Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zeichiiuilg voil I. L.-N.

Brief aus der Ferne — "Max schreibt, er wünsche sich Flügesi um

zu mir kommen zu können. — Sollte er wieder
so abgebrannt sein, daß er kein Neisegeld hat?"

KathederblüLen

Der Nilschlamm war das täg-
liche Brot der Aegypter.

5>onler sott nicht gelebt haben!
Ich glaube aber, ein bißchen
hat er gelebt!

*

Schweißtropfen und Seufzer
sind das Baumaterial der Py-
ramiden gewesen.

*

Der dreißigjährige Krieg hätte
vielleicht noch länger gedauert,
wenn nicht in Münster der Frie-
de zustande gekommen wäre.

In Gedanken

„Dieser Sträfling ist zu
lebenslänglichem Zuchthaus be-
gnadigt worden!"

„Begnadigt? Sollte er ur
sprünglich noch länger sitzen?"

Schulerfolg

„Lat Ihre Tochter ein Kon-
servatorium besucht?"

— „Selbstverständlich!"

— „Mit gutem Erfolg?"

— „O ja! Sie hat den Direktor
geheiratet!"

Sie

„Meine Frau will sich von
nur scheiden lassen, 5)err Rechts-
anwalt."

- „Schön, aber ich sagte Ihnen
doch schon: die Gründe reichen
nicht aus."

„Da kennen Sie meine Frau
schlecht, ihre Gründe reichen
immer aus."

Zerstreut

— „Was ist mit dem Schloß am Klavier passiert, ich bringe
den Schlüffel nicht hinein?"

— „Keine Ahnung! Vielleicht steckt von innen einer."

Der Komparativ

Klappe hat bei einer Witwe Mitzlaff ein möbliertes
Zimmer inne. Aber die Witwe Mitzlaffist aus verschiedenen
Gründen mit Klappe unzusrieden gewese::, und deshalb hat
sie ihm jetzt die Behausung gekündigt.

Klappe schäumt vor Wut. „Daß sie mich nicht mehr
haben will, - nun gut, das ist Ansichtssache und vielleicht
auch na, sagen wir: eine Geldangelegenheit. Aber

wie kommt die Bestie dazu, mich öffentlich herunterzusetzen!"
„Ia, inwiesern denn?"

„Na, sie hat doch angezeigt, daß sie an einen besseren
Äerrn vermieten will."

130

Mißverständnis

— „Mama will dich mal zum Abendeffen einladen; ich
soll mich erkundigen, wann es dir am besten paßt?"

— „Mir ist's gleich, ich kann jeden Abend kommen!"

„Nein, jederl Abend sollst du nicht kommen, nur
einen!"

Parallele

Kerr und Frau Beinlich sind in die Oper gegangen,
Fidelio. Beinlich ist einigermaßen hingeriffen. „Nein,
so etwas! Ergreifend, wie sich die Frau für ihren Mann
aufopfert. Ia, so 'ne Frau —"

Frau Beinlich ist verletzt. „Na, erlaube mal, Äugo:
hab' ich nicht meinen Schmuck hergeben wollen, als du da-
mals die schreckliche Geschichte mit dem Staatsanwalt hattest
und beinahe Kaution stellen mußtest?"
 
Annotationen