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https://doi.org/10.11588/diglit.3309#0211
Schmorhahn
Wenn Schinorhahn den Doktor Zinkpast trifft, dann
hat er fast immer etwas zu sragen. In den letzten Tagen
trifft cr ihn sehr oft, meistens vor der 5oaustür des Doktors.
„Zufällig!" versichert Schmorhahn. Es ist nicht ganz geklärt,
was Schmorhahn immer zufällig in der Gegend zu tun hat,
die von seiner Wohnung sür 40 Pfennig entsernt ist, dreißig
Pfennig für die Elektrische und lOfür abgenutzte Stieselsohlen.
„Sagen Sie, lieber Doktor," jammert Schmorhahn,
„meine Frau ist da gestern in einen rostigen Nagel getre-
ten. Ich habe ihr immer gesagt: rostige Nägel gehören nicht
auf den Fußboden, aber, na ja — scheint eine böse Sache
zu werden. ücbrigens ein Glück, daß ich Sie treffe! Bin
ganz zufällig hier in der Gegend. Ia, was ich sagen wollte,
was würden Sie da tun, ich meine, wenn Ihre Frau in
einen rostigen Nagel-?"
Dr. Zinkpast gibt einige Natschläge.
Am nächstenTage ist Schmorhahn wicder zusällig in der
Gegend.
„Schöne Geschichte! Das Bein schwillt an. Was soll
ich nur machen? Was, Blutvergiftung? Was tun Sie gegen
Blutvergiftung, ich meine, wenn Ihre Gattin-?"
Dr. Zinkpast gibt einige Ratschläge.
Am dritten Tage ist Dr. Zinkpast schlechter Laune.
„Also denken Sie sich, Lerr Doktor, das Bein ist schon
ganz blau, und zu allem Anglück hat mein kleiner Walter
auch noch ein Zchnmarkstück, ein teures Andenken aus Vor-
kriegszeiten, verschluckt. Was würden Sie in diesem Falle
tun, ich meine, wenn in Ihrer Familie-?"
„Ich," sagt Dr. Zinkpast, „ich würde warten, bis das
Zehnmarkstück wieder da ist und dann mit ihm und meiner
Frau zu einem Kollegen gehen. Ich behandle nämlich An-
gehörige grundsätzlich nicht selbst." A. W.
8! 8!
Frau Neureich erzählt: „Also im Zoo war cs wirklich
reizcnd! Wir gingen auch zu diesen schlanken Tieren, —
na, wie heißen sie doch gleich, — zu den Antipoden!"
Der rasende Fahrer
— „Wat, ick sahre zu doll? Na, Sie haben doch jesagt, Sie
wollten schnell in die Chirurgische Klinik."
— „Aber wir wollen doch nicht da bleiben!"
Zeichnung von E. H. Nunes
— „Willst du nicht lieber spielen gehen, Fritzchen?" — „Nein — ich bin so
neugierig, ob der Doktor bei dir anbeißen wird, wie die Mama gesagt hat."
210
Wenn Schinorhahn den Doktor Zinkpast trifft, dann
hat er fast immer etwas zu sragen. In den letzten Tagen
trifft cr ihn sehr oft, meistens vor der 5oaustür des Doktors.
„Zufällig!" versichert Schmorhahn. Es ist nicht ganz geklärt,
was Schmorhahn immer zufällig in der Gegend zu tun hat,
die von seiner Wohnung sür 40 Pfennig entsernt ist, dreißig
Pfennig für die Elektrische und lOfür abgenutzte Stieselsohlen.
„Sagen Sie, lieber Doktor," jammert Schmorhahn,
„meine Frau ist da gestern in einen rostigen Nagel getre-
ten. Ich habe ihr immer gesagt: rostige Nägel gehören nicht
auf den Fußboden, aber, na ja — scheint eine böse Sache
zu werden. ücbrigens ein Glück, daß ich Sie treffe! Bin
ganz zufällig hier in der Gegend. Ia, was ich sagen wollte,
was würden Sie da tun, ich meine, wenn Ihre Frau in
einen rostigen Nagel-?"
Dr. Zinkpast gibt einige Natschläge.
Am nächstenTage ist Schmorhahn wicder zusällig in der
Gegend.
„Schöne Geschichte! Das Bein schwillt an. Was soll
ich nur machen? Was, Blutvergiftung? Was tun Sie gegen
Blutvergiftung, ich meine, wenn Ihre Gattin-?"
Dr. Zinkpast gibt einige Ratschläge.
Am dritten Tage ist Dr. Zinkpast schlechter Laune.
„Also denken Sie sich, Lerr Doktor, das Bein ist schon
ganz blau, und zu allem Anglück hat mein kleiner Walter
auch noch ein Zchnmarkstück, ein teures Andenken aus Vor-
kriegszeiten, verschluckt. Was würden Sie in diesem Falle
tun, ich meine, wenn in Ihrer Familie-?"
„Ich," sagt Dr. Zinkpast, „ich würde warten, bis das
Zehnmarkstück wieder da ist und dann mit ihm und meiner
Frau zu einem Kollegen gehen. Ich behandle nämlich An-
gehörige grundsätzlich nicht selbst." A. W.
8! 8!
Frau Neureich erzählt: „Also im Zoo war cs wirklich
reizcnd! Wir gingen auch zu diesen schlanken Tieren, —
na, wie heißen sie doch gleich, — zu den Antipoden!"
Der rasende Fahrer
— „Wat, ick sahre zu doll? Na, Sie haben doch jesagt, Sie
wollten schnell in die Chirurgische Klinik."
— „Aber wir wollen doch nicht da bleiben!"
Zeichnung von E. H. Nunes
— „Willst du nicht lieber spielen gehen, Fritzchen?" — „Nein — ich bin so
neugierig, ob der Doktor bei dir anbeißen wird, wie die Mama gesagt hat."
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