfter betrieben ihr Geschäft in etwas aus-
dringlicher Art.
„Meinen besten Glückwunsch werden Sie mir wohl auch
gestatten, Lerrn Baron," sprach der Badedirektor weiter.
Zetzt wunderte sich der Lerr Baron noch mehr, und er
zeigte das so deutlich, daß nun der Lauptmann Gröpel er-
kennen mußte: dieser vom Schicksal so begünstigte Lerr hatte
noch nicht die geringste Ahnung. „Ia, haben Sie denn nicht
unsere Ankündigung bezüglich des dreitausendsten Badegastes
gelesen?"
Nein, die hatte der Baron von Freymann nicht gelesen.
(In Plötzensee hatte er nämlich keine Zeitungen gekriegt,)
Der Badedirektor mußte ihn jetzt also mit den besonderen
Amständen seiner Eigenschast als dreitausendster Badegast
bekannt machen. Dem Baron gefiel diese Eröffnung keines-
wegs. Er legte nicht den geringsten Wert darauf, vier
Wochen lang umsonst beherbergt und beköstigt zu werden;
das hatte er eben erst drei Monate lang genossen. Freilich,
in Flundershöst würde es schon besser sein, aber dersinanzielle
Vorteil kam sür ihn nicht in Betracht; er würde seine Kasse
ohnehin schon zu süllen wissen. Dagegen war ihm das Auf-
sehen, daß er als gekrönter Badegast erregen mußte, sehr
unangenehm; er hatte gar kein Verlangen, derart an die
Oeffentlichkeit gezerrt zu werden. Er blieb aber verbindlich und
abwartend, und als nun der Badedirektor sich erkundigte,
ob der Äerr Baron im „Strandhotel" bleiben oder für
seine vier Wochen ein anderes Lotel wählen wollte, denn
das stände ganz in seinem Belieben, bat er um etwas Frist
zur Aeberlegung; er würde stch gestatten, den Besuch des
Lerrn Lauptmanns zu erwidern. Darauf empfahl sich
Gröpel.
krkoigrsicks kntksttung
suZbruck, scknells Lrmüäunx, FerinZe veistunZskLKIZlceit, bierrbesnZunZ ckurcb VerkettunZ, /Vstkms,
^tsmbesckverclsn, krükrsitiZe /VckerverlcsIIcunA u. okt rsscbsn, krükreitiASN Docl üurck LcblsALnksll.
Line LntkettunZsbur ist üsker kür slle Korpulenten eins Aesunüksitlicbs blotvvenäiZIceit unck IVokl-
virlcssms uncl beciusms LntkettunZskur Ist eins Kisustrinlc-I<ur mit ckem bsbgnnten unck bsvsbrtsn
r^t»ilill>t»8l»iir8:«r »«rvsrls-LIiitt'bltuiiLst««, velcber sn 8telle cker sonstiZsn iVkorxen-
unä ilbenckAetränIcs Zstrunlcen^vsrcien Icsnn. entkettst ben Körper, obne ^unLNASnekm Lbrukütm^
kllllxer'e bntksttunxstees stellen vvir ebenkslls ker unck empkeblen:
Ilerbgro-bntkettun^stee, mittelstsrlc, entkettencl, . . pslcet 3.— küsrlc
brilcs-bntfsttunAsIes, Zsnr milck entkettenck. 0.75 Msrlc
ru beseiti^sn. probetube 2.20 Mk., IVkitteltuds 3.25 Mlc., voppeltube 4.50 Mlc. (In Kombinstion mit 1'ee).
bierstellunA u Verssnck «eri»»ri»-ILrLi»terA,»r»«iie8, r^l»ilil»x»8l»ur8: 258.
in Tcpotkelcen, besonckers in: ktugsliin'g: 8t. ktkrs-ktokspotk., »ei-lli»: Lle-
ksnten-Vpotb. 8VV19, beiprigerstr. 74, (sm vönkokfplstr), peIHcsn-/tpotk. IV 8, keipriiZsrstr. 93 (sn cker
Lksrlottenstr.), 8imons-^polk. (5 2, ^psnösuerstr. 17, Tcpotkelcs sm Ilsrmsnnsplst? 8 59, tkermsnnsplstr 9,
------
T'viuba-Xe/'/re
«r-/ra/t«n5i>riiZ0 6ramm
L'/kar'mareattLcktss/kontor'
^.Ilsini^s InssrLt6rig.mis.Inii6: l^uüolk l)L088e, ^nuoQLSQ-ÜLpsclitioa.
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war er gefallen, denn einen Lerrn Baron als prämiierten
dreitausendsten Gast hatte man gar nichr einmal zu erhoffen
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Am nächsten Morgen trank der Lerr Baron von Frey-
mann ahnungslos und unbekümmert seinen Frühstückskaffee,
da trat in feierlichem schwarzen Gehrock ein Lerr auf ihn
zu, deffen straffe Laltung und energische Züge — so drücken
stch sähige Romanschreiber aus — den ehemaligen Militär
verrieten. „Lauptmann Gröpel, Badedirektor!" stellte er
sich vor.
Dem Baron von Freymann war es gar nicht angenehm,
solche Bekanntschast zu machen; sie schmeckte zu sehr nach
Behörde und schien auf kommende Anannehmlichkeiten zu
deuten. Das sagte er aber nicht; er behielt sein ruhiges Antlitz,
— das verstand er, das gehörte zu seinem Beruf.
„Ihre gestrige Anmeldung-" begann der Lauptmann
und Badedirektor.
„Au verfluchtl" dachte der Baron von Freymann, in
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lich annehmen, seiner Anmeldung als Baron werde mit un-
schönem Mangel an Vertrauen begegnet. Aber schließlich:
er hatte ja die Papiere; für Flundershöst würden sie schon
genügen.
„Ihre gestrige Anmeldung, Lerr Baron," suhr der
Badedirektor fort.
Eugen Schmatz sühlte sich sofort wieder als Baroir von
Freymann; er atmete auf, — das war also ein Irrtum ge-
wesen.
„-hat Sie als unsern sreudigst erwarteten drei-
tausendsten Badegast ausgewiesen, als den Sie herzlich zu
begrüßen ich hiermit die Ehre habe," beendete der Äaupt-
mann Gröpel seinen feierlichen Satz.
Der Baron von Freymann drückte die dargebotene Land,
aber er wunderte sich. Diese Begrüßung gefiel ihm gar nicht.
Die Leute in Flundershöft schienen merkwürdige Manieren
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der Besitzer des „Goldenen Löwen", hatte wohl recht gehabt;
die Flundershöfter betrieben ihr Geschäft in etwas aus-
dringlicher Art.
„Meinen besten Glückwunsch werden Sie mir wohl auch
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Zetzt wunderte sich der Lerr Baron noch mehr, und er
zeigte das so deutlich, daß nun der Lauptmann Gröpel er-
kennen mußte: dieser vom Schicksal so begünstigte Lerr hatte
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