Tante Emma und die fleischfressende Pflanze
Dr. Krüllig, der im Oriente
Das Maorivolk behandelt hat,
Kam nun wiederum zum Okzidente
Llnd in seine alte Vaterstadt.
Ganze Koffer voller Naritäten
Kamen über Suez und Madrid.
Ia, wenn einer reist, dann kann er reden,
Lliid noch beffer: er bringt etwas mitl
Dr. Krülligs sämtliche Verwandten,
Iedem schenkt er was vergnügliches,
Denn für Kinder wie für alte Tanten
Lat die Südsee was bezügliches.
Obs ein Pfarrer oder Dramaturg ist,
Paffend setzt er ihm was auf den Tisch,
So, ein Vetter, welcher Bauchchirurg ist,
Kriegt ne Säge von dem Sägefisch.
Tante Emma, welche vegetarisch
Lebte und als Mazdaznanerin,
— Ihre Weltanschauung war rein arisch,
And ein Wärzchen hatte sie am Kinn —
Die sich nie ein Viertel Blutwurst gönnte
And nur windige Salate aß,
Sie bekam ein Pflänzchen zum Präsente,
Welches exquisit nur Fleischkost fraß.
Tante Emma fllhlte sich durch dieses
Angebinde koloffal beglückt,
Denn ein Kater und ein Lund Kambyses
Sind aus ihrem Laushalt ausgerückt.
Es behagte ihnen nicht bei dieser
Kost, die außerdem nicht gut bekam,
^lnd die faden Düfte der Gemüser
Fanden beide ganz und gar infam.
Krüllig fagte listig: „Liebe Emma,
Davon habe ich nun nichts gewußt,
Loffentlich bringt's dich in kein Dilemma,
Daß du wieder Fleisch jetzt kochen mußt.
Denn sie frißt, ich sage es dir ehrlich,
Fleischportionen wie ein starker Mann.
Wenn sie Lunger hat, ist sie gefährlich,
Denn dann fällt sie auch den Menschen an."
Steaks vom Beef schon immer früh um neun,
Lammelschnitzel spendeten Gerüche,
Alles hackt sie für die Pflanze klein.
Diese schluckte all die guten Lappen,
!lnd sie wuchs und blühte und gedieh,
Bald mit 84 Nahrungsllappen
Fraß von 84 Tellern sie.
And die gute Tante hat es schwer:
Durch die ganze Wohnung rankte gierig
Sich das freche Llngetüm umher.
In der Küche fraß sie von den Stullen
Die Salami und die Leberwurst,
Ia, sie fand sogar in einigen Pullen
Allerlei Getränk für ihren Durst.
Dr. Krüllig, der im Oriente
Das Maorivolk behandelt hat,
Kam nun wiederum zum Okzidente
Llnd in seine alte Vaterstadt.
Ganze Koffer voller Naritäten
Kamen über Suez und Madrid.
Ia, wenn einer reist, dann kann er reden,
Lliid noch beffer: er bringt etwas mitl
Dr. Krülligs sämtliche Verwandten,
Iedem schenkt er was vergnügliches,
Denn für Kinder wie für alte Tanten
Lat die Südsee was bezügliches.
Obs ein Pfarrer oder Dramaturg ist,
Paffend setzt er ihm was auf den Tisch,
So, ein Vetter, welcher Bauchchirurg ist,
Kriegt ne Säge von dem Sägefisch.
Tante Emma, welche vegetarisch
Lebte und als Mazdaznanerin,
— Ihre Weltanschauung war rein arisch,
And ein Wärzchen hatte sie am Kinn —
Die sich nie ein Viertel Blutwurst gönnte
And nur windige Salate aß,
Sie bekam ein Pflänzchen zum Präsente,
Welches exquisit nur Fleischkost fraß.
Tante Emma fllhlte sich durch dieses
Angebinde koloffal beglückt,
Denn ein Kater und ein Lund Kambyses
Sind aus ihrem Laushalt ausgerückt.
Es behagte ihnen nicht bei dieser
Kost, die außerdem nicht gut bekam,
^lnd die faden Düfte der Gemüser
Fanden beide ganz und gar infam.
Krüllig fagte listig: „Liebe Emma,
Davon habe ich nun nichts gewußt,
Loffentlich bringt's dich in kein Dilemma,
Daß du wieder Fleisch jetzt kochen mußt.
Denn sie frißt, ich sage es dir ehrlich,
Fleischportionen wie ein starker Mann.
Wenn sie Lunger hat, ist sie gefährlich,
Denn dann fällt sie auch den Menschen an."
Steaks vom Beef schon immer früh um neun,
Lammelschnitzel spendeten Gerüche,
Alles hackt sie für die Pflanze klein.
Diese schluckte all die guten Lappen,
!lnd sie wuchs und blühte und gedieh,
Bald mit 84 Nahrungsllappen
Fraß von 84 Tellern sie.
And die gute Tante hat es schwer:
Durch die ganze Wohnung rankte gierig
Sich das freche Llngetüm umher.
In der Küche fraß sie von den Stullen
Die Salami und die Leberwurst,
Ia, sie fand sogar in einigen Pullen
Allerlei Getränk für ihren Durst.