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Zeichnung von E. Kirchner

Die Heimkehr

Die MarttnSgiinse

tiilsbraten liefern. Dieses Ziel nämlich hat >nan ihnen be-
stinunt.

Gänse sind nun einmal dazu da. daß sie in menschliche
Mägen koinmen. Aber manchinal anch wohnt zn ihren Lcb-
zeiten die Gans, bcsonders wenn sie einzeln gehalten wird,
im Äerzen des Menschen, denn die Gans ist, wie das ja
schon längst klargestellt worden ist, ein recht gescheites,
sreundliches und ihre Äerrschaft zärtlich licbcndes Tier.
Thicmes haben ihre Gans Zule, und Keilerts die ihre Auguste
genannt, und Jule wie auch Auguste sind geschätzt und ge-
liebt. Jede ist eigentlich ein Mitglied der betreffenden
Familie geworden, und das ihnen zum Martinstage be-
stimmte Schicksal will immer unwahrscheinlicher werden.
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Thieme bespricht das jetzt einmal mit Keilert. „Ich
weiß noch gar nicht, was wir mit der Zule anfangcn wer-
den. Tut uns eigentlich leid, daß wir uns daraus einge-
laffe» haben."

„Uns auch," sagt Keilert. „Wenn man Gänscbraten
haben will, soll man sich eigentlich licber 'ne bratfertige
Gans auf dem Markt kausen. Aber so wächst einem das
Tier an's Äerz, — und dann svll man es schlachten und
essen? Wird ja gar nicht schmccken."

Thieme nickt. „Ich sürchte, bei uns wird keiner eine»
Bissen 'runterkriegcn."

Da hat Keilert einen Gedanken. „Wissen Sie was?
Sie nehmen zu Martini einfach unsere Gans, und wir die
Ihre." Perer Roblnson
 
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