Erlebnis
Nippelmann geht lustwandelnd, froher Betrachtungen
voll, im Walde nahe dem Kurort spazieren. Schon senkcn
sich die Schatten der Nacht herab, wie der Dichter so schön
a» der bekannten Stelle sagt, und Nippelmann ist immer
noch mitten im Walde.
Gerade empfindet er intensives Behagen über das in
Aussicht stehende Abendessen im 5ootel, da raschelt es in
den Büschen, und ein Mann tritt aus Nippelmann zu. Er
sagt nicht Guten Abend, er macht keine überflüssigeu Be-
merkuugen, er hält überhaupt kciuerlei gute Formen ein,
dafür aber eineu Nevolver in der Äand, mit dem er an-
heimelnd knackt.
Nippelmann läuft etwas eiskalt über den Nücken; wo
der Rücken aushört, macht dies Etwas anständigerweise
kehrt und läuft wieder hinauf. Indessen sagt der Räuber
schlicht: „Geld oder Blut!"
Nippelmann schnürt es die Kehle zusammen.
Mühsam bringt er die Worte hervor: „Lassen Sie mich,
mein Lerr, ich bin blutarml"
„Das macht uichts," antwortet höflich der Mann, „Geld
ist »nr sowieso lieber!" A. W.
Jm Naufprozeß
Nichter: „Der Gerichtshos hat wegen der Körperver-
lehung auf acht Tage Gesängnis erkannt, Ihnen aber drei
Iahre Bcwährungsfrist zugebilligt!"
Ang eklagt er: „Drei Iahr net raufen? Da nehm' i lieber
gleich die acht Tag'!"
Mißverstanden
— „Wo bleibst du so lange?"
— „Ich konnte deu aufdringlichen Neisenden nicht los wer-
den, der mir unbedingt Parfüm und Toilettenseife ver-
kaufen wollte!"
— „Du hättest ihm die Zähne zeigen sollen!"
— „Das tat ich, da bot er mir anch noch Zahnpflege-
mittel an!"
Zeichnung von M. Claus
50
— „Wäre es nicht gescheiter, ihr wartet mit dem Leiraten, bis du mit tüchtiger Arbeit
etwas erspart hast?" — „O je, Lerr Psarrer, da tat am End nie nix draus werden!"
Nippelmann geht lustwandelnd, froher Betrachtungen
voll, im Walde nahe dem Kurort spazieren. Schon senkcn
sich die Schatten der Nacht herab, wie der Dichter so schön
a» der bekannten Stelle sagt, und Nippelmann ist immer
noch mitten im Walde.
Gerade empfindet er intensives Behagen über das in
Aussicht stehende Abendessen im 5ootel, da raschelt es in
den Büschen, und ein Mann tritt aus Nippelmann zu. Er
sagt nicht Guten Abend, er macht keine überflüssigeu Be-
merkuugen, er hält überhaupt kciuerlei gute Formen ein,
dafür aber eineu Nevolver in der Äand, mit dem er an-
heimelnd knackt.
Nippelmann läuft etwas eiskalt über den Nücken; wo
der Rücken aushört, macht dies Etwas anständigerweise
kehrt und läuft wieder hinauf. Indessen sagt der Räuber
schlicht: „Geld oder Blut!"
Nippelmann schnürt es die Kehle zusammen.
Mühsam bringt er die Worte hervor: „Lassen Sie mich,
mein Lerr, ich bin blutarml"
„Das macht uichts," antwortet höflich der Mann, „Geld
ist »nr sowieso lieber!" A. W.
Jm Naufprozeß
Nichter: „Der Gerichtshos hat wegen der Körperver-
lehung auf acht Tage Gesängnis erkannt, Ihnen aber drei
Iahre Bcwährungsfrist zugebilligt!"
Ang eklagt er: „Drei Iahr net raufen? Da nehm' i lieber
gleich die acht Tag'!"
Mißverstanden
— „Wo bleibst du so lange?"
— „Ich konnte deu aufdringlichen Neisenden nicht los wer-
den, der mir unbedingt Parfüm und Toilettenseife ver-
kaufen wollte!"
— „Du hättest ihm die Zähne zeigen sollen!"
— „Das tat ich, da bot er mir anch noch Zahnpflege-
mittel an!"
Zeichnung von M. Claus
50
— „Wäre es nicht gescheiter, ihr wartet mit dem Leiraten, bis du mit tüchtiger Arbeit
etwas erspart hast?" — „O je, Lerr Psarrer, da tat am End nie nix draus werden!"