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Humoristische Monatshefte: aus Lothar Meggendorfer's lustiger Bildermappe — 2.1890 (Nr. 1-6)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2622#0046
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Meiner Tochter Mtgift.

gar mit einem Lnglishman boxt. Ietzt aber rvollen
wir zu dem Vater der Tulpe gehen."

,chNine Guites Vater, wollten chie sagen."

„Nun ja, Blume für Blume; das bleibt sich
doch einerlei."

Rhenoster lüftete ehrfurchtsvoll seins Rappe,
schritt Mylord voran und alle drei betraten des
Schusters Laden, wo sie
Bline-Guite in Thrä-
nen aufgelöst fanden,
denn das arme Aind
hatte durch das Fenster
den Borfall auf der
Gasse in allen seinen
Details gesehen. Der
Tngländer, welcher
ohne Umstände zu ma-
chen auf dern einzigen
ihm von Uline-Guite
überlassenenchesselsDlatz
genommen, ergriff das
Ü)ort:

„Uäeister Rhenoster,

Ihr lherz ist unge-
achtet ^shres Nainens
hoffentlich nicht so hart
als die bjaut des Rhi-
noceros; diese Ainder
lieben sich, also müssen
sie sich auch heiraten."

„Um Uhuen, M-f-
lord, angenehrn zu
sein, würde ich mit dem gröfften Vergnügen zu-
stimmen; doch dies ist unmöglich!"

„N)arum das?"

„N)eil ich meiner Tochter keins ÜUitgift geben

kann und ^Zan kein anderes Vermägen besitzt, als
seine gesunden Hände."

„Die k)ände sind nicht zu verachten," lachte
Uäylord, sich mit einem feinen Battisttuch über
das schwarzgefärbte Auge fahrend. „Ihre vor-
sicht kann ich nur billigen, denn mit nichts von
beiden Seiten läßt sich nicht leben. Doch hören

Ae meinen Vorschlag.
Äe besitzen eine sehr
schöneTulpe; verkausen
5ie mir diese und die
5umme, welche ich gh-
nenzahle, geben 5ie Ih-
rerTochter alsMitgift."

„N)ie ich sehe, sind
Ulylord Uenner. Vor
sieben Iahren säete icb
diese Tulpe und heute
entfaltet sie zum ersten-
mal ihre Blumen in
voller 5chönheit."

„Ich weiß, ich weitz!
— Ich zahle für Ihre
Tulpe fünfhundert
jDfundÄerling alsAus-
steuer für Ihre Toch-
ter unter der Beding-
ung, daß sie den bra-
ven Aan heiratet. Änd
Äe einverstanden?"

„)Nylord, 5ie fehen
mich in Verlegenheit
über die Art, Ihnen meine Trkenntlichkeit zu be-
zeugen und doch wage ich noch die Bitte, daß
meine Tulpe den Namen bekommt: Uleiner
Tochter UNtgistb'

Gleich geholfen.

„Ia um Alles, was ireibt ihr Rangen denn da?"

„Aber, lNutter, hast Du denn nicht gehärt, daß neulich der Tapezier
sagte : der Divan müsse mebr benntzt werden, sonst kämen
die Tchaben hinein!"

4l
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Meiner Tochter Mitgift; Gleich geholfen
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Humoristische Monatshefte: aus Lothar Meggendorfer's lustiger Bildermappe
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
ZST 4416 C

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Ja um Alles, was treibt ihr Rangen denn da?! / "Aber, Mutter, hast Du denn nicht gehört, daß neulich der Tapezier sagte: der Divan müsse mehr benützt werden, sonst kämen die Schaben hinein!"

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Meggendorfer, Lothar
Entstehungsdatum
um 1890
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1900
Entstehungsort (GND)
Esslingen am Neckar

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Sofa
Kind
Mutter
Schattenriss
Schrecken
Tulpe
Weinen
Taschentuch
Junge Frau
Liebespaar
Schuhmacher
Vater
Schuhmacherei

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Humoristische Monatshefte: aus Lothar Meggendorfer's lustiger Bildermappe, 2.1890, Heft 4, S. 41

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
 
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