Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
- „Die Dame will durchaus Frau Baronin sprechen; sie sagt, Frau
Baronin hätten ihr schon seit Iahren immer was sür ihre Waisen
gegeben." - „Nun ja, aber die müffen doch nun endlich erwachsen sein."

Die Brücke

von Leo Heller
Von Leid und Schmerz zum
Glücke

Iührt eine Brücke.

Ist nicht aus Erz, ist nicht aus
Stein»

Sie ist aus btallkem äonnenschein.
Em jeder muß sie bauen,

Der sie betreten mag:

Sie wächst aus Aacht und Grauen
In einen schönen Tag.

Don Leid und Schmerz zum
Glücke

Führt eine Brücke.

Ist nicht aus Erz, ist nicht aus
ätein,

Vricht unter jedem Schritte ein...

Am äteuer

Irager werd' ich immer bleiben
Rach des Lebens Zweck und Sinn -
Lasz ich mich vom Leben treiben,
Der ich doch sein lüeister bin?

Seht, am Steuer meines Schifses
Hab' ich mir mein Zelt gespannt;
ün die Kraft des eignen Griffes
Ist des Schiffes Iahrt gebannt.

Freunde, legt die Hand ans Steuer.
Iahrt getrost durch Tiacht und
Wind;

Durch das Dunkel leuchten Ieuer,
Die der Heimat Boten sind.

Karl Berner.

Passend

- „In der Zeitung steht, daß
Sie an einen kleinen Beamten
ein Zimmer vernlieten wollen.
Warum muß es gerade ein
kleiner Beamter sein?"

„Weil das Bett so sehr
kurz ist!"

Die Zeugin

„Die Zeugengebühren sind viel zu niedrig, Äerr Nendant
ich mußte mir doch selbstverständlich für diesen Termin
eill neues Kleid lllachen lasseil...!"

Werdegang

„5dat der Äerr Knopp jetzt tatsächlich eille Leihbibliothek?"
„Gewiß! Er hat sie sich so nach und nach zusam.nen
geliehen!"

Gelegenheit

Zimtsterll jullior will heiralen. Die entsprechenden Ver-
nlittelungen haben zwei junge Damen in die engere Wahl
gebracht, von denen die eine in Lannover, die andere in
82

Schneidemühl wohnhasr ist. Die Firma Zimtstern aber ist
ill Berlin ansässig, und so wird aus jeden Fall eine Reise
ilötig sein. Denll zu den ilnmerhin wünschenswerten persön-
lichen Tlnterhandlungen kann man die Damen nebst werten
Eltern natürlich nicht kolllmen laffen, da muß man sich
schon selber bemühen.

Finanzielle Unterschiede bieten die Partien nicht,
also darf das Äerz eiltscheiden. Auf Grund der ihm zuge-
gallgenen Lichtbilder ist der junge Zimtstern entschlossen,
nach Westen zu sahren: die junge Dame in Schneidemühl
gefällt ihm doch llicht recht. Er fürchtet sogar, sie würde
ihm unsympathisch sein.

Aber der Papa, der alte Zimtstern entscheidet: „Keine
Frage, du fährst llatürlich nach Schneidemühl. In Schnei-
demühl siild uns Lachmann Söhne noch sür dreitausend
Mark gut. Da kannst du wenigstens gleich sehn, was mit
den Leuten los ist." —on.
 
Annotationen