Zeichnung von I. Mauder
Ämschau ^ „Noch mehr Sekt willst du, Kindchen? Da mußt du warten, bis demaskiert
wird. Ich muß erst sehn, ob jemand da ist, den ich anpumpen kann."
Ablenkung
— „Darf ich um einen Tanz bitten?"
— „Ich bin nurzurBeaufsichtigungderjungenDamendabei."
— „Die haben mich ja ersucht, Sie zu engagieren."
Vor dem Faschingsball
— „Sag mal, Else, küffen einen denn auf so einem Mas-
kenball auch fremde Lerrn?"
— „Nur fremde Lerrn!"
Vor dem Ball
— „Nun, werde ich heute triumphieren?"
— „Merkwürdig, daran denken die Damen, aber dabei kom-
men sie an wie besiegte Generale: sie überbieten einander
an Enthüllungen."
Das Erkennen
Gottlob Nußlig, der alte Rentier, hatte die unum-
stößliche Abstcht ausgesprochen, sich einmal wieder in den
102
Strudel des Faschings zu stürzen. Angesichts der Festig-
keit seiner Vorsätze hatte Frau Äaferschleim, die Laus-
hälterin, es vorgezogen, ihm diesmal seinen Willen zu laffen.
Es kam selten genug vor.
Aber Nußlig hatte ihr versprechen müssen, spätestens
um eins zu Lause zu sein. Solange wollte sie mit den
angewärmten Pantoffeln auf ihn warten.
Am drei war noch nicht eine Spur von Nußlig zu
sehen. Frau Laferschleim rang verzweifelt die warmen
Pantoffeln.
Dann fiel sie in einen unruhigen Lalbschlummer, aus
dem sie gegen sechs aufschreckte. Nußlig war immer noch
überfällig.
Ihr Gefühl sagte ihr, daß hier etwas geschehen müsse.
Sie klingelte die Lauptpolizeiwache an.
„Tut mir leid," sagte der Wachtmeister, „von den 25
eingelieferten Personen heißen 24 anders. Einer ist aller-
dings in einem solchen Zustand, daß Feststellung des Na-
mens nicht möglich ist."
„Gott sei Dank!" stöhnte Frau Laferschleim, „das
ist er!"
A. W.
Ämschau ^ „Noch mehr Sekt willst du, Kindchen? Da mußt du warten, bis demaskiert
wird. Ich muß erst sehn, ob jemand da ist, den ich anpumpen kann."
Ablenkung
— „Darf ich um einen Tanz bitten?"
— „Ich bin nurzurBeaufsichtigungderjungenDamendabei."
— „Die haben mich ja ersucht, Sie zu engagieren."
Vor dem Faschingsball
— „Sag mal, Else, küffen einen denn auf so einem Mas-
kenball auch fremde Lerrn?"
— „Nur fremde Lerrn!"
Vor dem Ball
— „Nun, werde ich heute triumphieren?"
— „Merkwürdig, daran denken die Damen, aber dabei kom-
men sie an wie besiegte Generale: sie überbieten einander
an Enthüllungen."
Das Erkennen
Gottlob Nußlig, der alte Rentier, hatte die unum-
stößliche Abstcht ausgesprochen, sich einmal wieder in den
102
Strudel des Faschings zu stürzen. Angesichts der Festig-
keit seiner Vorsätze hatte Frau Äaferschleim, die Laus-
hälterin, es vorgezogen, ihm diesmal seinen Willen zu laffen.
Es kam selten genug vor.
Aber Nußlig hatte ihr versprechen müssen, spätestens
um eins zu Lause zu sein. Solange wollte sie mit den
angewärmten Pantoffeln auf ihn warten.
Am drei war noch nicht eine Spur von Nußlig zu
sehen. Frau Laferschleim rang verzweifelt die warmen
Pantoffeln.
Dann fiel sie in einen unruhigen Lalbschlummer, aus
dem sie gegen sechs aufschreckte. Nußlig war immer noch
überfällig.
Ihr Gefühl sagte ihr, daß hier etwas geschehen müsse.
Sie klingelte die Lauptpolizeiwache an.
„Tut mir leid," sagte der Wachtmeister, „von den 25
eingelieferten Personen heißen 24 anders. Einer ist aller-
dings in einem solchen Zustand, daß Feststellung des Na-
mens nicht möglich ist."
„Gott sei Dank!" stöhnte Frau Laferschleim, „das
ist er!"
A. W.