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„Amüsieren kann man sich in Ihrem miekerigen
SLädtchen wohl überhaupt nichL?" - „O ja, wir amü-
sieren uns immer über die ankommenden Fremden."

Hotelgespräch

- „In einem so unsauberen Gasthof bleibe
ich nichL einen Llugenblick länger!"

„Aber was ist denn passierL?"

„Na, ich suchLe einen Floh und finde eine
Wanze!"

Der Mäzen

„Zweimal wohlLäLig ist mail als Vesucher
dieser KonzerLe!"

„Wie meinen Sie das?"

„Erst kaufL man die KarLen, und dann gehL
man auch noch rein!"

Llnüberlegt

„Warum haben Sie den armen Menschen,
ohne ihil anzuhörell, hinausgeworfen? Er
koilnLe doch llichL zu WorL kommen, da er so
arg stoLLerL!"

„Ia, warum sagL er das denn nichL?"

Pernieioso

Mein Freund Franz haL ein Faible für
VarieLekünstler.

„Komm llliL ins TheaLer der 100 Wun-
der," sagLe er, „da siehst du Pernicioso, den
stärksten Mann der WelL iil seinen staunens-
werLen AlLrakLionell!"

Paula

Der Dr. Reputz haLte denl alten TüLenbusch eill Nezept
für die Verdauung gegeben. Darauf stand etwas von Opium
und KakaobuLLer, und zum Schluß hieß es:
f. SupposiLoria
v. 8. 3mal Lägl. 1 Zäpschen.

Es fügte sich, daß TüLenbusch an diesem Tage ein neues
Dienstmädchen bekam.Paula
hieß sie und war ein un-
beschriebenes BlaLL.

TüLenbusch wars einen
flüchtigen Blick auf das Ne-
zepL, murmelte: „Das ge-
wöhnliche! Da häLLe der Dr.
mal wieder 3 Mark glaLL
verdient!" Warf das RezepL
in den Papierkorb und sagte
zu Paula:

„Äolen Sie mir zehn
SLuhlzäpfchen, wie immer!

Sagen Sie sür TüLenbusch,
die LeuLe wissen schon Be-
scheid."

Als Paula nach einer
halben Stunde wiederkam,
sagte sie:

„TuL mir leid, Äerr TüLen-
busch, der Schreiner war nichL
mehr in der WerkstaLL. Aber
seine Frau hat gesagL, er
kommL bestimmL morgen früh
miL Zapfen und 5)ammer uild
bringL die Sache in Ord-
nung."

A.

Wir nahmen eine Loge, Pernicioso war
Spezialist in KnoLeil. Er flochL aus Lleberlandkabeln
Zöpfe, als wenn es BackfischflechLen wären, er knüpste
einen Feuerhaken zu einer zierlichen KrawaLLe, er schürzte
spielend drei KnoLen in ein Brecheisen.

„Zst das nichL fabe hasL?" flüsterte Franz. „Ich habe
ihn kennen gelernL. Ich habe der Baronin v. Schwersenke
erzählL, daß er einen KnoLen iil eine Lürkische Kaffeemühle

schlingL, daß er überall
KnoLen reinbringL. Sie war
begeistert und haL ihn am
DonnersLag zum^ive o'clock
eingeladen. Da wirst du ihn
sehen."

Pernicioso erschien bei
der Baronin v. Schwersenke.
Er haLLe einen Freund aus
dem Balancierfach mitge-
brachL,dersichdurchseltsames
Benehmen auszeichnete. ün-
Ler ailderm balancierte er den
Teewagen auf den Schneide-
zähnen, ohne daß irgend eiu
ersichLlicher Grund dafür vor-
lag, und ähnliche Sacheil
mehr.

Dann Lrank er 17 Tassen
Tee und aß dazu 34 Sand-
wiches. Als wir uns ver-
abschiedeten, sagte die Ba-
ronin zu Franz:

„TaLsächlich charmanL,
Ihr Pernicioso! Sie haben
nichL zu viel versprochen: er
bringt überall einen KnoLei.
reiil." A. W.


W.

„DerarL grobe Nechenfehlcr dürfLen doch ilichL passiere
Ihr habL es hier wohl auf Neppen angelegL?"

„Sicher nichL, mein Lerr, ^ es ist mir jedesm
sehr unangenehm, wenn ein Gast so etwas bemerkl

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