Verständigung
Äerr Kintligkeit aus Stallupönen will mit Frau und
Kindern unter italienischem Limmel wandeln. Man kommt
am ersten Abend in Venedig an, und Kintligkeit bestellt im
Äotel ein Abendessen. Dann winkt er dem Kellner und schickt
sich an zu zahlen. Der „Cameriere" stürzt herbei, verbeugt
sich weltmännisch, sieht hoheitsvoll über Kintligkeit hinweg
und sagt: „Venti Lire, Signore!"
„Was hat er jesagt?" Lerr Kintligkeit tippt aus seine
Brieftasche und macht die Geste des Zählens.
„Venti Lire, Signore!"
„Was will er nur, Amalie? Zahlen will ich, verstehen
Sie, zahlen!"
Dem Kellner entströmt Plötzlich eine Flut von Worten,
wolkenbruchartig, er legt große Gesten in die Luft und malt
mit dem Finger ins Leere, verbeugt sich und schließt:
„Venti Lire, Signore!"
Aeber Kintligkeits Antlitz zuckt ein Strahl des Ver-
stehens.
„Ach so, jetzt weiß ich, was der Mann will. Na schön,
dann zahlen wir nachher, dann ventilieren Sie mal zuerst!"
A. W.
Heirnkehr von der Kirchweih — vZ' Anfang hats ausgschaut, als tats recht langweili
werd'n, aber nachar is do no recht g'müatli wor'n."
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Äerr Kintligkeit aus Stallupönen will mit Frau und
Kindern unter italienischem Limmel wandeln. Man kommt
am ersten Abend in Venedig an, und Kintligkeit bestellt im
Äotel ein Abendessen. Dann winkt er dem Kellner und schickt
sich an zu zahlen. Der „Cameriere" stürzt herbei, verbeugt
sich weltmännisch, sieht hoheitsvoll über Kintligkeit hinweg
und sagt: „Venti Lire, Signore!"
„Was hat er jesagt?" Lerr Kintligkeit tippt aus seine
Brieftasche und macht die Geste des Zählens.
„Venti Lire, Signore!"
„Was will er nur, Amalie? Zahlen will ich, verstehen
Sie, zahlen!"
Dem Kellner entströmt Plötzlich eine Flut von Worten,
wolkenbruchartig, er legt große Gesten in die Luft und malt
mit dem Finger ins Leere, verbeugt sich und schließt:
„Venti Lire, Signore!"
Aeber Kintligkeits Antlitz zuckt ein Strahl des Ver-
stehens.
„Ach so, jetzt weiß ich, was der Mann will. Na schön,
dann zahlen wir nachher, dann ventilieren Sie mal zuerst!"
A. W.
Heirnkehr von der Kirchweih — vZ' Anfang hats ausgschaut, als tats recht langweili
werd'n, aber nachar is do no recht g'müatli wor'n."
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