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6me klei'ne Nachlmusik

lLu nedcnDekenäem Lilä)

Ich bin nur — leiäer — ein
Lellilt,

Kann Ilöten nicht unä geigen,
Unci vvie er mir im I)erren ilt,
l)as muh ich meilt verlchweigen.

Nach jeäem anäern Mulikur
8i'nä Maächen mebr begebrlich,
Meil ich beim bpielen lchu>iben
muh,

öin ich nicht lebr geläbrlich.

Unä lpiel ich bonntags aul rum
Lanr,

Ijab' ich nur ru begleiten
Unä lit) im Ijintergrunäe ganr
Unä kratze meine Zaiten.

vann letz ich äich, o krika,
Unä äu kannlt mir gelallen,
Unä äarum ilt mein Ijumtata
vas tzerrlichlte von allen.

Unä etz ich abenäs getz ru öett,
öetracht ich mir äein öilänis
llnä raubere ein ?lageolett
In meiner 2immers (Uilänis.

01t üb ich lpät im Kämmerlein
Mit meinem ?ieäelbogen.
Oann kommt in äeinen Schlal
tzinein

Uielleicht ein Lon geklogen.

llnä tzörst äu vvas im Qaume linä
Unä lächellt tzolä unä innig:
Oas tzumtata, mein liebes Mnä,
Oar tzumtata, äa; bin ich!

vr. Nrtur Urgncr

Der Herr Profeffor

— „Ihr Gatte soll einen Absturz aus dem Flugzeug er-
lebt haben."

— „Ia, er machte einen Sprungversuch und hat natürlich
den Fallschirm im Flugzeug fiehen lassen."

Huber und der Leuchtturm

Also geschehen zu Mllnchen im Iuli 1925:

Äerr Äuber startete am Äofbräuhaus und strebte seinen
hermischen Penaten zu. Es bestand indessen nicht die ge-
ringfie Wahrscheinlichkeit dafllr, daß dies Bestreben von
Erfolg gekrönt sein wllrde. Luber ging nämlich in falscher
Nichtung. And das lag nicht an der nächtlichen Dunkel-
heit. Sondern — na ja: wenn ein Münchener Luber heißt
und aus dem Lofbräu kommt. . .

Vei solchen Amständen erscheint es verständlich, wenn
auch nicht verzeihlich, daß Luber auch die Verkehrsaus-
stellung vergessen hatte. Die Münchener Verkehrsausstellung
ist ja eigentlich das oblizatorische Gesprächs- und Denk-
thema sllr jeden wahren Lokalpatrioten. Die Stadt Mlln-
chen sorgt ihrerseits vorbildlich fllr einprägsame Reklame:
läßt alle belebteren Slraßen aufreißen und unter dem Vor-
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wand der Renovierung mit Spanischen Reitern, Gräben,
Tllmpeln und sonftigen Menschenfallen versehen. Von wegen
der Verkehrsausstellung.

Lerr Luber, wie gesagt, hatte das vergessen. And es
fiel ihm auch nicht ein, als er sich plötzlich in die Tiefe fallen
fllhlte und sich am Grunde einer jener bewußten Löhlen
sah. Sondern er staunte etwas, brummte etwas und suchte
dann ohne weiteren Aufenthalt wieder nach oben zu kommen.
Was ihm nach einigen vergeblichen Experimenten auch gelang.

Ietzt aber tat Lerr Luber etwas sonderbares. Er
taumelte nämlich die Freitreppe zum Nationaltheater hinauf.
Suchte unterwegs nach einem Gsländer. Anter uns: er
hatte eins nötigl Fand aber natllrlich keins und bettete
sich unsreiwillig und unsanft auf der Treppe.

Zn diesem Augenblick blendete ihn ein heller Schein.
Der Leuchturm der Verkehrsausstellungl Er wirft seinen
Schein bis zu den Bergen. Er warf ihn also auch auf Lerrn
Luber. Eine Sekunde lang. Dann fllnf Minuten Dunkelheit.
Wieder eine Sekunde Lelle. Wieder Dunkel...

Da gab Lerr Luber seinem Zorn folgenden Ausdruck:

„A Zustand is dös im Laus — a Zustand a miserabliger
— hupp! Die Kellertür ham's aufg'lassen — das Geländer
ham's abbrochen — und — huppl — und jetzt ham's a no
die Treppenbeleuchtung kaput g'machtl" Geha
 
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