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Beim Rechtsanwalt

— „Ihre Sache steht faull
Trotz Zhren Anschuldsbeteuer-
ungen werden Sie drei Mo-
nate Gefängnis kriegen, wenn
Sie nicht beweisen können, wo
Sie sich zur Zeit der Tat aufge-
halten haben."

— „Das könnte ich, aber
dann kriege ich mindestens
sechs Monate!"

Anschuld

Kommt da gestern eine An°
schuld vom Lande zu mir
ins Geschäft: „Kaufen Sie
diese silberne Münze?" „Nein,
Fräulein, dafür kann ich Ihnen
nicht viel geben, sehen Sie mal
zu, daß Sie dieselbe an einen
,Liebhaber? los werden."

„Jch — ich — hab' leider
noch keinen!"

Galanterie

Neulich sprang eine ängst'
liche Dame, als der Motor
einmal einen Augenblick aus-
setzte, mir nichts dir nichts aus
dem Flugzeug heraus. Natür-
lich war sie mit Fallschirm
versehen.

Ein Lerr, der schon die
ganze Zeit versucht hatte, fie
in ein Gespräch zu verwickeln,
erhob sich sofort, riß einen
Fallschirm von der Wand,
schnallte ihn um, öffnete die
Tür und -

— „Wo wollen Sie hin?"
schrien zwei Mitreisende und
versuchten, ihn festzuhalten.

„Lassen Sie mich! Ich will
der Dame meinen Fallschirm
anbieten!" A. W.

Die Base

Arnstellrmg

Ieder Beruf hat seine Sorgen. Bei Blickfisch klingelte
es. An der Türe stand ein Mann, die Gesichtszüge sorg-
fältig auf Resignation gebügelt.

Der Mann war schätzungsweise 28 Iahre alt, behaup-
tete aber, 12 Kinder zu haben.

Blickfisch, der Mann mit dem guten Lerzen, war ver-
sucht, das zu glauben. Stutzig wurde er erst, als der
Mann hinzufttgte, sie seien alle im Blütenalter von 3—5
Iahren.

Da sagte Blickfisch, er könne nichts geben.

Aber dieser Mensch zog einen Nevolver und machte
Miene, sich zu erschießen.

„Am Gottes Willen, Mann, hier haben Sie drei Markl
Nur keine Geschichten im Treppenhaus!"

— „Also, lieber Moritz, alles Gute und Schöne! Ich
wünsche dir alles, was ich mir selber wünschen könnte."

— „Nee, Laura — — heiraten will ich nich' mehr!"

Darauf versprach der Mann, weiterzuleben.

Einige Wochen später traf Blickfisch den Mann in
einer Apotheke. Er kaufte ein leeres Glas mit der Auf-
schrift „Blausäure".

Mit einem Blick des Erkennens wandte er sich an
Blickfisch und raunte:

„Nicht wahr, Äerr, Sie schweigen! Mit dem Revolver
geht heute kein Geschäft mehr. Die Leute laffen mich
neuerdings immer losdrücken." A. W.

Die diebische Arrfwärterin

— „Bei der Frau Lehmann sind Sie nicht mehr?"

— „Nee, von der habe ich genug!"

— „Das sagte sie mir auch."

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