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Der Bereite

Stiegliy redet gern ein bißchen pathetisch. Neulich
sprach er zu mir: „Jn Vereitschaft sein ist alles! Rasch
tritt der Tod den Menschen an, — wer kann wiffen, wann
seine Stunde schlägt! Wohl dem, der nicht unvorbereitet
ist! Ein guter >)ausvater soll seine Angelegenheiten immer
so in Ordnung haben, daß alles klar und deutlich daliegt,
falls er plötzlich abberufen werden sollte. Ich habe da-
siir gesorgt. Ob es in ein vaar Duyend Iahren sein soll

oder schon in der nächsten Minute, ich bin immer bereit,
die große Reise anzutreten."

Da kam Frau Stieglitz ins Zimmer gestürzt, mit
einem offenen Brief. „Denke dir, Albert: Onkel Bernhard
hat uns auf sein Gut eingeladen. Gleich morgen sollen wir
kommen."

Da schttttelte Stieglitz heftig den Kopf. „Morgen schon?
Was denkt der Mann sich eigentlich! Ich kann doch nicht
so mir nichts, dir nichts abfahren, - da brauche ich doch
ein oder zwei Wochen." Piro

Zeichnung von C. I. Baucr

— „Man sollte nach so einer guten Oper doch nicht in solch ein lautes Lokal gehn, — man hat
doch gar nicht die Stimmung dazu." — „Ist auch wahr. Wir hätten gleich hierher sollen."

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