Meiner Tochter Mtgift.
gar mit einem Lnglishman boxt. Ietzt aber rvollen
wir zu dem Vater der Tulpe gehen."
,chNine Guites Vater, wollten chie sagen."
„Nun ja, Blume für Blume; das bleibt sich
doch einerlei."
Rhenoster lüftete ehrfurchtsvoll seins Rappe,
schritt Mylord voran und alle drei betraten des
Schusters Laden, wo sie
Bline-Guite in Thrä-
nen aufgelöst fanden,
denn das arme Aind
hatte durch das Fenster
den Borfall auf der
Gasse in allen seinen
Details gesehen. Der
Tngländer, welcher
ohne Umstände zu ma-
chen auf dern einzigen
ihm von Uline-Guite
überlassenenchesselsDlatz
genommen, ergriff das
Ü)ort:
„Uäeister Rhenoster,
Ihr lherz ist unge-
achtet ^shres Nainens
hoffentlich nicht so hart
als die bjaut des Rhi-
noceros; diese Ainder
lieben sich, also müssen
sie sich auch heiraten."
„Um Uhuen, M-f-
lord, angenehrn zu
sein, würde ich mit dem gröfften Vergnügen zu-
stimmen; doch dies ist unmöglich!"
„N)arum das?"
„N)eil ich meiner Tochter keins ÜUitgift geben
kann und ^Zan kein anderes Vermägen besitzt, als
seine gesunden Hände."
„Die k)ände sind nicht zu verachten," lachte
Uäylord, sich mit einem feinen Battisttuch über
das schwarzgefärbte Auge fahrend. „Ihre vor-
sicht kann ich nur billigen, denn mit nichts von
beiden Seiten läßt sich nicht leben. Doch hören
Ae meinen Vorschlag.
Äe besitzen eine sehr
schöneTulpe; verkausen
5ie mir diese und die
5umme, welche ich gh-
nenzahle, geben 5ie Ih-
rerTochter alsMitgift."
„N)ie ich sehe, sind
Ulylord Uenner. Vor
sieben Iahren säete icb
diese Tulpe und heute
entfaltet sie zum ersten-
mal ihre Blumen in
voller 5chönheit."
„Ich weiß, ich weitz!
— Ich zahle für Ihre
Tulpe fünfhundert
jDfundÄerling alsAus-
steuer für Ihre Toch-
ter unter der Beding-
ung, daß sie den bra-
ven Aan heiratet. Änd
Äe einverstanden?"
„)Nylord, 5ie fehen
mich in Verlegenheit
über die Art, Ihnen meine Trkenntlichkeit zu be-
zeugen und doch wage ich noch die Bitte, daß
meine Tulpe den Namen bekommt: Uleiner
Tochter UNtgistb'
Gleich geholfen.
„Ia um Alles, was ireibt ihr Rangen denn da?"
„Aber, lNutter, hast Du denn nicht gehärt, daß neulich der Tapezier
sagte : der Divan müsse mebr benntzt werden, sonst kämen
die Tchaben hinein!"
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gar mit einem Lnglishman boxt. Ietzt aber rvollen
wir zu dem Vater der Tulpe gehen."
,chNine Guites Vater, wollten chie sagen."
„Nun ja, Blume für Blume; das bleibt sich
doch einerlei."
Rhenoster lüftete ehrfurchtsvoll seins Rappe,
schritt Mylord voran und alle drei betraten des
Schusters Laden, wo sie
Bline-Guite in Thrä-
nen aufgelöst fanden,
denn das arme Aind
hatte durch das Fenster
den Borfall auf der
Gasse in allen seinen
Details gesehen. Der
Tngländer, welcher
ohne Umstände zu ma-
chen auf dern einzigen
ihm von Uline-Guite
überlassenenchesselsDlatz
genommen, ergriff das
Ü)ort:
„Uäeister Rhenoster,
Ihr lherz ist unge-
achtet ^shres Nainens
hoffentlich nicht so hart
als die bjaut des Rhi-
noceros; diese Ainder
lieben sich, also müssen
sie sich auch heiraten."
„Um Uhuen, M-f-
lord, angenehrn zu
sein, würde ich mit dem gröfften Vergnügen zu-
stimmen; doch dies ist unmöglich!"
„N)arum das?"
„N)eil ich meiner Tochter keins ÜUitgift geben
kann und ^Zan kein anderes Vermägen besitzt, als
seine gesunden Hände."
„Die k)ände sind nicht zu verachten," lachte
Uäylord, sich mit einem feinen Battisttuch über
das schwarzgefärbte Auge fahrend. „Ihre vor-
sicht kann ich nur billigen, denn mit nichts von
beiden Seiten läßt sich nicht leben. Doch hören
Ae meinen Vorschlag.
Äe besitzen eine sehr
schöneTulpe; verkausen
5ie mir diese und die
5umme, welche ich gh-
nenzahle, geben 5ie Ih-
rerTochter alsMitgift."
„N)ie ich sehe, sind
Ulylord Uenner. Vor
sieben Iahren säete icb
diese Tulpe und heute
entfaltet sie zum ersten-
mal ihre Blumen in
voller 5chönheit."
„Ich weiß, ich weitz!
— Ich zahle für Ihre
Tulpe fünfhundert
jDfundÄerling alsAus-
steuer für Ihre Toch-
ter unter der Beding-
ung, daß sie den bra-
ven Aan heiratet. Änd
Äe einverstanden?"
„)Nylord, 5ie fehen
mich in Verlegenheit
über die Art, Ihnen meine Trkenntlichkeit zu be-
zeugen und doch wage ich noch die Bitte, daß
meine Tulpe den Namen bekommt: Uleiner
Tochter UNtgistb'
Gleich geholfen.
„Ia um Alles, was ireibt ihr Rangen denn da?"
„Aber, lNutter, hast Du denn nicht gehärt, daß neulich der Tapezier
sagte : der Divan müsse mebr benntzt werden, sonst kämen
die Tchaben hinein!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Meiner Tochter Mitgift; Gleich geholfen
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Humoristische Monatshefte: aus Lothar Meggendorfer's lustiger Bildermappe
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
ZST 4416 C
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Ja um Alles, was treibt ihr Rangen denn da?! / "Aber, Mutter, hast Du denn nicht gehört, daß neulich der Tapezier sagte: der Divan müsse mehr benützt werden, sonst kämen die Schaben hinein!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1890
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1900
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Humoristische Monatshefte: aus Lothar Meggendorfer's lustiger Bildermappe, 2.1890, Heft 4, S. 41
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication